Kapitel 3

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Kapitel 3

Am frühen Nachmittag


Izuku

Das war absolut schlecht. Hätte er gewusst, dass Kacchan der Pro-Hero war, der auf Yuki aufpassen sollte, hätte er abgelehnt... Wobei... Argh! Er war auf seine Hilfe angewiesen. Izuku konnte seinen Sohn nicht alleine beschützen, so ungern er es auch zugab. Aber warum konnte nicht diese Mina hier bleiben? Er fühlte sich unwohl, mit dem Blonden alleine zu sein. Und offensichtlich hatte Katsuki auch keine Lust auf ihn. Es hatte sich nichts an ihrer Beziehung geändert. Katsuki sah noch immer auf ihn herab. Aber er war nicht mehr der 16-jährige Izuku von früher. Er hatte viel durch gemacht und sich verändert.

Nachdem Mina gegangen war, hatte er sich in sein neues Zimmer zurückgezogen und einige Kartons ausgepackt. Sein Herz klopfte ganz schlimm in seiner Brust, wenn er nur daran dachte, dass sein ehemaliger Kindheitsfreund nur ein Zimmer weiter war. Er konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie sie ihre Schulzeit verbracht hatten und dachte nicht gern daran zurück.

Als er auf seine Armbanduhr sah, wurde er nervös. Es war Zeit, Yuki aus dem Kindergarten abzuholen. Er sprang auf und ging aus dem Zimmer. Eigentlich wollte Izuku nicht, dass Katsuki seinen Sohn kennenlernte, aber er musste ihn sehen. Schon den ganzen Tag waren seine Gedanken bei Yuki und er hoffte inständig, dass es ihm gut ging.

Er ging durch die große Wohnung und stellte wieder einmal fest, wie geräumig und hell diese war. Katsuki hatte einen guten Geschmack.

Izuku fand den Blonden im Wohnzimmer, wie dieser durch das Fernsehprogramm zappte.

"Können wir Yuki abholen?", fragte er nervös und sah, wie Katsuki kurz zusammenzuckte. Hatte der etwa schon wieder vergessen, dass er auch hier war? Na das fing ja schon gut an. Seufzend erhob sich der Blonde und schaltete den TV aus, legte die Fernbedienung auf den Glastisch davor ab. Dann streckte er sich einmal und genervt sah Izuku auf seine Uhr.

"Sag mal, ist das alles ein Witz für dich?" Er war wütend, da Katsuki sich scheinbar absichtlich so viel Zeit ließ. Er saß hier den halben Tag auf heißen Kohlen und machte sich Sorgen um seinen Sohn und sein ehemaliger Klassenkamerad hatte die Ruhe weg.

"Du bist für mich ein Witz. Beim nächsten mal solltest du Kinder bekommen, wenn du dir im klaren darüber bist, wie du dich um sie kümmern kannst.", sagte Katsuki monoton und kam auf ihn zu.

Auf einmal hörte man nur ein klatschendes Geräusch durch die Stille.

"Spinnst du?!", schrie Katsuki ihn an und Izuku sah, wie sich dessen Wange rot färbte.

"Sprich nicht so abfällig über mich, wenn du von nichts eine Ahnung hast.", sagte er mit fester Stimme und sah Katsuki in die roten Augen. Er spürte die Wut in sich und seine Hand pulsierte leicht von der Ohrfeige, die er dem Blonden verpasst hatte. Katsuki hatte keine Ahnung von ihm und seinem Leben und es machte ihn rasend, wenn er so abschätzig von Yuki sprach.

"Was nimmst du dir eigentlich raus, nur weil du ein toller Held geworden bist und dich alle bewundern. Ist dir wohl zu Kopf gestiegen, was? Und jetzt komm. Wir sind spät dran." Izuku wandte sich von dem Blonden ab und ging zur Haustür, zog seine Schuhe und Jacke an. Einige Sekunden später hörte er auch, wie Katsuki sich in Bewegung setzte.

Sein ganzes Innerstes zitterte. Eigentlich hatte er erwartet, dass sein ehemaliger Freund ausrasten oder zumindest ihm eine verpassen würde. Aber er hatte nichts weiter dazu gesagt und schweigend saßen sie nun im Auto. Katsukis Fahrstil war katastrophal und Izuku hoffte, dass sie keinen Unfall bauten. Wie sollte er Yuki hier mitnehmen?

~~~

Als sie am Kindergarten waren, schnallte sich Izuku ab und sah abwartend zu Katsuki. Irgendwie fürchtete er sich vor diesem Moment. Er wusste nicht, wie er sich hier wieder rausreden konnte.

"Kommst du nicht mit?", fragte er, als Katsuki ruhig sitzen blieb, während er bereits die Autotür geöffnet hatte.

"Ich warte hier." Die Wange des Blonden war noch immer rot und Izuku tat es nun Leid, dass er so dolle zugeschlagen hatte. Er war kein gewalttätiger Mensch und hatte zuvor noch nie einen Menschen verletzt.

Izuku zuckte nur mit den Schultern. Sollte der Andere doch schmollen. Dann konnte er diese Begegnung wenigstens noch ein paar Minuten hinauszögern. Verhindern konnte er sie ja nicht mehr.

Bevor er die Tür schloss, beugte er sich noch einmal zu Katsuki runter und sagte ernst: "Ich möchte nicht, dass du mich vor meinem Sohn Drecks-Deku oder scheiß Nerd nennst. Ansonsten ist mir das egal." Dann schloss er die Tür und ging in den Kindergarten. Er hoffte sehr, dass sich der Blonde zusammenreißen konnte und seine Abneigung ihm gegenüber nicht so offensichtlich zur Schau stellen würde. Yuki war am Morgen schon sehr aufgeregt auf den Helden, mit dem sie nun zusammen wohnen würden. Jetzt lag es an Katsuki, ein gutes Bild von sich zu machen. Izuku seufzte und öffnete die Kitatür.

"Herr Midoriya, keine Unauffälligkeiten. Ihr Sohn ist sicher.", sagte ein Polizist und nickte ihm zu.

"Danke.", sagte er erleichtert und sah im Augenwinkel, wie die beiden Beamten den Kindergarten verließen. Ab jetzt war es an Katsuki, Yuki zu beschützen.

Izuku öffnete die rote Tür und wurde von dem wilden Durcheinander der Kinder begrüßt. Sofort hatte ihn Tsuyu entdeckt und rief nach Yuki, welcher nach kurzer Zeit auf ihn zu gerannt kam. Erleichtert atmete er aus. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er das Lachen des Kleinen sah.

"Mama!", sagte er und warf sich in seine Arme. Izuku war in die Hocke gegangen und strich ihm über den Kopf.

"Ziehst du dich an und wir gehen?" Eifrig nickte der Kleine und löste sich von ihm, ging zur Garderobe. Izuku stand auf und Tsuyu stand auf einmal neben ihm.

"Yuki hat sich normal verhalten. Ich denke nicht, dass er nach dem gestrigen Vorfall Nachteile davontragen wird.", sagte die Kindergärtnerin und Izuku nickte.

"Das ist sehr gut. Ich hatte schon befürchtet..." Weiter kam er nicht, da Yuki wieder zu ihm kam.

"Verabschiedest du dich?"

"Schüsch Tsuyu-lein.", sagte Yuki und nahm die Hand, die Izuku ihm entgegen streckte.

"Bis Morgen, Yuki.", sagte die Grünhaarige und winkte ihnen hinterher.

Izuku war nervös, als sie den Kindergarten verließen und auf Katsukis Wagen zu gingen.


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Wir wissen alle, was im nächsten Kapitel passiert, oder? 

Don't mess up with my family! - Omegaverse - BakuDekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt