Niragi klopfte nachmittags an meine Tür und kam ohne Bitte herein. Yuna saß auf der Couch und wartet eigentlich nur darauf sich von mir zu verabschieden wegen dem Spiel heute.
„Fertig?" fragte Niragi mit einer ziemlich abwertenden Stimme.
Ich nickte vorsichtig und versuchte mich aufzusetzen. Ich verzog mein Gesicht vor Schmerzen. In meinem Rücken zog es fürchterlich, es fühlte sich so an als wären die Pfeile immer noch tief in mir und würden bei jeder kleinsten Bewegung tiefer in meinen Körper schneiden. Niragi bemerkte anscheinend dass ich unter Schmerzen litt und half mir auf, er legte meinen Arm über seine Schulter und griff mit seiner Hand fest an meine Taille um mich so auf den Beinen zu halten.
Yuna gab mir noch vorsichtig eine Umarmung „Bitte komm lebend zurück" sie zog ihre Mundwinkel nach unten und schaute mich mit großen Augen an, ich versuchte nur aussichtsvoll zu nicken und zu lächeln. Yuna drehte sich dann mit einem bösen Blick zu Niragi „Du bringst sie lieber lebend zurück!"
Niragi grinste frech „sollte ich Angst haben?"
Yuna nickte und verlies dann das Zimmer. Niragi halb mir bis runter in die Eingangshalle, es schien so als wären viele Augen auf uns gerichtet. Dabei war ich mir nicht sicher ob sie auf mich gerichtet waren weil ich so fertig aussah oder eher auf Niragi, weil es so unrealistisch war, dass ausgerechnet er irgendjemanden hier im Beach half. Als wir unten ankamen, war der Hutmacher schon voll in seinem Element. Er erzählte wie immer von seiner Idee alle Karten zu sammeln und so nacheinander das Borderland verlassen zu können, dann wünschte er uns allen viel Glück was sich für mich jedoch jedes Mal falsch anfühlte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er UNS Glück wünschte, wohl eher dass wenigstens einer das Spiel überstehen würde um ihm eine weitere Karte zu bringen. Ich glaube ihm war es egal wie es uns dabei ging.
Oben auf der Empore sah ich etwas im Hintergrund Chishiya stehen. Er hatte seinen Blick über uns hier unten geworfen aber es schien so als würde er mich entweder nicht sehen oder nicht sehen wollen. Während die Worte des Hutmachers in meine Ohren drangen war mein Blick ganz eisern nur auf Chishiya gerichtet, ich wollte nur einen einzigen Blick von ihm. Wahrscheinlich den aller letzten. Doch mein Wunsch erfüllte sich nicht. Unsere Augen trafen sich kein einziges Mal und das bestärkte eigentlich nur meine Vorstellung von ihm. Er schert sich überhaupt nicht um andere, nicht um mich und auch um sonst keinen hier. Ich senkte meinen Blick auf den Boden.
Nach der Rede stürmten die Spieler für heute nach draußen auf den Parkplatz und machten sich auf dem Weg zu ihren jeweiligen Spielorten. Niragi und ich waren das Schlusslicht, wir waren sehr langsam, was uns im Spiel wahrscheinlich keine guten Chancen geben würde. Es wird wahrscheinlich so ausgehen, dass ich zurück bleibe und sterbe und Niragi sich selbst rettet. Er öffnete die Beifahrertür für mich und hob mich schon fast alleine auf den Beifahrersitz, dann lehnte er sich leicht über mich um den Gurt fest zu machen. Niragi stieg danach auf der anderen Seite ein, seine Waffe warf er auf das Armaturenbrett.
„Sind wir nur zu zweit?" fragte ich neugierig, da niemand anderes im Auto saß oder einstieg.
Niragi nickte und startete dann den Wagen um loszufahren. Es schien so als würde er nicht mit mir reden wollen, so als wäre er sauer auf mich oder als würde ich einfach nur eine Belastung für ihn sein. Die Autofahrt war wie so viele dich ich hier erlebt habe sehr still. Wir fuhren ein ganzes Stück weit in ein dunkles Viertel. Niragi folgte den Lichtern und parkte das Auto in der Nähe des Einganges. Das Spiel würde in einem der dunklen Hochhäuser stattfinden so wie es aussah. Niragi packte seine Waffe mit einer Hand und stieg aus, er lieg einmal um den Wagen um mir dann die Tür aufzumachen und mir aus dem Auto zu helfen, dabei musste ich meine Zähne fest zusammen beißen, nicht nur die Schmerzen in meinem Rücken wurden langsam schlimmer durch die Bewegungen, auch das Aufkommen mit meinem Fuß am Boden war unerträglich. Niragi wollte gerade meinen Arm wieder über seine Schulter legen und mir so zu helfen da stoppte ich ihn und er warf mir einen unverständnisvollen Blick zu.
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Borderland
Fanfiction[Chishiya/Niragi x OC] Die 22 jährige Misaki wacht eines morgens im verlassenen Tokio auf und muss sich von nun an tödlichen Spielen stellen. Durch einen jugen Mann gelangt sie zum Beach und trifft dort unter anderem auf den mysteriösen Chishiya und...