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POV Iwaizumi
Entspannt starrte ich aus dem Fenster und ließ mich von Tooru zulabern. Er schien ein großes Redebedürfnis zu haben und so lange ich meinen Kaffee trank, sollte es mir Recht sein. "Hm, ja voll." Kommentierte ich abwesend, als er mich fragte, ob ich noch zuhören würde. Irgendwas... Irgendetwas hatte er an sich, dass mich ruhiger werden ließ. Tooru war nervig, das stand außer Frage und dennoch... Seine Art entspannte mich irgendwie. Ich verscheuchte die Gedanken aus meinem Kopf, als ich den letzten Schluck Kaffe trank. "Bist du jetzt fertig?" Unterbrach ich ihn mitten im Satz und stellte meine Tasse auf dem Tisch ab. Er streckte mir die Zunge raus. "Tse. Lass mich, ich bin halt gut drauf." Beschwerte er sich. Wie ein kleines Kind. Stellte ich fest und stand auf. "Jaja." Ich ging nicht weiter darauf ein und lief zur Tür. "Ich warte draußen auf dich, also beeil dich." Rief ich über die Schulter und lehnte mich draußen gegen eine Bank, um zu warten. Ich betrachtete das Meer. "Ich bin fertig Iwa." Tooru kam lächelnd zu mir. "Von mir aus können wir-" Er brach ab und sah an mir vorbei. Ich folgte seinem Blick. Meine Laune sank mit einem Schlag. Miki und Toorus Exfreund Raiko schlenderten händchenhaltend durch die Straße und himmelten sich gegenseitig an. Zum Kotzen. Dachte ich. Eine Weile bemerkten sie uns nicht und in dem Moment, als sie uns dann doch entdeckten... küsste Tooru mich?
Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie er sich vor mich gestellt und seine Arme um meinen Nacken gelegt hatte. Okay? Fürs erste spiele ich dann einfach mal mit... Denke ich. Ich ließ ihn machen und stellte fest, dass er verdammt gut darin war, mich zu küssen. Damn. Das könnt ich echt noch ein bisschen länger machen. Dachte ich, doch in dem Moment fiel mir Makkis tadelnder Blick wieder ein und ich verdrehte innerlich die Augen. Tooru löste sich von mir und lachte etwas. "Ich bin eigentlich echt froh, dass Raiko Schluss gemacht hat, sonst hätten wir uns vielleicht nie gefunden. Nicht wahr Iiiwa-Chan?"
Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich ihm ohne einen Funken Zweifel abgekauft, dass er glücklich mit mir zusammen war. Aber was sollte dieses Iwa-Chan!? Ich musste mich zwingen ruhig zu bleiben, denn Miki und Raiko kamen geradewegs auf uns zu. "Hey ihr." Sprach Raiko uns an. Tooru sah hoch. "Oh, hey." Er lächelte kurz, doch ich spürte, wie seine Finger sich an meinen Nacken klammerten. Ich seufzte innerlich und legte meine Arme locker um ihn. "Was macht ihr Beide hier? Zusammen?" Fragte Raiko steif. Ich gähnte und Tooru hob die Augenbrauen. "Naja wir verbringen unseren Feierabend? Wie du vielleicht noch weißt, oder auch nicht, arbeite ich hier. Und Iwa-Chan auch." Erklärte er gelassen. Aber vor mir rumflennen. Dachte ich resigniert. Miki starrte uns einfach nur sprachlos an. "Ihr seid zusammen?" Fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern und erwiderte den Blick meiner Exfreundin. "Problem damit?" Raiko runzelte die Stirn und Tooru zerquetschte bald meinen Nacken. "Aber ihr kennt euch doch erst seit drei Tagen, wie könnt ihr da-" Ich zog meinen Mitbewohner enger an mich und tauschte mit ihm einen Blick, bevor wir die beiden leicht herablassend ansahen. "Wer sagt, dass wir uns erst seit drei Tagen kennen?" Tooru grinste amüsiert, als uns unsere Expartner, wie erstarrt anglotzten. Ich stand auf. "Ihr habt uns betrogen?" Fragte Miki fassungslos und Tooru nahm meine Hand. "Sagten die Betrüger. Komm schon Iwa-Chan. Lass uns nach Hause gehen, hier ist es ungemütlich." Beschwerte er sich und ich nickte. "Von mir aus." Ohne mich zu verabschieden trottete ich ihm hinterher und schwieg. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er schon wieder weinte.
Kein einziges Wort wechselten wir miteinander, bis wir wieder bei mir Zuhause waren.
Ich nahm ihm den Helm ab und seufzte leise. "Willst du mir vielleicht irgendwas sagen?" Fragte ich trocken. Oikawa war zu tiefst verlegen und raufte sich die Haare. "Es tut mir so leid." Er sah mich entschuldigend an. "Aber als ich die Beiden gesehen hab, ist etwas in mir durchgedreht. Ich war so sauer, dass dieser blöde Mistkerl ach so glücklich sein kann und ich nicht." Erschöpft ließ er die Arme sinken. "Tut mir wirklich leid. Und danke, dass du mitgespielt hast. Wenn du willst, dann ziehe ich noch heute aus." Murmelte er und ich verdrehte die Augen. "Schon gut. Immerhin kannst du gut küssen. Und naja, sagen wir einfach die Menge an Kaffee, die du mir schuldest, ist um das doppelte gestiegen. Kapiert?" Antwortete ich gelassen und schloss auf. Außerdem war es schon sehr befriedigend Mikis dumme Fresse zu sehen. Ich grinste leicht. Meine Gedanken wanderten zu seinen weichen und warmen Lippen. Hajime Iwaizumi! Ich konnte Makkis vorwurfsvollen Blick vor meinem inneren Auge deutlich sehen. Jaha! Ich weiß du blöder Arsch! Nerv mich doch nicht auch noch, wenn du nicht mal bei mir bist! Dachte ich und verteufelte meinen besten Freund still.
Als ich meine Wohnungstür aufschloss saß Bucky schwanzwedelnd vor mir und tänzelte fröhlich um mich herum. "Hey Kumpel." Murmelte ich und kraulte ihn hinter den Ohren. Er bellte und begrüßte dann auch Tooru. Er schien den Braunhaarigen wirklich gern zu haben. Ich warf meine Sachen in mein Zimmer und wusch mir die Hände, bevor ich Buckys Abendessen zubereitete. Freudig kam er angesprungen. "Sitz." Murmelte ich und lobte ihn, als er sofort gehorchte. Als ich seinen Napf befüllt hatte setzte ich mich zu ihm und erlaubte ihm zu essen. Ich liebe diesen Hund. Dachte ich, während ich ihn beim Essen beobachtete und er sich dabei eng an mich kuschelte. Liebevoll strich ich durch sein Fell. Ich hörte ein leises Lachen und sah hoch. "Was ist?" Fragte ich Oikawa. Er schüttelte den Kopf. "Nichts nichts. Ihr seht nur niedlich zusammen aus." Schmunzelte er und nahm sich etwas zu trinken. Ich zuckte mit den Schultern und wendete mich wieder meinem Hund zu. Bucky war die beste Idee, die Makki jemals hatte. Dachte ich und zog ein Knie an. Ich lächelte etwas und zeichnete die Muster in seinem Fell nach. "Hey Iwa, ich würd Essen machen. Möchtest du auch was?" Meinte Oikawa. "Hm? Äh jo, gern."

Eine Tasse Kaffee (IwaOi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt