Kapitel 5: Der Anfang eines Abenteuers

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9 Jahre später...

Seit Sahra wegen der Geschichte die sie den Kindern erzählt hat in Sirianda im Gefängnis sitzt, gab es niemanden mehr der die Schule bzw. den Kindergarten betrieb. Die Kinder mussten alle zuhause bleiben und dort unterrichtet werden. Jede Woche wurde dann dort von Botschaftern die aus Sirianda kamen, überprüft ob das was sie Zuhause gelehrt bekamen auch den Vorschriften entsprach. Die Kinder bei denen dessen Wissen nicht den Vorschriften entsprach wurden dann mitgenommen und in Sirianda streng unterrichtet. Bis ihr Wissen den Vorschriften gerecht wurde.

Die Sonne war bereits aufgegangen und es würde nicht mehr lange dauern bis es Mittag ist. Heute war Sonntag, der letzte Tag einer Woche. Was bedeutet, dass heute Mittag wieder ein Botschafter nach Wilddorf kam um zu überprüfen, dass das Wissen der Kinder hier auch den Vorschriften des Königs entsprach.

Draina war gerade dabei ein paar Teller von den Tischen der Gäste abzuräumen, als ihre Tante der die Taverne gehörte, zu ihr kam. „Draina es wird Zeit, dass du dich fertig machst und mit deiner Großmutter vor die Tür gehst. Es ist fast Mittag!" Draina nickte nur und machte sich gleich auf den Weg zu ihrer Großmutter, die in der Küche beim abwaschen auf Draina wartete. „Da bist du ja endlich! Die Botschafter werden bald da sein, mach dich fertig!" Draina nickte erneut und stellte die dreckigen Teller ab, bevor sie sich hoch in ihr Zimmer machte.

Nur fünf Minuten Später, gingen Draina und ihre Großmutter auch schon vor die Tür. Dort gingen sie noch einmal die wichtigsten Dinge durch und beobachteten wie die Botschafter von Tür zu Tür gingen und die Kinder befragten. „Ich fand es viel besser als Sahra noch da war.": murmelte Draina traurig. „Du Schafts das!": munterte sie ihre Großmutter auf. „Danke": sagte Draina schon etwas fröhlicher und versuchte sich dabei ein lächeln zu erzwingen. Als schließlich einer der Botschafter bei Draina ankam, atmete sie noch einmal tief durch bevor sie schließlich abgefragt wurde.

Die Vorschriften besagen, dass einer der Erziehungsberechtigten der die Jugendlichen unterrichtete bei der Überprüfung dabei sein müsse, bis diese achtzehn sind. Leider traf diese Regel auch noch Draina und ihre Freunde, denn obwohl neun Jahre vergangen sind seit Sahra in Sirianda ist. Selbst Draina ist erst sechzehn Jahre alt, auch Morek der ca. ein Jahr älter als Draina ist, ist erst siebzehn Jahre alt. Und damit nicht alt genug um diese Abfrage allein durchzuführen. Am längsten muss allerdings Ariana warten, da diese erst fünfzehn Jahre alt ist.

Als sie dann aber endlich fertig waren und der Botschafter zum nächsten Haus ging, atmete Draina noch einmal erleichtert aus, bevor sie mit ihrer Großmutter wieder rein ging und Teller abwusch. Das tat sie noch den Rest des Tages, bis es dunkel war.

Nur kurz nachdem die Sonne untergegangen war und Draina ihrer Tante und ihren Großeltern eine gute Nacht gewünscht hatte, schlich sie sich leise die Treppe hinunter zur Tür. Als sie die Tür öffnen wollte um raus zu gehen hörte sie wie jemand bereits an der Tür vorbeilief. Vor Schreck es könnte ein Wachmann sein duckte sie sich instinktiv und legte ihren Kopf an die Tür um zu horchen wer da war. Als sie plötzlich eine vertraute tiefe Stimme hörte, stellte sie sich hin und öffnete die Tür langsam.

Vor der Tür war Morek der offensichtlich genauso wie Draina auf dem Weg zum Badeteich war wo sie sich diese Nacht treffen wollten, um ihre Pläne zu besprechen. Beim ersten Mal währen sie fast erwischt worden, seitdem wechseln sie immer den Platz. Trotzdem tauchen jedes Mal wieder Wachen auf, weswegen sie besonders Vorsichtig sein müssen. Das Problem ist nur, dass Niemand weiß wieso und sie daher nichts dagegen tun können.

„Hallo Morek.": flüsterte Draina, als sie die Tür hinter sich vorsichtig schloss. Offensichtlich hatte Morek nicht damit gerechnet, dass Draina auf einmal aus der Tür kommt. Denn er drehte sich erschrocken zu ihr um. „Ganz ruhig Morek, ich bin keine Wache.": flüsterte Draina, während sie mit den Händen vor ihrem Gesicht rumwedelte. Es sah fast so aus als ob sie versuchen würde eine Fliege wegzuscheuchen. Der musste sofort lächeln, als er sah, dass Draina hinter ihm war und keine Wache. „Schon gut, ich weiß, dass du keine Wache bist.": Morek lächelte sanft als er Draina mit ruhiger und leiser Stimme antwortete. „Ich war nur so fixiert darauf, leise an den Wachen vorbeizukommen, dass ich mich so erschrocken habe als du hinter mir warst.": Morek kratzte sich verlegen am Hinterkopf und deute dabei auf die Straße, auf der gerade ein paar Wachen entlang gingen. Draina betrachtete die Wachen für einen kurzen Moment und sah sich dann einmal um. „Lass uns hinter den Häusern entlang gehen.": sagte sie zu Morek während sie sich umdrehte und an der Hauswand entlang schlich. Ohne etwas zu erwidern, folgte ihr Morek hinters Haus. Und zusammen versuchten sie unbemerkt zum Badeteich zu gelangen. Dabei waren sie besonders wachsam und vorsichtig, um nicht von den Wachen erwischt zu werden.

Die letzten Drachen1 Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt