Der Stalker von Nebenan

Kapitel 8.

Seit ein paar Tagen habe ich nichts mehr von Ryan gehört, ich habe ihm drei mal geschrieben aber leider erfolglos. Ich verbringe die Tage viel zu Hause und bin fest entschlossen mehr über meinen Stalker herauszufinden. Ich habe zwar nicht viele Anhaltspunkte, aber Ich möchte unbedingt wissen, wer es ist.
Lion erzähle ich nichts davon, ich möchte nicht das er sich noch mehr Sorgen macht. Ich bin froh, dass er mich wenigstens Zuhause alleine lässt, überall anders, egal wo ich hingehe begleitet er mich, ich weiß das es nur nett gemeint ist von ihm aber manchmal ist es echt nervig.

Mein Handy vibriert und ich öffne die Naricht, sie ist von Ryan.. Endlich.
"Hey schöne. Wollen wir uns treffen?" 
Ich würde ihn echt gerne treffen, aber für heute habe ich mir etwas anderes vorgenommen, ich werde nochmal zurück zu dem Gebäude gehen, wo wir festgehalten wurden, vielleicht kann ich so herausfinden, wer dahinter steckt. Bis heute Abend sollte ich aber wieder da sein.
"Heute Abend, 19 Uhr" antworte ich und stecke mein Handy in die Tasche. Ich mache mich auf dem Weg.

Nach einer guten halben Stunde komme ich da an, wo ich auf Ryan gewartet habe. Ich verstecke mich hinter einen Baum und beobachte das Gebäude. Ich kann niemanden sehen, vielleicht ist er gar nicht da? Es ist zwar sehr dumm von mir, aber ich laufe langsam näher an das Gebäude, bis ich auf einmal ein Auto angefahren höre. Schnell zucke ich zurück und laufe wieder zurück zum Baum um mich dahinter zu verstecken.
Ich erkenne nicht viel, aber sehe wie zwei.. warte drei Leute aussteigen.
Wieso drehen die sich nicht um? Ich will sehen wer es ist. Ich erkenne nur die Frau vom letzten mal, aber wer sind die beiden Typen? Ist einer davon der Stalker?

Ich beschließe mich gerade, näher ran zu gehen. Ich will gerade los laufen bis ich auf einmal eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich drehe mich erschrocken um und will gerade die Faust heben, bis ich merke das Ryan mir den Mund zuhält damit ich ruhig bin. "Was machst du hier?" frage ich ihn, nachdem er seine Handy von mir gelöst hat. "Das sollte ich dich fragen" antwortet er. 
"Woher weißt du, dass ich hier bin?" frage ich.
"Du warst nicht Zuhause, nicht in der Stadt und sonst  nirgends. Ich habe überlegt und mir kam nur das hier in den Sinn, obwohl das die bescheuertste Idee ist und ich wirklich dachte du bist klüger." antwortet er und zieht dabei eine Augenbraue hoch.
Ich zucke nur mit den schultern und schaue beschämt runter. "Na, da du ja jetzt da bist, kommst du mit?"  frage ich, ohne ihn anzuschauen. Ich merke wie er mich ansieht, voller skeptisch und er wird mich wohl für den dümmsten Menschen auf den Planeten halten. "Ich muss wissen, wer es ist" ergänze ich.
"Jess, sei nicht dumm." sagt er ruhig. "Du bist auf nichts vorbereitet, lass uns nach Hause.." fährt er fort aber ich hebe die Hand und unterbreche ihn. Ich zeige auf das Auto, damit er sieht das die sich umdrehen.
Ich schaue schockiert darunter, mein Mund wird trocken und ich schaffe es nicht irgendwas zu sagen "Was ist los, Jess?" fragt er besorgt, während er mein Handgelenk nimmt. Mir fehlt weiterhin die Stimme und ich merke wie mir Tränen ins Gesicht steigen. 
"w-w-wie ko-konnte er nur" stottere ich und halte mir die Tränen zurück.

Ich stehe auf und will sofort runter Stürmen aber Ryan hält mich zurück. Er hebt mich hoch und wirft mich über seine Schulter und geht. Ich kann nicht glauben, was da gerade gesehen habe.
Wir kommen bei mir Zuhause an, Ryan hat mich den ganzen Weg getragen.
Nachdem wir in mein Zimmer angekommen sind, schaut er mich an, ich weiß genau was er wissen will. 
"Die beiden Typen.." fange ich an.
"Es waren Lion und Jake. Mein Ex-Freund und ein Freund von mir!" flüstere ich, merke aber immer wie ich lauter werde.
"Wie konnte er mir das antun? Wie konnte Lion mich so täuschen?" versuche ich nicht zu schreien. Die Tränen laufen mir über die Wange und Ryan sagt nichts, er nimmt mich einfach in den Arm.
"Se-Selbst wenn sie nicht die Stalker sind, die sind in der Sache mit drin" Schluchze ich.

Ohne nachzudenken, nehme ich mein Handy und fange an zu Tippen:

"Du Scheißkerl! Wie konntest du mich so täuschen, ich dachte wir wären Freunde!
Verschwinde aus meinem LEBEN und lass mich in Ruhe!
Ich hasse dich, Lion!"

und bevor Ryan es verhindern kann, verschicke ich die Naricht.
"Ich weiß nicht, ob das so schlau war." sagt er.
"Mir egal, ich musste es tun."

Mein Handy vibriert, eine neue Naricht von Lion.