Kapitel 1

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POV Mira

"Nein, ich will nicht umziehen! Und schon gar nicht nach Bel Air! Was ist mit meinen ganzen Freunden?!", schrie ich meine Mutter an. "Ach Schatz, du findest sicherlich neue Freunde." "Neue Freunde?! Du kannst mir doch nicht meine besten Freunde nehmen! Und schon gar nicht Jenny!!" Und bevor meine Mutter mir antworten konnte, drehte ich mich um und lief wütend die Treppe hinauf in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug mit voller Wucht gegen meine Wand. "FUCK!" Ich lehnte mich an die Wand, ließ mich zu Boden sinken und fing an zu weinen.

Wie können mir meine Eltern das antun? Sie können mir doch nicht meine Freunde nehmen. Ja gut, Freunde.. aber nicht Jenny! Jenny ist meine beste Freundin seit ich denken kann, wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen, haben uns alles erzählt und viele verrückte Dinge zusammen erlebt. Man kann ihr einfach vertrauen. So einen Menschen gibt es nicht zwei mal. Sowas ist einzigartig. Und mal abgesehen von ihr, ich kann ja nicht mal wirklich gut Englisch, wie soll ich so Freunde finden? Oder einen Freund.. Oh Gott. Wie soll ich jemals einen Job finden, ich meine.. BOOOAAH!

Plötzlich klopfte es an meiner Tür. Ich stand auf und schloss sie auf. "Was willst du?" "Darf ich reinkommen?", fragte mein Vater. Genervt stimmte ich zu. Er lief an mir vorbei und setzte sich auf mein Bett. "Mira, deine Freunde können dich jederzeit besuchen, oder du sie. Außerdem ist das neue Haus viel größer und du hast viel mehr Platz. Wir haben einen riesigen Garten und einen Pool." "Man. Ich will kein größeres Zimmer, keinen Pool und keinen großen Garten, ich will bei Jenny bleiben!" Mein Vater kam auf mich zu und umarmte mich. Wie ich ihn dafür hasste. "Pack deine Sachen in die Umzugskartons. Sie stehen im Flur. Wir fliegen am Montag.",flüsterte er mir zu und verließ anschließend mein Zimmer. Der will mich doch verarschen.

Ich griff nach meinem Handy und wählte Jenny's Nummer.
"Hey Miri, was gibt's?"
"Hast du Zeit? Ich muss mit dir reden."
"Ehh, klar. Ich komme zu dir okay?" "Kann ich bitte zu dir? Ich möchte gerade nicht in der Nähe meiner Eltern sein."
"Klar."
"Bin in 10 Minuten da."
"Okay, bis gleich."
"Bis gleich."

Nachdem ich aufgelegt hatte, schnappte ich mir schnell meine Handtasche und ging leise die Treppe runter zur Haustür. Ich öffnete sie ganz leise, damit meine Eltern mich nicht hörten. Ich wollte nicht, dass sie wussten, dass ich nicht zu Hause war.
Als ich das Haus verlassen hatte schnappte ich mir mein Fahrrad und fuhr los zu Jenny.

Es war ganz schön kühl geworden, obwohl wir Hochsommer hatten. Ziemlich eigenartiges Klima. Und sowieso: Wer zieht denn bitte im Hochsommer um? Das ist doch Selbstmord.

Mir wehte eine leichte Brise ins Gesicht und ich atmete die frische
Abendluft ein. Lang würde ich das ja nicht mehr können. Toll. Ich hasste meine Eltern.

Als ich bei Jenny angekommen war, lehnte ich mein Fahrrad an die Hauswand. Abschließen brauchte ich das nicht. Das alte Schrottding klaut eh kein Schwein. Ich lief zur Haustür und klingelte. Anne, Jennys Mutter, öffnete mir die Tür.

"Ach Hallo Mira, möchtest du zu Jenny?", sagte sie und lächelte mich an. "Hallo, ehh ja, will ich...", brachte ich heraus, und versuchte dabei zu lächeln, wobei ich kläglich schweiterte. Meine Laune war echt am Boden. "Sie ist oben in ihrem Zimmer.", meinte Anne. "Danke."

Ich betrat das Haus und ging sofort die Treppe nach oben. Die Tür von Jenny war offen, deswegen hielt ich kurz an und klopfte am Türrahmen. Jenny drehte sich auf ihrem Bürostuhl zu mir um, sie war wohl gerade am Zeichnen. Sofort stand sie auf und nahm mich in den Arm. "Hi." "Hi."
"Was ist denn los?", fragte sie besorgt.
Sofort fing ich an in ihren Armen zu schluchzen und mir kullerten die Tränen nur so die Wangen hinunter.
"Shhh.. ganz ruhig. Komm wir setzen uns auf mein Bett und zu erzählst mir ganz in Ruhe was los ist." Ich nickte.
Wir liefen zu ihrem Bett und setzten uns gegenüber, sodass wir uns anschauen konnten. "Soo, jetzt erzähl mal, was bedrückt dich?", fragte sie mich mitfühlend. Ich schaute hoch. Ich sah von den ganzen Tränen nurnoch verschwommen und meine Wimperntusche war verlaufen.
"Ich.. meine Eltern...", ich bekam einfach nichts raus.. die Trauer und der Hass auf meine Eltern zerdrückten mich nahezu. Jenny wartete einfach geduldig und streichelte mit ihrer Hand meinen Arm entlang. "Meine Eltern... sie haben... sie haben eine Villa.. in Bel Air gekauft .. und.. und wollen am Montag dahin ziehen... mit MIR! .."
"W-Was..?",stotterte Jenny nur. "D-das können die doch nicht machen?!.."
"Anscheinend schon..", schluchzte ich. Sie fing an zu weinen und nahm mich fest in den Arm. "Ich will nicht, dass du gehst." "Ich will auch nicht gehen. Ich meine.. was soll ich denn ohne dich.. ich bin ein Haufen Elend ohne dich. Das Leben ist langweilig ohne dich. MAN VERDAMMTE SCHEIßE!"

Wir weinten uns echt die Seelen aus dem Leib. Es fühlte sich an als wäre es Tage so weitergegangen, aber letztendlich waren es dann doch nur circa 20 Minuten. Wir lösten uns voneinander und sahen uns tief in die Augen.
"Versprich mir, dass du mich besuchen kommst." Jenny kullerten ein paar Tränen aus den Augen.
"Natürlich! Aber du mich auch!", meinte ich. Wir lächelten uns an. Dann nahmen wir uns wieder fest in den Arm und verweilten so für eine ganze Weile.

×××

Wir gingen zusammen die Treppe hinunter. Als wir an der Tür angekommen waren, nahmen wir uns noch ein letztes Mal in den Arm.
"Ich werde dich vermissen Miri."
"Ich dich auch."
"Du musst mir dann unbedingt eure Villa zeigen."
"Mach ich."
"Dann... bis bald Miri. Hab' dich lieb."
"Ich dich auch Jen. Bis bald."
Als wir uns voneinander lösten, nahm ich mein Fahrrad und fuhr, während ich Jen noch zum Abschied winkte, Richtung altes zu Hause.

×××

Meine Eltern hatten nicht bemerkt, dass ich weg war. Gut so. Ich ging also ganz normal nach oben in mein Zimmer. Das Chaos darin wurde mir erst jetzt bewusst.. und ich musste ja noch meine GANZEN Sachen packen, wir fuhren ja schon am Montag! Und es war schon Freitag Abend! Meine Laune wurde bei dem Gedanken immer schlechter, sie hatte mittlerweile schon den Minusbereich erreicht. Lustlos fing ich also an meine Sachen zu sortieren und mir einen Überblick zu verschaffen, um die ganze Scheiße dann auch ordentlich in irgendwelche Umzugskartons zu stopfen.

Das konnte ja noch was werden...

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So, das war das erste Kapitel meiner neuen Fanfiktion. Das ist meine Zweite und eigentlich erste Richtige, also nehmt's mir nicht übel, dass es vielleicht etwas eigenartig geschrieben ist.
Ich hoffe, dass ich die Kapitel relativ regelmäßig schreibe, was ich nicht glaube, da ich faul bin xD
Na ja, das wird schon irgendwie.. :D

Tüdelüüüü :-D

Der Typ von Nebenan | Reyst FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt