Kapitel 401

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Sie waren Zwillinge, mit blonden Locken, strahlend blauen Augen und sie wirkten beide so, als würde Licht von ihnen ausgehen. Beide trugen auch die gleichen Klamotten, ein weißes Gewand und, wie es aussah, Teile einer goldenen Rüstung. Ihre Schuhe waren quasi Stiefel, auch aus Gold, verziert und mit kleinen Flügeln bestückt, wobei unter anderem die Zehen frei lagen. An ihren Unterarmen trugen sie etwas ähnliches, dazu einen goldenen, verzierten Helm, jeweils eine große Tasche und einen goldenen Gürtel, mit verschiedenen postbezogenen Dingen dran. „Eure Hoheit.“, begrüßten sie Taddl mit einer Verbeugung, dann Viktor und dann sahen sie mich an. Sie verbeugten sich sogar und meinten dann zeitgleich: „Herzlich willkommen in Vadronia, wir sind Hermes und Dromos, Ihre verantwortlichen Boten.“ „Hallo.“, begrüßte ich sie zurückhaltend und sie richteten sich wieder auf, bevor sie Taddl ansahen. „Habt Ihr uns zu Euch gerufen, eure Hoheit?“ „Nein, aber ich wollte, dass ihr meinen Freund kennen lernt. Er ist Teil meiner Familie und könnte vielleicht irgendwann eure Dienste in Anspruch nehmen.“ „Selbstverständlich.“, antworteten sie und nun sprach einer von ihnen mit mir. „Ich bin Hermes, zuständig für Pakete und das ist mein Bruder Dromos, zuständig für Briefe aller Art. Wie ist denn Ihr Name?“ „Ardian Bora.“ „Und dürfen wir uns Sie einmal genauer ansehen? Es dient der zweifelsfreien Identifikation.“ „J-ja ok.“ Taddl trat ein Stück zur Seite, bevor ich von Hermes und Dromos von oben bis unten inspiziert wurde. Sie rochen sogar an mir, was mich ein bisschen rot werden ließ, aber es war auch schnell wieder vorbei. „Jetzt können wir Sie nicht verwechseln.“ „Ok.“, lächelte ich und sah dann zu Taddl, der zu überlegen schien. „Ist was?“ Lächelnd sah er mich an. „Ich überlege, ob es sinnvoll wäre, dir auch Glöckchen zu geben, damit du sie jederzeit zu dir rufen kannst... Was hältst du denn davon?“ Kurz überlegte ich und hatte dann einen Geistesblitz, wofür ich zumindest Dromos' Hilfe gebrauchen könnte. Dafür brauchte ich aber erst eine Bestätigung von Viktor, also sah ich ihn entschlossen an, woraufhin er fragend nickte. Als Antwort nickte auch ich und dann fingen seine Augen an zu leuchten. „Könnte Dromos theoretisch direkt Briefe zu Taddl bringen oder wäre das zu nervig? Ich würde nämlich gerne einen kleinen Liebesbrief schreiben.“, dachte ich, woraufhin er kicherte. „Das geht auf jeden Fall.“ „Dann hätte ich gerne Glöckchen.“ „Wir werden sie sofort in Auftrag geben.“, meinte einer der Zwillinge, während der andere auf einem weißen Handy herum tippte. „Bin schon dabei.“ „Lasst doch bitte noch eure Namen oder zumindest die Anfangsbuchstaben eingravieren, damit er weiß, welche er läuten muss.“ „Natürlich, eure Hoheit.“ „Spätestens heute Abend werden sie hier sein.“ „Dann hätten wir ja alles geklärt.“ Lächelnd sah Taddl mich an. „Wollen wir los?“ „Ja.“ Kurz verabschiedeten wir uns von Viktor, Dromos und Hermes, bevor wir das Büro verließen und dann Hand in Hand zum Eingangssaal liefen. „Was ist gerade eigentlich für eine Jahreszeit?“, fragte ich dabei. „Sommer. Die Jahreszeiten sind hier wie auf der Erde, aber die Temperaturen sind etwas extremer. Deshalb würde ich dich bitten, mir zu sagen, wenn es dir zu viel wird.“ Ich küsste seine Wange. „Mach' ich.“ Wenig später kamen wir dann im Eingangssaal an, verabschiedeten uns von Zofia und Firion und machten uns dann auf den Weg in die Stadt.

Blue Eyes in The Grey World 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt