S1 Kapitel 7

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Fünf begleitete sie bis in ihr Zimmer. Acht setzte sich auf ihr Bett. Aber sofort wurde sie wieder unruhig. Ihre Blicke fuhren unruhig im Raum hin und her. Sie fing an zu zittern obwohl ihr nicht kalt war. 

„Beruhig dich", sagte Fünf. Seine Stimme beruhigte Acht etwas. Erstaunlich sonst hatte sie nichts und niemand beruhigen können. Sie hatte immer in den Raum im Keller gemusst oder sie musste ruhig gestellt werden. Acht sah Fünf in die Augen. Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. Das stellte Acht, zu ihrem erstaunen, komplett ruhig. Die innere Leere verschwand und machte platz für ein neues Gefühl. Das Gefühl das Acht nicht so gut kannte. Zuneigung. Für einen Augenblick verlor sich Acht in Fünf's Augen. 

„Ich muss los", sagte er und blinzelte. Acht nickte und Fünf ging. Eine Weile blieb Acht einfach dort sitzen wo sie war. Für eine lange weile. Aber schließlich stand sie auf und ging in den Hof. Dort stand Bens Statur und Acht kniete sich vor sie. 

"Möge die Dunkelheit in dir frieden im Licht finden", stand auf dem Schild unter seinem Namen. So vertraut. Acht hatte immer hier gebetet wenn es ihr nicht gut ging. Heute setzte sie sich einfach vor die Statur und dachte nach. Es war irgendwie alles so verwirrend. Die Sache mit Fünf dann noch das plötzlich alle wieder Zuhause waren und das ihr Vater Tod war. Was war das zwischen Fünf und ihr? Acht wusste es nicht. Es war alles so unbekannt. Acht fiel nur noch eine Sache ein die sie machen konnte. Sie lief in ihr Zimmer. Acht nahm ein Rollbrett und holte mit ihren Kräften ihr Cello aus der Ecke. Sie konnte Dinge bewegen ohne sie anzufassen. Aber ihre beste Fähigkeit war der weite Blick, wie sie ihn immer genannt hatte. Mit dem weiten Blick konnte sie überall hin blicken. Sie übte jeden Tag um noch weiter blicken zu können. Acht wusste das es besonders war das sie mehrere Fähigkeiten hatte aber sie wollte nicht damit prahlen und so behielt sie es für sich. Sie prüfte ob der Weg frei war und ließ das Cello hinter sich her schweben. Unter dem Cello ließ Acht das Rollbrett fahren. Sie hatte den Blick auf ihren Weg gerichtet. Plötzlich hielt Acht an und ließ das Cello vorsichtig auf das Rollbrett runter schweben. Nicht zu spät den Allison kam um die Ecke und blieb vor Acht stehen. Allison sah erst das Cello und dann Acht verwundert an. 

„Wie hast du das hier hin bekommen?", fragte sie. Acht wies auf das Rollbrett. Allison nickte langsam. Offenbar war sie verwirrt wie so ein kleines Mädchen ein so großes Cello schleppen konnte. 

„Na gut dann will ich dich mal nicht stören sagte sie, drehte sich um und ging wieder. Acht wartete bis sie ein wenig weiter weg war und hob das Cello wieder an. Sie ging weiter und kam vor Bens Statur zum stehen. Sie hatte auch noch einen Klappstuhl eingepackt den sie nun aufstellte. Sie nahm ihr Cello und setzte sich. Acht atmete noch einmal tief durch, schloss die Augen und fing dann an zu spielen. Sie spielte gerne auf ihrem Cello. Wie immer verlor sie sich im spielen und alles um sie herum wurde unwichtig. Wenn sie Cello spielte ordnete sie ihre Gedanken. Sie ließ all ihre Gefühle und Gedanken in die Töne fließen. Jede Bewegung war mit Bedacht getan und doch spielte Acht schnell und präzise.      

The FeelingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt