Stexpert - Das erste Treffen

Der Anruf

Tim wurde sichtlich nervös.
,,Hallo Schatz. Was gibt's?", ertönte eine hohe Stimme aus dem Lautsprecher.
Ich wartete darauf, dass Tim endlich sagte, warum er anrief. Aber es passierte mal wieder nichts. Also stupste ich ihm leicht in die Seite. Er sah mich an und ich lächelte ihm aufmunternd zu.
,,Äh... hi."
Mehr brachte er nicht zu stande.
Ich verdrehte die Augen, musste aber dennoch grinsen.
Ich deutete ihm an, er solle doch endlich weiter reden.
Kurz nickte er mir zu. Er sah wieder entschlossener aus.
Diese Entschlossenheit verschwand allerdings direkt wieder, als ihre Stimme abermals erklang.

~Er hat keine Ahnung wie er es ihr sagen soll. Ich muss ihm irgendwie helfen... aber wie?~

Plötzlich kam mir eine Idee.
Ich nahm Tim das Handy aus der Hand und schaltete uns auf stumm.
Dann ging ich ganz nah zu ihm hin und flüsterte ihm zu: ,,Tim, ich liebe dich."
Das ganze rundete ich mit einem Kuss ab.
Dann lächelte ich ihm zu und gab ihm sein Handy wieder zurück.
Er nahm es und stellte uns wieder auf laut.
Ich blieb dicht bei ihm stehen und fuhr mit meiner Hand seinen Oberkörper auf und ab. Natürlich unter seinem Shirt.

,,Es tut mir leid, aber ich liebe dich nicht mehr."
Mir gefrohr das Blut in den Adern. Mir war klar, dass dieser Satz nicht an mich gerichtet war, aber Tim sagte das so kühl und ohne Emotionen, dass es selbst mir einen Schauer über den Rücken laufen lies.
,,Ha ha ha sehr witzig Tim."
Sie klang unsicher. Sehr unsicher.
,,Stimmt. Es tut mir nicht leid."
Ich hörte auf ihm über die Brust zu streicheln und sah ihn mit großen Augen an.
,,Wa...warum? Was ist dein Problem?"
Sie war traurig und wütend. Verständlich.
Tim schaute mich mit einem verschmitzten Lächeln an und fuhr mir mit seiner freien Hand durch die Haare.
,,Ich habe mich in eine andere Person verliebt. In eine wundervolle Person. Ich kenne diese Person schon lange und habe mich von Anfang an in sie verliebt."
Verträumt schaute er mich an. Ich lächelte und konnte einfach nicht anders, als ihm einen kurzen Kuss zu geben.
Überglücklich strahlte ich ihn an. Er drückte mich ganz fest an sich.

Fast hätte ich Tims Ex-Freundin am Telefon vergessen. Doch bevor dies geschah, meldete sie sich wieder. Allerdings anders als ich gedacht hätte. Sie war nicht aufgelöst oder wütend. Nein, sie lachte.
,,Ach Timmi. Denkst du, du bist jetzt so ein richtiger Badboy, weil du mich mit einer anderen betrogen hast?"
Das 'Badboy' betonte sie absichtlich herablassend.
,,Mit einem anderen", verbesserte er.
Ich verkrampfte mich, da Tim sich gerade irgendwie geoutet hatte.
,,Hahaha das wird ja immer besser. Naja egal, auf jeden Fall warst du nicht mein einziger Typ. Aber hey, nicht traurig sein. Du warst einer der Besten."
Mit diesen Worten legte sie auf.
Geschockt starrten wir auf das Handy, welches wieder ein gleichmäßig Piepen von sich gab.

Tim drückte ebenfalls auf 'auflegen' und schmiss sein Handy auf den Tisch.
,,Ich wusste, dass sie mich betrügt."
,,Du wusstest es? Warum hast du sie nicht zur Rede gestellt oder damals schon mit ihr Schluss gemacht?"
,,Weil ... keine Ahnung. Ich hab es ja auch nicht ernst gemeint mit ihr. Aber das ist jetzt Geschichte.
Jetzt zählst nur noch du."
Er küsste mich.
Ich lächelte in den Kuss hinein.
,,Ich liebe wirklich nur dich", hauchte er gegen meine Lippen.
,,Ich liebe dich auch, Tim."

Eine Weile standen wir noch so mitten im Raum herum.
Immer wieder küssten wir uns.
Die Küsse wurden wilder und fordernder.
Wir lösten uns erst voneinander, als sich mein Magen lautstark meldete.
Tim lachte.
,,Hat da jemand Hunger?"
,,Ne, ist nur Einbildung."
,,Ich bestell uns was."
Und schon war er in der Küche verschwunden.
Kurz darauf kam er mit einem Zettel in der Hand zurück.
,,Such dir was aus."

Ich las mir die verschiedenen Gerichte durch und entschied mich dann für eine einfache Salamipizza.
Tim bestellte unser Essen.
Danach räumte er den Zettel und das Telefon weg und kam wieder zu mir.
Ich hatte mich inzwischen auf die Couch gesetzt.
Tim setzte sich hinter mich und zog mich zu sich.
Jetzt lag ich halb auf Tim. Mal wieder.
,,Und was sollen wir heute noch machen? Rausgehen ist schlecht, es regnet immer noch."
,,Weiss nicht. Auf was hat mein kleiner Stegi denn Lust."
Ich drehte mich in seiner Umarmung um und schaute ihn böse an.
,,Ich bin nicht klein!"
,,Aber kleiner als ich.", lachte er.
Beleidigt drehte ich mich wieder nach vorne.
,,Wie wäre es mit einem Filmabend?"