Vorbereitungen

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Auf dem Weg zu Tims Wohnung, hielten wir noch kurz bei einem Supermarkt. Wir kauften uns Chips, Schokolade, Gummibärchen und sonstige Süßigkeiten.
Als wir an der Kasse standen, entdeckte ich neben uns eine Gefriertruhe mit Eis.
Ich zupfte an Tims TShirt und fragte wie ein kleines Kind: ,,Tiiiiim? Kann ich ein Eis haben?"
Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
,,Biiiitte"
,,Äh... nein?"
,,Warum denn nicht?"
,,Weil man nichts an der Kasse kauft. Haben dir das deine Eltern nicht beigebracht?"
,,Aber ... bitte Tim."
,,Nein."
Das kleine Kind, das in dem Einkaufswagen vor uns saß, schaute uns schockiert an.
Seine Mutter verkniff sich das Lachen.
Auch von jemandem hinter uns konnte man ein verkniffenes Lachen wahrnehmen.
,,Bitte bitte bitte.", nervte ich weiter.
,,Nein, Stegi. Und jetzt hör auf zu nerven."
,,Aber..."
,,Nichts aber."
Er schaute zu mir. Ich sah beleidigt auf den Boden.
,,Wenn du jetzt anfängst zu heulen, lass ich dich hier stehen."
Ich reagierte darauf nicht, schaute weiterhin stur auf den Boden.
Genervt stöhnte Tim neben mir auf.
,,Na gut, welches willst du?"
Sofort grinste ich hämisch und sah Tim an.
Dann ging ich näher an die Gefriertruhe und nahm mir ein Eis heraus.
Zufrieden stellte ich mich wieder neben ihn.
,,Du bist echt unmöglich, weisst du das?", fragte er belustigt.
,,Hm... ja."
Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss.
Um uns herum hörte man vereinzelt jemanden ,,Naaw" oder ,,Oh, wie süß" sagen.
Ich ließ von Tim ab und stellte mich wieder normal hin. Er legte daraufhin einen Arm um mich und drückte mich näher an sich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
Inzwischen war die Frau vor uns dran mit bezahlen.
Bevor sie ging, drehte sie sich nochmals um und lächelte uns zu.

Ich saß bereits wieder im Auto. Tim packte noch die Einkäufe, welche nicht gerade wenige waren, ein. Er setzte sich neben mich. Ich aß zufrieden mein Eis.
,,Darf ich auch mal?"
,,Nein."
,,Bitte?"
,,Nein."
Beleidigt schaute er mich an.
,,Nein."
Ich blieb stur.
,,Na gut. Aber das wird dir noch leid tun.", versicherte er mir mit einem Grinsen.
,,Ja ja."

Wir stiegen aus. Tim lief um das Auto herum zum Kofferraum, wo er die ganzen Süßigkeiten reingelegt hatte.
,,Kannst du mir mal helfen?"
Ich lief ebenfalls zum hinteren Teil des Autos und nahm mir eine Tüte Chips.
Dann lief ich zur Eingangstür.
,,Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?", fragte er mich ungläubig.
,,Ich kann nicht mehr tragen. Ich hab doch noch mein Eis."
Kichernd betrat ich das Gebäude. Tim kam mit einem Berg von Süßigkeiten um die Ecke.
So standen wir mehr oder weniger vollgepackt im Fahrstuhl.
Ich grinste Tim an, welcher nur die Augen verdrehte.
,,Du bist echt schlimm."
,,Danke."

Er schloss seine Wohnung mit Mühe und Not auf. Ich spazierte hinter ihm her.
Er legte alles auf dem Wohnzimmertisch ab.
Ich legte die Packung Chips daneben und fuhr mir theatralisch mit dem Handrücken über die Stirn.
,,Puh, war das anstrengend."
Ich ließ mich auf die Couch fallen.
Tim stand kopfschüttelnd neben mir.
Er ging in die Küche, um ein paar Schüsseln zu holen. Im vorbeigehen bekam ich einen Klapps auf den Hinterkopf.
,,Hey!", protestierte ich.
,,Was denn?"

Wir füllten alles in die Schüsseln um und holten uns etwas zu Trinken.
Tim holte noch eine Decke.
Dann machte er eine kleine Lampe hinter uns an und das normale Licht aus.
,,Wir gucken als erstes 'Der König der Löwen'.", beschloss er.
Ich stimmte zu.

~Wenigstens fangen wir nicht mit einem Horrorfilm an. Vielleicht kann ich das ja noch ein bisschen länger herauszögern, dann muss ich gar keinen mehr sehen.~

Mit diesem Plan im Hinterkopf lehnte ich mich zufrieden zurück.
Tim legte bereits den Film ein.
Danach kam er zu mir.
Ich kuschelte mich an ihn und er legte einen Arm um mich.
Wir deckten uns noch mit der Decke zu.
Dann konnte es endlich losgehen.

Stexpert - Das erste TreffenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt