Toxic - blind vor Liebe

10. Verletzlich

Am Morgen gegen 8 Uhr klingelte der Wecker, doch Grace war schon lange wach. Ihr Kopf hatte sie wachgehalten. Ethan hielt sich in der Küche auf während Grace sich umzog und fertig machte für die Arbeit.

Als sie fertig war beschloss sie endlich mit Ethan zu sprechen. Langsam kam sie aus dem Schlafzimmer in die Küche und setzte sich.,,Ethan? Können wir reden?'',,Warum?'' kam direkt als Frage von ihm.

Grace sah ihn unsicher an und führte fort:,,Ich hab das Gefühl das dich irgendwas beschäftigt und wollte dich fragen was los ist''. Ethan stützte sich auf der Theke ab und starrte sie fragend an.,,Ich weiß nicht wovon du sprichst" murmelte er.

Grace stand auf und kam zu ihm in die Küche. Eine Hand griff nach seinem Arm und hielt ihn fest.,,Du kannst mit mir reden, über alles das weißt du doch" redete sie sanft auf ihn ein. Ein Seufzen kam von ihm.

,,Und was wenn ich nicht drüber reden will?",,Du weißt das du mir vertrauen kannst ich bin für dich da''. Ethan riss sich von ihr los und schlug ihren Arm beiseite.,,Niemand war je für mich da damals nicht und heute nicht".

Grace schossen die Tränen in die Augen.,,Was redest du da? Ich bin immer für dich da",,Gib einfach zu das du mit dem Gedanken spielst mich zu verlassen, alle tun das" kam mit verzweifelter Stimme von Ethan der die Küche verlassen hatte und im Flur stand.

Grace schüttelte den Kopf und folgte ihm bis ins Wohnzimmer.,,Niemals würde ich das weil ich dich liebe, sehr sogar" schluchzte sie. Genervt drehte er sich zu ihr um.,,Was soll das Ganze? Hör auf zu heulen" fing er an sie anzuschnauzen.

,,Was ist denn los?'' brachte Grace noch gerade so heraus.,,Menschen haben halt ihre Probleme und manchmal wollen sie nicht drüber reden weil es ihnen nicht als sinnvoll erscheint! Außerdem wirst du mich eh nicht verstehen'',,Dann hilf mir es zu verstehen!" rief Grace dazwischen.

Ethan konnte seine Wut nicht zurückhalten und schlug ihr ruckartig ins Gesicht. Grace stolperte ein paar Schritte zurück und sah ihn aus angsterfüllten Augen an.,,Ich sagte du würdest es nicht verstehen! Akzeptier es doch!" schrie er sie an und ergriff ihren Hals.

,,Du bist nicht so...'' stotterte Grace und versuchte nach Luft zu schnappen. Ethans Griff wurde stärker.,,Ich will nicht das man sieht wie verletzlich ich bin und diese Gefühle bringen mich um meinen Verstand und du musst mich wieder dran erinnern das ich mich so fühle!".

Grace brachte kein Wort heraus. Als sie merkte, das Ethan locker ließ stieß sie ihn beiseite und entfernte sich von ihm. Sie versank in ihren Tränen und ließ sich auf die Couch fallen vor Verzweiflung. Sie traute sich nicht weiterzusprechen.,,Sprich mich nie mehr auf meine Gefühle an..." hörte sie Ethan leise sagen.

,,Liebst du mich?" fragte Grace ihn prompt. Als darauf keine Antwort folgte, sprang Grace auf und lief zurück ins Schlafzimmer. Nach ein paar Sekunden hörte man die Tür knallen und dann war es still. Ethan starrte die geschlossene Tür an und zögerte ob er ihr folgen sollte oder nicht.

Grace verstand die halbe Welt nicht mehr. Im Zimmer ging sie auf und ab während sie ihre Tränen unterdrückte. Sie wusste nicht was sie noch tun sollte nachdem was gerade passiert war. In ihrem Kopf rannten die Sorgen die sie um diese Beziehung hatte.

Sie wollte Ethan nicht verlieren und trotz das er sie so behandelte war sie so verliebt das sie es nicht merkte, dass sie in die Enge getrieben wurde. Ethan kümmerte sich nicht darum wie sie sich fühlte. Er war zu sehr auf sich selbst fixiert.

Grace fühlte sich immer unwohler zwischen den Wänden des Apartments. Sie liebte es hier doch gerade wollte sie nicht länger hier sein. Sie schnappte nach ihrem Mantel der neben dem Bett lag und suchte ihr Outfit von gestern zusammen.

Schnell zog sie sich um und schlich rüber in den Flur. Für einen Moment dachte sie, das Ethan sie nicht gesehen hatte, doch dieser stand direkt neben ihr und hielt sie fest.,,Wo willst du hin!?" fragte er in einem strengen Ton.

Grace riss sich von ihm los, quetschte sich in ihre Schuhe hinein und griff nach der Türklinke. Ethan schaffte es sie wieder zu packen und zog sie schwungvoll zurück. Grace stolperte über seinen Fuß und stürzte zu Boden.

Wütend hiefte Ethan sie wieder auf die Beine und ließ sie nicht los.,,Weißt du jetzt was ich meine mit das jeder mich verlässt? Sogar du",,Ich wollte nur...nur schnell ins Café" stotterte Grace erschrocken. Sie hatte kaum eine Chance davonzukommen.,,Lüg mir nicht ins Gesicht!" schrie Ethan plötzlich los und schubste sie gegen die gegenüberliegende Wand.

Grace fiel auf die Knie und strich die Haare aus dem Gesicht. Ihr Hals brannte von den Tränen die sie versuchte zurückzuhalten. Ihr Rücken schmerzte und ihr Kopf pochte im Takt ihres Herzschlags. Langsam stand sie wieder auf.

Ethans Blick bohrte sich durch ihre Augen und Grace stand ihm starr gegenüber, ohne auch nur einen Schritt zu machen. Ethan sagte nichts weiteres sondern schaute sie nur weiterhin an. Eine Träne rollte über seine Wange.