Kapitel 404

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„Möchtest du gleich welche probieren?“ „Ja gerne. Kannst du mir welche raus suchen?“  „Na klar.“ Kurz überlegte er, bevor er mir eine Schachtel gab. Drauf stand 'Sonnenkerne mit Vanillekruste' und ich fragte: „Hat er sich verschrieben?“ „Nein, die heißen so.“ „Achso.“ Neugierig öffnete ich die Schachtel und betrachtete erstmal die Nüsse, die tatsächlich die Form einer, im Comic-Stil gezeichneten, Sonne hatten. Oder einer runden Bakterie... Nun kostete ich eine Nuss und wurde mit dem intensivsten Vanillegeschmack meines Lebens getroffen, vermischt mit einem leicht herzhaften Geschmack, der wahrscheinlich von den Nüssen selbst kommt. Unfassbar lecker und ich steckte noch mehr Nüsse in meinen Mund. „Mh...“ Ich aß immer weiter, hielt irgendwann aber eine Nuss vor Taddls Mund, was ihn breiter lächeln ließ. „Willst du auch?“ Er aß die Nuss aus meiner Hand. „Dankeschön.“ Lächelnd küsste ich seine Wange. „Möchtest du noch andere probieren oder wollen wir erstmal weiter?“ „Wir können gerne weiter gehen.“ Ich schloss die Schachtel und legte sie wieder in den Korb. „Aber auf die komm' ich später nochmal zurück.“ Er kicherte. „Ja, die sind wirklich lecker.“ Nun erschien vor Taddl ein größeres Portal, in dem er kurz den Korb verschwinden ließ, bevor wir unsere Finger verschränkten. „Lass' uns weiter gehen.“ „Ja.“ Langsam liefen wir weiter und ich sah mich ein bisschen um. Wie vorher waren viele Engel draußen, manche auch mit sichtbaren Flügeln und jeder einzelne sah gut gelaunt aus. Von manchen wurden wir auch fröhlich gegrüßt. Irgendwann ließ Taddl jedoch meine Hand los, lief hinter mich und hielt plötzlich einen Flügel vor mich. Den streichelte ich aus Reflex, doch kurz darauf kamen plötzlich zwei Kinder, Mädchen und Junge, von hinten angerannt, wobei sie viele Kieselsteine aufwühlten, die mich dank Taddl nicht trafen. Die Kinder blieben ein Stück vor uns stehen und sahen uns dann entschuldigend an. „Verzeihung.“, sagten sie zeitgleich und verbeugten sich kurz. „Alles gut.“, lächelte Taddl und die Kinder wünschten uns einen schönen Tag, bevor sie anscheinend weiter Fangen spielten und dabei wenig später sogar über Dächer sprangen. „Man darf hier auf Dächern rum springen?“ „Ja, aber es ist quasi ein ungeschriebenes Gesetz, dass man nicht auf Wohnhäusern rum springt, wenn man nicht selbst drin wohnt.“ Ich lächelte und schlang nun meine Arme um seinen Hals. „Das ist so aufregend. Jetzt kann ich so viele Dinge über deine Heimat lernen.“ Glücklich küsste ich ihn kurz, woraufhin seine Flügel leicht flatterten. Das machte mich neugierig und ich küsste seine Wange. Wieder flatterten sie und mein Lächeln wurde breiter. „Aw wie süß.“ Fröhlich überhäufte ich sein Gesicht mit Küssen, was ihn kichern ließ und seine Flügel flatterten durchgängig. Das war so niedlich und ich vergaß total, dass wir gerade in der Stadt waren, doch irgendwann hörte ich dann auf und Taddl schenkte mir ein süßes, breites und glückliches Lächeln.

Blue Eyes in The Grey World 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt