Mysteriöse Frau

4.8K 355 57
                                    

Irgendwie sah Tim verzweifelt aus. Er schien zu überlegen. Traurig sah ich zu ihm herunter.
Er schaute mich mitleidig an. Dann ließ er wieder meine Hände los und fasste sich selbst an den Kopf.
,,Wie dumm kann man eigentlich sein? Es tut mir so leid, Stegi..."
,,Was tut dir leid? Was ist los Tim? Rede bitte mit mir."
Erwartungsvoll sah ich ihn an.
Er schaute weg. Offensichtlich konnte oder wollte er mir nicht in die Augen sehen.

Nach einer etwas längeren Stille setzte er endlich zu sprechen an.
,,Stegi... es... ich..."
Ich unterbrach ihn, indem ich meine Lippen auf seine legte.
Er war total angespannt.
Langsam löste ich mich wieder von ihm.
,,Tim, egal was es ist, du musst es mir sagen.", flüsterte ich ihm zu.
,,Versprichst du mir, dass du nicht abhaust?"
Er klang etwas ängstlich.
,,Versprochen.", hauchte ich ihm entgegen.
Um mein Versprechen zusätzlich zu bekräftigen, küsste ich ihn nochmal kurz.
Dann setzte ich mich wieder aufrecht hin. Natürlich immernoch auf Tim.
Ich wartete auf eine Erklärung.
Aber Tim sagte immernoch nichts.
,,Tim? Ich liebe dich. Egal, was es ist. Ich werde dich trotzdem noch lieben."
Ich lächelte ihn an.
Vorsichtig lächelte er zurück.

,,Also...", begann er.
,,Kannst du dich noch an unser Gespräch von vor ca drei Monaten erinnern?"
Ich konnte mich sogar noch sehr gut daran erinnern.

Eigentlich war es ein ganz normaler Tag. Direkt nachdem ich endlich wach war, rief ich Tim in Skype an. So wie immer.
Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er war so... anders.
Also fragte ich ihn, was los war.
Als Antwort bekam ich ein 'Nichts'. Aber das war noch lange nicht alles. Denn im Hintergrund konnte ich ein Lachen vernehmen. Und das Lachen kam eindeutig nicht von Tim. Es war das Lachen einer weiblichen Person.
Als ich ihn darauf ansprach, wer da bei ihm sei, meinte er nur wütend, dass mich das nichts angehen würde. Daraufhin beendete er das Telefonat. Wir redeten zwei Wochen lang kein Wort miteinander. Wir schrieben uns nichtmal.
Das waren die schlimmsten zwei Wochen für mich.
Dann hielt ich es nicht mehr ohne Tim aus und meldete mich bei ihm. Wir verabredeten uns für den nächsten Abend, um uns auszusprechen.
Tim entschuldigte sich sofort bei mir, dass er es damals nicht so gemeint hatte. Anheblich war er nur etwas genervt von dieser Frau im Hintergrund. Allerdings hatte er immer noch nichts über diese Frau erzählt. Aber ich sah darüber hinweg.

Nachdem ich mich daran erinnert hatte, verschwand mein Lächeln.
Ich nickte.
Auch sein Lächeln verschwand.
,,Da war ja diese Frau bei mir ... "
Ich konnte nicht mehr still sitzen, weil ich so gespannt darauf war, wer diese mysteriöse Frau war.
Tim wurde unruhig.
Plötzlich brach er mitten im Satz ab und packte mich schnell an meiner Hüfte.
Er biss die Zähne zusammen, was ich daran erkennen konnte, dass sich sein Unterkiefer stark bewegte.
,,Könntest du bitte still sitzen?", presste er heraus.
Ich brauchte ein paar Augenblicke, bis ich verstand, warum Tim so reagiert hatte.
Mein Kopf wurde schlagartig rot und ich schaute beschämt zur Seite.
,,'Tschuldigung."
,,Danke."
Ich wollte mich neben ihn setzten, aber das ließ er nicht zu.

Seine eine Hand legte er an meinen Oberschenkel und mit der anderen nahm er meine Hand.
,,Bevor ich dir das sag, möchte ich, dass du weisst, dass ich dich liebe. Und zwar nur dich."
,,Ich dich doch auch."

,,Also ... diese Frau ... sie ... sie hatte bei mir übernachtet. Und das nicht zum ersten Mal. Und auch nicht zum Letzten."
Den letzten Satz flüsterte er nur noch.
,,Soll heißen?"
,,Man, Stegi! Das ist meine Freundin."
Er kniff die Augen leicht zusammen und drückte meine Hand ganz fest.
,,Du meinst wohl war deine Freundin zu dem Zeitpunkt. Ich finde es zwar nicht wirklich toll, dass du mir das nicht erzählt hast, aber..."
Er unterbrach mich.
,,Nein, Stegi. Sie ist immernoch meine Freundin."
Fassungslos starrte ich ihn an.

☆☆☆☆☆
Sorry, dass das Kapitel erst so spät kommt, hatte aber vorher keine Zeit.
Wisst ihr eigentlich, dass ihr kjut seid?
☆☆☆☆☆

Stexpert - Das erste TreffenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt