7. Das Dach

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Neben mir und Aguni hat es noch ein anderer Mann aufs Boot geschafft. Wir stiegen ins eines der Rettungsboote und ruderten zurück ans Ufer, am Horizont ging bereits die Sonne unter und es war ganz still, man hörte nur die Ruder die immer wieder das Wasser wegdrückten. Am Ufer angekommen, machte sich der fremde Mann wieder auf dem Weg zu Fuß in die Stadt, Aguni schnappte sich die Karte mit der Pik 4 und machte sich dann auf dem Weg zum Auto.

„Wie bist du aus dem Auto gekommen?" fragte ich Aguni. Er blieb stehen und zeigte mir seine Hand, an den Knöcheln war die Haut aufgeplatzt und es drang Blut hinaus, anscheinend hat er die Scheibe mit seiner bloßen Hand zum Brechen gebracht.

„Und du anscheinend mit deinem Arm?" er schaute auf meinen Arm, mein Blick folgte seinen und erst jetzt bemerkte ich, dass Blut meinen Arm hinunter lief. Anscheinend muss ich mich aufgeschnitten haben als ich durch das Fenster tauchte. Die Fahrt zurück zum Beach war wie immer relativ ruhig. Aguni konzentrierte sich auf die Straße und mein Blick wanderte nur aus dem Fenster.

Zurück am Beach wurde ich schon von Yuna erwartet, sie wollte mich in den Arm nehmen, bemerkte dann jedoch schnell, dass ich pitschnass war und lies von dem Gedanken ab.

„Was habt ihr denn gemacht?" fragte sie uns beide. Aguni ignorierte sie aber und ging direkt nach oben, wahrscheinlich dem Hutmacher die Karte bringen.

„Frag lieber nicht, aber du hast mich vier weiter Tage an der Backe" lächelte ich.

„Du siehst richtig fertig aus" bemerkte Yuna „am besten legst du dich jetzt gleich schlafen, damit du morgen fit bist."

Die Versorgungstour hatte ich schon so gut wie wieder vergessen.

„Muss ich da mit?" fragte ich Yuna.

„Ähm ja, musst du" grinste sie.

Ich machte mich auf dem Weg in mein Zimmer. Meine Schuhe machten komische quietsch Geräusche vom Wasser in ihnen. Ich betrat mein Zimmer und mir fiel direkt etwas auf dem Bett auf. Dort lag ein kleines Buch ordentlich auf der Bettdecke. Ich nahm es in die Hand und las den Titel.

„Stolz und Vorurteile ... Ein Klassiker" lächelte ich in mich hinein. Wäre nicht meine erste Wahl gewesen, jedoch ist es wahrscheinlich guter Zeitvertreib in dem Buch zu lesen und im Nachhinein etwas von Mr. Darcy zu träumen. Ich zog mir die nasse Cargohose aus und hang sie über die kalte Heizung in der Dusche. Dann lief ich Barfuß mit dem Buch in der Hand und dem noch etwas nassen Bikini durchs Hotel auf der Suche nach einem gemütlichen Platz zum Lesen. Ich lief etwas durch die Gänge bis ich ein Schild entdeckte „Notausgang Dach", das wäre doch der perfekte Ort um etwas ungestört lesen zu können. Ich öffnete die Brandschutztür und lief das Treppenhaus nach oben, es sah nicht so aus als würden hier oft andere vom Beach herkommen, oben angekommen, drückte ich die schwere Tür auf und stand auf dem Dach des Hotels.

Die Sonne würde bald untergehen und so blieb mir nicht viel Zeit, es wehte ein leichter Wind, ich lief etwas umher, von hier oben hatte man freie sich auf das Pool und die anderen dort unten, ich sah einige bekannte Gesichter, die sichtlich Spaß hatten. Ich setzte mich auf den Boden und schlug die erste Seite auf. Ich begann Seite für Seite zu lesen und bemerkte gar nicht, dass es langsam immer dunkler wurde, auch blendete ich die Musik aus die von unten kam und das Gerede und Gelächter der feiernden Menschen. Ich war so in das Buch vertieft, dass ich auch nicht mitbekam, dass ich nicht lange allein blieb. Das Zufallen der schweren Tür lies mich aufschrecken und riss mich aus meinen Gedanken. Meine Augen sprangen zu Chishiya der gerade auf mich zukam.

„Tut mir leid, ich dachte hier oben..."

„Wäre man ungestört" unterbrach er mich und schaute mich grinsend an „Ich bin deswegen oft hier" gab er von sich preis.

BorderlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt