Highway to love Part 2 | Nico Schlotterbeck

Kapitel 215.1

Lias P.O.V

Am Donnerstag treffe ich mich nach langer Zeit mal wieder mit Kathi.
Seit sie mit meinen Bruder verlobt ist, gibt es für sie nur noch ein Thema.

Hochzeit.

Tag ein Tag aus.
Sie plant wahrscheinlich mehr, als ich für meine eigene Hochzeit.
Dabei bin ich viel länger verlobt gewesen als sie.

Ich stehe vor einem Brautmodengeschäft und warte auf sie.
Die Uhr tickt.
Kathi lässt auf sich warten.
Sie möchte heute ihr Kleid aussuchen, nichtmal ich habe eins.

Ich warte eine weitere halbe Stunde.
Kathi ist inzwischen 15 Minuten zu spät.
Also gehe ich in den Laden hinein.

"Ach sind sie die Braut?" die Verkäuferin lächelt mich freundlich an.
"Nein" ich schüttle den Kopf "Nur eine Freundin."
Sie nickt.
"Es tut mir wirklich leid, dass sie zu spät ist" murmle ich.
Die Verkäuferin winkt ab.
"Halb so schlimm."

Bietet mir dann ein Glas Sekt an, das ich dankend annehme.
Kathi kommt schließlich auch endlich mal.

Sie war wohl gerade noch beim Frisör.
"Entschuldigung" sagt sie.
Die Verkäuferin nickt erneut.
Führt Kathi dann durch die elends langen Reihen an Kleidern.

Ich nehme auf dem Sofa Platz und warte.
Twix gesellt sich zu mir, der kleine Kerl durfte mit.
"Na du" ich nehme ihn auf den Arm, knuddle ihn ein bisschen.

Kathi probiert ein Kleid nach dem anderen.
Will immer meine Meinung dazu hören.
Also tue ich, was sie von mir verlangt.

Die Verkäuferin lässt mich zwischenzeitlich auch ein Kleid anziehen, damit Kathi es mal an einer anderen Person sehen kann.
Vorsichtig streiche ich über den weißen Stoff.
Allerdings ist es so gar nicht Kathis Kleid, also ziehe ich es wieder aus, gebe fleißig weiter meine Meinung zu ihren Kleidern.

Bis sie ein Kleid anzieht das mir nun so wirklich gar nicht gefällt.
"Ne" sage ich ehrlich "Das ist ein bisschen zu viel Tüll."
Skeptisch blickt sie nochmal in den Spiegel.
"Mir gefällt das" sagt sie spitz.

"Du wolltest meine ehrliche Meinung hören" antworte ich und lächle sie an.
Versuche die Wogen zu glätten.
Offenbar ist es dafür zu spät.

"Du bist nur neidisch, weil ich zuerst ein Kleid kaufe" murmelt sie.
"Wie bitte?" frage ich schockiert.
"Es dreht sich halt jetzt ausnahmsweise mal nicht um dich" fügt sie an.

Und mir platzt der Kragen.

"Ich fahre mehrere Stunden hierher um dir zu helfen dein Kleid auszusuchen" fauche ich wütend "Und dann kommst du zu spät, meckerst, weil ich eine andere Meinung zu dem Kleid habe als du."

"Es ist mein Kleid" entgegnet Kathi.
"Und keiner hält dich davon ab, zu kaufen was du willst" antworte ich.

"Du drängst dich immer in den Vordergrund" sagt sie "Wegen eurem Weihnachten war mein Silvester voll im Hintergrund."
"Die letzten Wochen dreht es sich ständig nur noch um dich" entgegne ich "Jeden verdammten Tag."
"Ich heirate halt" antwortet sie nur.

"Ich heirate auch Kathi aber deswegen kümmere ich mich trotzdem um andere" so langsam reicht es mir echt.
"Ach ja?" kommt es von ihr.

"Weißt du denn, was ich die letzten Wochen so getan habe?" frage ich.
Kathi schweigt.
"Dachte ich mir" rede ich weiter "Ich arbeite inzwischen nämlich Kathi und das wusstest du nicht, weil du nie gefragt hast."

Kathi schweigt immernoch.
Zupft pikiert an ihrem Kleid.

"Nico und ich wurden Ende Januar fast erschossen Kathi" sage ich kraftlos "Du hast dich nicht erkundigt."
Die Verkäuferin schnappt nach Luft.