Eine Schlacht folgt der Nächsten

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Sie begibt sich zum Übungsplatz und schießt einige Pfeile ab. Anders weiß sie nicht, wie sie die Zeit rum bekommen soll, bis sie wieder gebraucht wird. Es dauert Tage, bis die Leuchtfeuer brennen und sie sich auf den Weg gen Dunharg machen. Auch Éowyn begleitet sie. "Eine Kriegerin, sowie ich. Und doch ist sie anders...", denkt Isa über Éowyn.

Aragorn beschreitet den Pfad der Toten am Vorabend der Schlacht. Die Männer haben keine Hoffnung, doch sie müssen mit 6000 Speeren in die Schlacht reiten. Isa wird sie begleiten, egal wie die anderen das finden. Auf einem Schlachtfeld kann ihr nicht mehr passieren, als wenn sie Zuhause bleibt. Das wissen die Jungs zwar nach wie vor nicht, Isa hatte bisher nicht weiter die Gelegenheit es ihnen zu beichten, aber sie weiß es und das reicht.

Sie reiten in die Schlacht auf den Pelenor, es sieht nicht gut aus für die Menschheit. Doch die Reiter Rohans bringen die Wende, die allerdings von den Mûmakil vereitelt wird. Isa kämpft verbissen weiter, die Hoffnung gibt sie niemals auf! Gerade als sie die Armee der Toten über die Felder preschen sieht, durchbohrt sie ein haradrischer Speer.

Er sieht Isa, doch etwas stimmt an diesem Bild nicht. Ein Speer ragt aus ihrer Brust. Panisch rennt er auf sie zu. Isa ist bereits in die Knie gegangen, doch sie sieht ihn unverwandt an.

"Bei den Valar! Der Speer! Dort steckt ein Speer in deinem Körper!"

"Stell dir vor, das ist mir längst aufgefallen", faucht sie. "Sei so nett und zieh ihn raus, damit es heilen kann."

"Heilen? Du wirst sterben, wenn ich ihn rausziehe!"

Isas wütender Blick lässt ihn jedoch verstummen und er kommt ihrer Bitte nach. Das Blut rinnt fort und sie sinkt in seine Arme. Tränen stehen in seinen ozeanblauen Augen.

Isa erwacht einige Stunden später in den Heilenden Häusern. Es ist dunkel. Sie spürt, dass die Wunde wieder vollkommen verheilt ist, sowie auch alle anderen davor. Isa steht auf, zieht sich wieder an und geht hinaus. Dort steht sie unter den Sternen und seufzt leise. Isa wird den Gefährten erklären müssen, warum sie immer noch da ist. Natürlich hätte sie tot sein müssen, aber der schwarze Ring an ihrem Finger wird es auf ewig verhindern. Hätte Isa es zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass ihr das sogar noch nützen wird, dann hätte sie es wohl noch nicht einmal geglaubt.

"Ah, hier seid Ihr", erklingt die Stimme des Zauberers hinter Isa.

Sie wendet sich um.

"Le suilon", erwidert  sie und neigt den Kopf vor dem Weißen Zauberer.

"Ebenso", erwidert er und lächelt.

"Ich fände es gut, wenn Ihr mich begleiten würdet. Es wird ein Rat abgehalten. Wir wollen entscheiden, was wir nun tun", teilt er ihr mit.

Isa nickt und begleitet ihn in den Thronsaal.

Dort warten Gimli, Legolas, Théoden, Boromir und Éomer auf Gandalf und Isa. Es wird beschlossen zum schwarzen Tor zu reiten, um Frodo eine Chance zu geben durch Gorgoroth zu kommen.

"Den Tod als Gewissheit, geringe Aussicht auf Erfolg. Worauf warten wir noch?", fragt Gimli und Isa teilt seine Ansichten.

Da sogar die Heiler keine Verletzung mehr an Isa feststellen können, darf auch sie die Gefährten begleiten. Auf dem Weg zum Schwarzen Tor klärt Isa sie über den Umstand mit dem Ring auf und sie sind alle gleichermaßen bestürzt.

Vor dem Schwarzen Tor reitet Aragorn vor und erschlägt Saurons Mund, nachdem dieser keine befriedigenden Antworten geben kann.

Es sind viel zu viele Gegner, Isa weiß das, alle wissen das. Sie sieht den Troll, der auf Aragorn losgeht, doch in diesem Moment hat sie etwas anderes im Visier. Derjenige, der weiter in ihr Herz gedrungen ist, als je ein Mann zuvor, ist kurz davor von einigen Klingen zugleich durchbohrt zu werden. Isa rennt hin, ohne nachzudenken, und wirft sich dazwischen. Kurz bevor sie, mal wieder, in Ohnmacht fällt, sieht sie noch seine Augen. Sie sind blau, blau wie das Meer.

Isa erwacht und ist wieder in den Heilenden Häusern. Ihr Rücken brennt und ihr Oberkörper schmerzt als hätte man sie gesteinigt. Das waren eindeutig Morgul-Klingen, stellt sie fest. Sie kann sich bewegen, also steht sie auf. Umso weiter sie läuft umso besser geht es. Das Licht von Mond und Sternen hilft ihr sehr, denn es heilt ihre Wunden beachtlich.

Am Rande der Plattform mit dem weißen Baum bleibt sie stehen. Sie seufzt und wendet sich um. Isa geht auf das Zimmer, das sie immer bewohnt hat, wenn sie in Minas Tirith war. Als sie das Zimmer betritt, liegt auf ihrem Tisch ein Zettel. Auf dem Zettel steht: 'Ich wanderte im Dunkeln, doch nun ging der Mond auf. Hell leuchtend wie die Sterne strahlt mein Herz, wenn ich dich seh. Ich bitte dich, lass diese Nacht nie zu Ende gehen.' Dabei liegt eine Kette, daran hängt ein schmal silberner Stern aus einem Silmaril. Sachte legt sie die Kette um und lächelt in sich hinein.

Am nächsten Tag ist die Krönung von Aragorn. Isa steht neben den Elben, schließlich ist dies ihr Volk. Auch sie verneigt sich vor dem neuen König Elessar und wünscht ihm alles Gute. Am Abend wird gefeiert und Isa tanzt viel und ausgelassen wie lang nicht mehr. Es gab ja auch lange keinen Anlass mehr dazu.

Isa trägt ein grünes, langes Kleid mit einer kurzen Schleppe. Die Ärmel sind lang und fallen weit auf. Ihre Haare trägt sie offen, darin das grüne Diadem, das ihr vor vielen, vielen Jahren ihre Mutter schenkte. Es sieht aus wie eine Efeuranke aus Silber und grünen Steinen.

Am nächsten Tag schlafen die Gefährten lang, doch Isa ist schon früh auf. Sie muss fort. Ihre innere Unruhe treibt sie fort. Isa verabschiedet sich von niemanden, auch nicht von dem, der ihr die Kette schenkte, von dem am allerwenigsten. Isa sattelt Silberstern und reitet nach Norden.

Isanthané II Legolas LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt