The last of us - no chance of revenge

Sleeping in memories

Gespannt steht sie am Geländer eines Hochhauses und blickt ein letztes Mal auf den atemberaubenden Ausblick über Seattle.
Schon oft hat Ellie die Stadt von oben gesehen, aber sie konnte die Sicht noch nie wirklich genießen. Die hohen Gebäude und Ruinen sehen von dort oben noch schöner und machtvoller aus, als Ellie sie jemals gesehen hat. Die Hochhäuser und Bauten wirken geheimnisvoll, fast düster und Ellie fragt sich, was wohl in den Ruinen versteckt sei, in die man nicht gelangen kann.

Es ist spät am Abend als Ellie sich auf den Weg nach Great Falls macht, ihr erster Halt auf der Suche nach Antworten.
Die Sonne ist gerade hinter dem weit entfernten Horizont verschwunden, als sie ein letztes Mal ihren Rucksack packt und langsam aber sicher das zerfallene Gebäude verlässt.
Schritt für Schritt tastet sie sich langsam im Dunkeln voran. 'Eine Fackel wäre jetzt wirklich mal praktisch, sonst fall ich noch sonst wo hin', denkt Ellie, während sie immer weiter das scheinbar endlos hohe Hochhaus hinunter steigt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ist sie endlich unten angelangt und findet sogar noch Vorräte, die sie beim Betreten des Gebäudes übersehen hatte. Alkohol, Schießpulver und sogar Essen findet sie in dem alten Supermarkt, der das Erdgeschoss des Hochhauses bildet. „Na dann mal los", sagt Ellie zu sich selbst mit einem Funken von Selbstzweifel, ob sie es jemals bis nach Boston schaffen wird. Dafür muss sie von West nach Ost, einmal quer durch die USA, gelangen und das heißt für Ellie, dass sie einen sehr langen Weg vor sich hat.

Es ist mittlerweile so dunkel, dass Ellie kaum mehr sehen kann was sich vor ihr befindet, als sie zu ihrem Glück einen großen hölzernen Stock findet. Sie überschüttet ihn mit Alkohol, bindet Lumpen drum herum und zündet den Stock anschließend mit ihrem alten Feuerzeug an. Es ist zwar etwas windig, doch die Fackel hält dem Wind stand und leitet Ellie durch die kühle Nacht.

Es vergehen Stunden während Ellie durch Seattle läuft und sie dabei im Dunkeln völlig ihre Orientierung verliert.
Doch dann, wie aus dem Nichts, steht sie vor einer Mauer, die sie noch von damals kennt.
Das 'Fuck Fedra Gate' wie Dina und Ellie es immer nannten, ragt hoch vor Ellie in die Höhe und wirkt fast, als ob es gesehen werden will.

'Es kann nicht mehr weit bis zum Ausgang sein', denkt Ellie stürmisch.
'Wenn das Fuck Fedra Gate hier, in der Nähe des alten Highways, ist dann muss das große Tor weiter im Süden liegen. Aber wo ist Süden?.' Da keine Sonne zu sehen ist, weiß Ellie nicht genau woran sie sich, ohne Karte, auf ihrem Weg aus Seattle orientieren soll.
Sie überlegt eine Weile, was sie jetzt tun soll und entschließt sich dafür, eine Weile schlafen zu gehen. Zumindest bis es hell wird und sie ihre Reise fortsetzen kann.
Immerhin hat Ellie seit über 28 Stunden nicht mehr geschlafen und könnte ein kleines Nickerchen durchaus gebrauchen.
Sie klettert gerade die Leiter des Tores hoch, als ihr die Idee kommt, wo sie Pause machen könnte. Es gefällt ihr überhaupt nicht, aber sie hat keine andere Wahl, da keine Gebäude in unmittelbarer Nähe als Schlafplatz in Frage kommen. Und so geht sie, wenn auch eher unfreiwillig, zum Musikladen von Seattle.
Vorsichtig öffnet sie die Tür, als ob jemand oder etwas auf sie zu springen könnte.

Rückblick :
„Okay, alles klar soweit. Komm rein", trällert Ellie schon fast vor Aufregung.
Ob sie hier eine Gitarre finden wird?
„Wow also das ist mal ein Musikladen. Vielleicht gründe ich ja mal eine Band", sagt Dina beim Erkunden des Ladens nebenbei.
„Vielleicht, dann kann ich dir mal Gitarre spielen beibringen! Du kannst ja keine Instrumente spielen" ,witzelt Ellie.
Der Musikladen ist zwar klein, jedoch hat er noch allerlei Instrumente, da damals nach dem Ausbruch wahrscheinlich wenige Menschen an Musik dachten. Ellie und Dina gehen vorsichtig die Treppe in des Musikladens hoch.
Das Holz knarzt verdächtig laut unter ihnen, als ob der Boden jeden Moment eine Etage tiefer fallen könnte.
Links von der Treppe entdeckt Ellie einen schönen, mit Blätter und Ranken verwachsenen Raum und wie durch Zufall liegt dort auf dem Boden ein Gitarrenkoffer mit einer funktionierenden Gitarre. Vorsichtig nimmt Ellie die Gitarre hoch und fängt an sie zu stimmen.
Dina hört dies und setzt sich neugierig neben ihre Freundin. Einige schiefe Akkorde später, holt Ellie tief Luft und setzt zum Spielen an.
Langsam, aber kontrolliert und sanft streicht sie die Gitarrenseiten und fängt an zu singen.