BastiGHG X Reader - Varo, auf Leben und Tod

Bach

POV smmr_showw/Reader

Schweigend setzen wir unseren Weg fort. Durch das dichte Gebüsch müssen wir uns nichts desto trotz immer noch schlagen und zu aller Überfluss, vermeiden wir die offene Fläche. Naja, wenigstens ist hier unsere Chance höher zu überleben.

Wir haben nichts. Rein gar nichts.

Kein Essen, keinen Unterschlupft, kein Messer, keine warme Kleidung, keine Rüstung, nichts um sich irgendwie am Leben zu halten zwischen den ganzen Irren hier.

Wieder einmal bleibt Basti abrupt stehen und ich renne wieder gegen ihn. Warum macht er das jedes mal?

Dieses mal beugt er sich und zieht einen recht massiv aussehenden, längeren Ast unter dem Dickicht hervor. Er verlagert etwas von seinem Gewicht darauf. "Scheint zu halten.." Murmelt er etwas Gedanken verloren.

"Willst du damit jemanden verprügeln?" Schnaube ich amüsiert.

"Besser als nichts. Stell dir vor, Stegi ist immer noch hinter uns her und er hat ein Messer gefunden. Glaub mir, dann bist du diesem Stück Holz verdammt dankbar." Gibt Basti zurück und geschlagen seufze ich.

"In Ordnung, Mr. Survival-Expert. Wie stellen Sie sich die Nahrungsbeschaffung vor?" Necke ich Basti etwas. Seine Ohren fangen an leicht rötlich zu glühen.

"Bitte, lass diesen Spitznamen.." Murmelt er wieder etwas verlegen. "Aber um es kurz zu fassen: Es sieht schlecht aus. Weit und breit kann ich keine essbaren Pflanzen erkennen. Wir müssen wohl oder übel auf die Jagt gehen.."

"Und dann willst du das arme Tier mit deinem Stock verprügeln?" Grinse ich ihn an, wohlwissen, dass ich ihn weiter aufziehe. "Aber mal Spaß bei Seite.. wie willst du das Tier töten? Und roh können wir das Fleisch nicht essen. Dasselbe gilt für das Wasser, wenn wir endlich einen Bach oder sowas finden würden. Wir müssen es abkochen."

"Ich weiß.. Aber ein Feuer zu endzünden ist zu riskant. Der Rauch wird unseren Standort verraten." Er zieht währenddessen etwas aus seiner Hosentasche.

"Was ist das?" Frage ich verwirrt. Er klappt den Gegenstand auf und ich kann es nicht fassen.

"Erzählst du mir gerade, dass du die ganze Zeit ein Messer dabei hattest?" Schelmisch grinst er und legt es in meine Hände.

"Vorbereitung schadet nie?"

"Warum gibst du mir das?" Hacke ich nach, immer noch verwirrt.

"Ich habe einen Knüppel und du ein Messer. Wir sind bis auf die Zähne bewaffnet." Scherzt er.

"Du bist echt ein Spinner.." Stoße ich leise aus mit einem Kopfschütteln. Wir laufen weiter, stillschweigend.

"Wir drehen uns im Kreis. Das bringt rein gar nichts.." Stoße ich frustriert aus. Einen endschuldigenden Blick wirft mir Basti über seine Schulter zu.

"Ein Bach.." Murmelt er.

"Ja, ich weiß. Wir brauchen gerade einen.."

"Nein, schau doch! Das ist ein Bach." Wiederholt Basti noch einmal und mein Blick verfolgt seinen.

"Ein Bach!" Rufe ich mit gesenkter Stimme freudig heraus und stürme an Basti vorbei. Kopf schüttelnd und mit einem Lächeln folgt er mir.

Die Oberfläche des Wassers spiegelt das goldene Sonnenlicht wieder. Mit meinen Fingerspitzen gleite ich vorsichtig darüber. Es scheint, als gebe es nichts Friedlicheres auf der Welt. Fische glitzern silbern unter der Wasseroberfläche und verschwinden in den Tiefen des Baches, als sie in Kontakt mit den Wellen im Wasser kommen.

Meine Hand ziehe ich langsam vom Wasser zurück und beobachte die Fische wie gebannt.

Basti hinterfragt mich zum Glück nicht, sondern bleibt unmittelbar neben mir stehen. In der Reflexion des Wassers sehe ich seinen verwirrten Gesichtsausdruck und wie er sich nervös nach links und rechts umschaut.

Blitzartig greife ich ins Wasser und ziehe einen Fisch mit nach oben. Geschickt werfe ich ihn aufs Land, wo er noch zappelt und vergebens versucht zurück ins Wasser zu gelangen. Überrascht, aber anerkennend pfeift Basti.

"Die Survival-Expertin hat sich gerade um die Hungersnot gekümmert." Zieht er mich mit meinem Spitznamen auf. Ich wende mich mit einem Augenrollen wieder von ihm ab und widme mich meinen Fischen.

Mir gelingt es noch zwei weitere aus dem Bach zu fischen, eher wir uns beschließen einen Unterschlupf zu suchen. Es wird langsam dunkel.