BastiGHG X Reader - Varo, auf Leben und Tod

Feuer

POV smmr_showw/Reader

"Wohin laufen wir?" Quengele ich wie ein kleines Kind, das aller zwei Minuten fragt, ob wir denn schon das sind.

"In den Wald. Wir holen Stöcke oder sowas." Seufzt Basti, denn genau diese Frage beantwortet er mir schon zum 7. mal. "Y/N.. Warum fragst du mich ein und dieselbe Frage immer wieder?"

"Mir ist langweilig?" Er wirft mir wieder einen Blick über die Schulter zu.

"..Das ist alles?"

"Ja? Warum sollte ich sonst dieselbe Frage stellen?" Entgegne ich verwirrt mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Das fragst du mich? Ich weiß ja nicht, was du damit erreichen willst." Schnaubt Basti amüsiert und wir laufen in einen Wald. Wir konzentrieren uns darauf kleine Äste, die halbwegs trocken aussehen, zu sammeln, ohne sich weit voneinander zu entfernen.

"Und.. wie war dein Leben bis jetzt so?"

"Versuchst du gerade Smalltalk zu führen? Gott, bist du grottig darin." Platzt es aus Basti laut lachend heraus. Augenblicklich laufe ich rot an.

"Man- ich kann das nicht.. ich-" Stammele ich beschämt. "Ich bin relativ introvertiert mit sozial anxiety.. Ich kann keine vernünftigen Gespräche führen.."

Mit seinen warmen Augen.. eine Mischung aus kristallblauen Meer und einem tobenden Sturm, schaut er mich an. "Kein Ding." Lächelt er. "Besonders gut mit Menschen bin ich auch nicht. Was ich aber bewundernswert finde, ist, dass du es trotzdem versuchst. Ach und übrigens, ich glaube mein Leben ist recht schön, abgesehen von der ganzen Varo-Geschichte. Und deins?"

"Oh, ähm.. da kann ich mich nur anschließen.." Lächele ich leicht unsicher. "Willst du mit dem Holz ein Feuer machen?" Wechsele ich schnell das Thema.

"Ja.. Die Nacht wird schnell kalt werden und die Fische, die du gefangen hast, können wir braten und essen."

"Meinst du nicht, dass ein Feuer zu riskant ist?" Frage ich beunruhigt.

"Das schlimmste ist der Rauch. Wenn es dunkel wird, kann man uns zu mindestens nicht mehr quer durch die Arena aufspüren." Versucht mich Basti zu beruhigen.

"Und- und die Flammen?"

"Siehst du den Berg da drüben?" Fragt er, deutet auf die Richtung aus der wir kamen, und überspielt meine Frage. Zögernd nicke ich. "Dort habe ich einen Höhleneingang gesehen. Für uns wäre das wahrscheinlich der beste Unterschlupf, den wir so auf die schnelle finden werden."

Erneut nicke ich und wir beide brechen zurück zu der besagten Höhle auf, mit unseren Stapeln Holz. Geschickt hebt Basti eine kleine Kuhle aus und stapelt dort ein paar der Äste zu einem kleinen Haufen.

"Y/N würdest du mir mal das Taschenmesser geben?" Fragt Basti, der sich auf die trockenen Gräser in seiner Hand konzentriert.

"Klar." Murmele ich als Antwort und ziehe es aus meiner Hosentasche. An dem Taschenmessser hängt an einer Schlaufe ein länglicher Gegenstand, den Basti ohne Probleme löst.

"Das ist ein Feuerstahl." Erklärt mir Basti. "Komm, ich zeige dir wie es geht." Ich hocke mich neben ihn und beobachte seine Hände mit dem Feuerstahl darin. Er legt es mir zusammen mit dem Messer in die Hände.

Geschickt legt er mir das Messer in die rechte Hand mit der Klinge von unseren Körpern zeigend. Den Feuerstahl legt er mir mittig in die andere und der Messerrücken liegt darauf. "Und den Daumen legst du so dran." Den Daumen der Hand, mit der ich den Feuerstahl halte, legt er gegen das Messer. "Der Druck geht vom Daumen aus." Erklärt Basti weiter.

"Und dann scharpst du mit dem Messerrücken über den Feuerstahl." Am Anfang führt er meine Hand mit dem Messer langsam und mit wenig Druck über den Feuerstahl. "Bereit ein Feuer zu endzünden? Aber nicht erschrecken." Lächelt er.

Mit einem Lächeln nicke ich und ziehe meine Hände weg, damit er es machen kann. Doch er hält sie fest und mit einer schnellen Bewegung entflammen die ersten Funken. Und noch ein weiteres mal. Diesmal landen die Funken auf den trockenen Gräsern und sie fangen Feuer.

"Ist gar nicht so schwer oder?" Fragt er und wieder einmal nicke ich und schaue ihn in die Augen.

Wenn es ein Meer auf dem Mond gäbe, so wäre das seine Augenfarbe..

"Hat dir jemals jemand gesagt, was für schöne Augen du hast?" Seine Wagen wurden leicht rot bei meiner Anmerkung und erst jetzt realisiere ich, dass ich das laut gesagt habe..

"Oh, Dankeschön." Lächelt er verschmitzt. "Ich mag deine auch." Wie in einer Trance schauen wir uns gegenseitig an. Ich sitze neben ihn, das Messer und den Feuerstahl in meinen Händen, seine Arme um mich herum gelegt, seine Hände liegen immer noch auf meinen, sein Blick auf meinen und die Sonne, die fast vollkommen verschwunden ist. Das einzige Licht, das wir noch haben, ist unser kleines Feuer.

"Findest du nicht, wir sollten uns langsam um unser Essen kümmern?" Frage ich ihn nach einem langen Moment des Schweigens.

"Oh, klar. Ich weide die Fische aus und du suchst dir drei Stöcke zum anspießen aus unseren Holzstapel aus." Er nimmt das Messer und den Feuerstahl geschickt aus meinen Händen und richtet seine Aufmerksamkeit auf die toten Fische.

Aus dem Holzstapel ziehe ich drei ungefähr gerade Stöcke. Basti entsorgt die Abfälle im Feuer und spitzt die Stöcke an. Ich fädele währenddessen die Fische darauf und wir halten sie über's Feuer.

Stillschweigend sitzen wir uns gegenüber. Das leise knistern des Feuers erfüllt die Stille und spendet uns Licht. Kuschlig warm ist es zum ersten mal seitdem wir hier sind und der angenehme Geruch des langsam gekochten Fisches hängt in der Luft. Eine wunderschöne Szenerie.

"Ich übernehme die erste Nachtwache. Ich wecke dich dann später. In Ordnung?" Fragt Basti mit einem schnellen Blick um uns herum.

"Klar." Lächele ich und empfinde für das erste mal seitdem ich hier bin ein Gefühl der Ruhe.

A/N: FunFact: Ich habe diesen Teil ausversehen komplett gelöscht und musste alles nochmal neu schreiben (⁠╥⁠﹏⁠╥⁠)