Kapitel 2: Im Dunklen

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Die Sonne war bereits untergegangen, die Straßen waren leer, nur ein paar Ratten die dort nach Futter suchten liefen durch die dunklen mit Bettlern besetzten Gassen. Die meisten Häuser die hier stehen, sind ziemlich alt und verfallen. Einige Nachtwächter des Königs stehen mit wachsahmen Blicken in der Stadt. Eine fürchterliche Stimmung hier in Sirianda, die Hauptstadt der Menschenwelt von ganz Nadia. Seit Aron hier herrscht sind einige Teile der Stadt einfach nur zerstört, dreckig und schlimm anzusehen. Es traut sich nachts niemand mehr auf die Straßen, aus der Angst mit der Höchststrafe des Königs bezahlt zu werden.

Im Schloss Kartika...

„Ich habe euch gesagt ihr sollt sie herbringen und ich dulde keine Ausreden! Habt ihr das verstanden?!"Ein in golden glänzender Rüstung gekleideter Mann saß auf einem Thron und schrie seine Wächter an. Außerdem trug er an der rechten Hand einen golden mit Edelsteinen besetzten Handschuh. „Ja Heer!": stammelte einer der Wachen. „Gut! Worauf wartet ihr dann noch?! Los geht endlich!": brüllte Aron und schaute seine Wachen ärgerlich an. Die Wachen verbeugten sich rasch und liefen mit einem rapiden: „Ja Heer!" den dunklen Saal entlang zur Tür.

„Mama, solltest du nicht lieber auf die starken Männer hören und mitkommen, nicht dass sie dir was antuen.": sagte ein kleiner Junge mit einem besorgten Blick. „Keine Sorge mein Schatz, sie werden mich sowieso loswerden wollen, zur Sicherung der Herrschaft deines Vaters. Aber ich wollte, dass du ein möglichst schönes Leben führst, denn ab heute wird alles schwerer und anstrengender. Wir werden nicht mehr viel Zeit haben und du wirst viel zu tun haben. Vergiss nur eins nicht, deine Hoffnung so lange du sie hast wirst du alles überstehen. Und ich weiß, dass das ziemlich plötzlich kommt, ich wünschte auch es wäre anders aber ich habe dir die Wahrheit zu lange verschwiegen.": sie schaute ihr Kind mit einem traurigen aber sanften lächeln an. Und legte ihre Hand an seine Wange. Sie umarmten sich darauf hin und der kleine Junge musste anfangen zu weinen. Kurz darauf stießen zwei Wachen die Tür auf und die beiden schauten auf. Die Mutter des kleinen Jungen sah die Wächter mit einem bösartigen Blick an und stellte sich schützend vor ihren traurigen Sohn, der die Wächter ängstlich ansah. „Madam, wir müssen sie mitnehmen! Der König will mit euch-." „Will mit mir reden, ich weiß!": beendete sie seinen Satz. „Ich bin mir sicher er hat euch schon genug bestraft, machen sie sich keine Sorgen ich komme ohne Widerstand mit.": sagte sie mit einer zwar ernsten aber ruhigen Stimme. Der ängstliche Gesichtsausdruck des Wächters setzte sich langsam und er wurde ein wenig ruhiger, als er die Frau mit seinem Partner aus dem Raum führte und den traurigen Jungen alleine zurücklies.

„Hier ist sie Herr.": sagte einer der Wachen als er mit der Frau vor ihm stand und der König aufblickte. „Geht doch, was war daran jetzt so schwer?": sagte er mit einer ausnahmsweisen leisen Stimme. „Naja, diesmal ist sie auch einfa-" Der Wächter konnte seinen Satz nicht beenden, denn Aron sprang schnell auf und schrie ihn an: „Ruhe! Ich will es nicht wissen geht und bewacht den Saal!" Der Wächter verbeugte sich hastig und lief mit seinem Partner zur Tür. Die Frau schaute den Wächtern noch hinterher, bevor sie sich ihrem Mann zu wandte und mit einer ruhigen aber ernsten Stimme sagte: „Ehrlichgesagt überrascht es mich nicht mehr wie du mit den Leuten umgehst, eigentlich überrascht mich an dir gar nichts mehr." Sie schaute ihn mit einem ernsten Blick in die braunen Augen. Aron jedoch setzte sich ohne ihre Aufmerksamkeit zu schenken auf seinen Thron. „Es wird zeit, dass du unserem Sohn deine Künste der Schattenmagie lehrst Mira.": beauftragte er sie mit einer ruhigen und nachdenklichen Stimme.

„Damit du mich loswerden kannst, nachdem du gegen deine eigenen Regeln verstoßen hast! Dass man keine Beziehung mit einer anderen Rasse eingehen darf!" Aus ihrem ruhigen Ton wurde ein lauter verärgerter. „Nur weil du wolltest, dass DEIN Sohn stärker ist als alle anderen Menschen, aber nicht stärker als du!" Sie deutete mit dem Finger auf Aron bevor sie fortfuhr: „Du bist ein egoistischer, blutrünstiger voll Idiot der nicht annähernd genug Verantwortung besitzt, um auf dem Thron zu sitzen! Miras Blick wurde noch ernster und böser als sie den Satz beendete und den vor Wut kochenden Aron der inzwischen wieder aufgestanden war mit ihren grün funkelnden Augen anschaute. Mira war die Tochter von einem Menschen und einem Dunkelelf. Deshalb war sie halb Mensch und halb Dunkelelf, man sieht es an ihrer ungewöhnlich dunklen Haut ihren spitzen Ohren und an der für Dunkelelfen typischen weißen Haare. Obwohl sie halb Mensch, halb Dunkelelf ist, ist sie eine der stärksten Magier der Schattenmagie. Die Schattenmagie können nur Dunkelelfen ausüben, sie kling zwar böse und im Gegensatz zu vielen anderen Arten der Magie ist sie das auch, aber das liegt daran das diese Magie auf das Leben der Dunkelelfen angepasst ist. Die sogenannten Drow/Dunkelelfen leben nämlich unter der Erde und haben andere Sitten als die Rassen die dies nicht tun. Für andere Lebewesen, selbst für Zwerge, die meist in Bergen leben, weil es dort die meisten Edelstein und Schätze gibt, sind die Lebensweisen der Drow ungewöhnlich. „Was weist du schon du-!": Aron kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, da ihn Mira sofort unterbrach. „Was?! Weib, Schattenbist oder Ungetüm! Welche dieser Formulierungen wäre des Königs würdig?!: sie schrie Aron mit so viel Wut an, dass sich selbst in seinen Augen plötzlicher Schreck und Angst abzeichneten. „Ich könnte dich auf der Stelle zum Schweigen bringen, dich ins dunkelste Gefängnis werfen oder dich für einen langen Zeitraum Komplet lähmen, aber...!": sie machte eine Pause und schaute auf den Boden.

Als sie wieder aufschaute und Aron ins Gesicht blickte fuhr sie mit einer leiseren und ruhigeren Stimme fort: „Selbst, wenn würden alle Dunkelelfen die jetzt noch leben dafür bezahlen und unser...": sie machte eine Pause und drehte ihren Kopf leicht zur Seite. „Mein Sohn würde noch ein schlimmeres Leben führen als er es jetzt schon tut. Mira senkte erneut ihren Blick und schloss kurz die Augen. Während dessen bildete sich in Arons Augen Erleichterung und er sagte mit stolzer Stimme als er sich langsam wieder auf seinen Thron setzte: „Du hättest eh keine Chance, selbst wenn du das alles tun KÖNNTEST. Wäre ich noch stärker als du." Er schaute sie lächelnd an, doch sie beachtete ihn nicht und fuhr fort: „Ich weiß, dass ich das Training mit Draiken nicht länger hinauszögern kann, deshalb werden wir ab morgen sofort damit beginnen. Eine weitere und längere Unterhaltung ist also unnötig." Sie blickte ihm wieder in die Augen und er sah etwas überrascht aus und so als ob er gleich etwas sagen wollte, aber nicht genau weiß was. Bevor er aber zu Wort kam fing Mira an ihn mit einer durchdringenden Stimme zu fragen: „Aber, wenn ich nicht mehr da bin, wer soll dann den Platz als erster Offizier besetzten?" „Unser Sohn wird es übernehmen, er ist dann schon alt genug die Prüfung zu machen und mit seinem Training in der Schattenmagie wird er es sicher ohne Probleme schaffen.": Aron stützte seinen Kopf während er das sagte mit seiner Hand ab und schaut an der Dunkelelfe vorbei in den Saal, als ob er etwas anderes beobachten würde. Mira nickte und verbeugte sich: „Verstanden, wir werden ihnen keine Probleme mehr bereiten Herr." Sie schaute ihn noch einmal mit einem ernsten Blick in ihren Augen an, bevor sie sich umdrehte und zur Tür hinausging. Obwohl Aron stärker war als Mira schaffte es die Dunkelelfe sich doch immer unter ihm als sehr willensstark zu beweisen. Und für einen kleinen Schock bei ihm zu sorgen.

Als Mira den Saal verließ wollten sie die Wächter sofort aufhalten um mit ihr zu reden, doch sie lief mit einer leichten Handbewegung, die die Wächter dazu brachte ruhig zu sein und ein Stück zur Seite zu rücken an ihnen vorbei. Als sie ungefähr fünf Schritte von ihnen entfernt war Sprach sie noch ein paar nicht verständliche Elfische Worte, die es den Wächtern wieder erlaubten zu reden und sich frei zu bewegen. Naja, was für sie frei bedeutet.


Die letzten Drachen1 Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt