Prolog

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Prolog (Kaeya POV)


Strahlend blau lag der Himmel über Mondstadt und der vertraute Geruch von Blumen, Wind und Freiheit lag in der Luft. Überall herrschte geschäftiges Treiben, denn das alljährliche Windblumen Festival stand kurz bevor. Die Vorbereitungen waren bereits in vollem Gange, denn überall begannen die Menschen die Plätze mit Blumen, Gestecken und Girlanden zu schmücken. Es war ein buntes Treiben wo jeder seinen Teil beisteuerte dass es auch dieses Jahr ein erfolgreiches Fest werden würde. Trotz all der Hektik war es ein friedlicher Tag. Eigentlich gab es keine Zeit für mich herum zu trödeln, da es immer wieder auch stressiger im Ritterorden zu ging, jedoch brauchte ich einfach einen Moment für mich. Kurz ließ ich es zu die Augen zu schließen und genoss die sanften Strahlen der Sonne die mein Gesicht kitzelte, sodass ich ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte. Tief sog ich den altbekannten Duft der verschiedenen Speisen vom Hirschjäger ein und gestattete mir einen kleinen Plausch mit Sara . Ich kam auch nicht umhin ein wenig mehr Charme in meine Worte zu legen, als unbedingt notwendig gewesen wäre, um eventuelle Vorkommnisse aus ihr heraus zu bekommen. Da sie direkt an der Quelle vieler Menschen war, konnte man viel von ihr erfahren. Ob sie sich dessen allerdings bewusst war, blieb fraglich. Ich tat jedoch nichts unrechtes damit, also brauchte ich mein ohnehin nicht vorhandenes Gewissen, mit solch einer Nichtigkeit nicht zu belasten. Leider, oder sollte ich sagen zum Glück, gab es keinen Ärger den es zu regeln galt. Oftmals waren es kleinere Lappalien wie die Belästigung der Ordensschwester Barbara oder eine versehentliche Sachbeschädigung an Gütern der Händler. Entlaufene Katzen wiederfinden oder das sammeln von Materialien werden meist von der Abenteuergilde erledigt. Mit solchen Dingen kam ich nie in Berührung und widmete mich eher den unangenehmeren Dingen des Ordens. Die meisten haben ja gar keine Ahnung was es eigentlich bedeutet ein wahrer Ritter des Ordo Favonius zu sein und wie schmutzig diese Arbeit eigentlich war. Nicht nur der Abgrund und die Fatui sind daran Schuld. Diese Dinge sollte man zu Zeiten wie diesen eigentlich ausblenden, doch es gelang mir einfach nicht.

Es herrschte allgemeiner Frieden in Mondstadt und niemand trauerte um die fehlenden schweren Zeiten. Mich machte es allerdings häufiger fast schon arbeitslos, da besagte Bösewichte wohl etwas aus zu hecken schienen, da sie lange nicht aktiv waren, ich jedoch auch keine Anhaltspunkte hatte um etwas dergleichen zu beweisen, weshalb ich mich öfter als nötig in der Taverne aufhielt und mir einen genehmigte. Natürlich alkoholfrei, schließlich war ich noch im Dienst. Erst wenn der Abend naht, konnte ich mir endlich etwas 'anständiges' zu trinken gönnen. Es blieb natürlich nicht bei einem Glas oder gar bei zwei. Oftmals konnte ich auch nicht genau sagen wie ich am Ende zurück in mein Apartment gelangte. Das einzige was ich noch vage in Erinnerung hatte war ein unglaublich angenehmer Duft der mir ein nostalgisches Gefühl gab. Dies konnte durchaus daher rühren das es sich scheinbar oft um die gleiche Person handelte, die mich wohl nach jeder Eskalation nach Hause brachte. Wo ich wohnte war nun wirklich kein Geheimnis. Als Ritter des Ordo Favonius gehört es zu meiner Pflicht zu jeder Zeit einsatzbereit zu sein. Im Ritterorden gab es zwar für jeden eine eigene Räumlichkeit, außer den Frischlingen und angehenden Ritter, jedoch bevorzugte ich oftmals wirklich meine ganz eigenen vier Wände. Als Rittmeister konnte ich mir diesen Luxus durchaus genehmigen. Jedoch wunderte es mich schon das besagte unbekannte Person, mich nicht direkt zum Orden brachte. Allerdings war es wiederum auch keine so große Sache, als dass ich mir darüber den Kopf zerbrechen würde. Wahrscheinlich hat Meister Jean auch einfach jemanden dazu beauftragt ein Auge auf mich zu haben. Ich wusste dies durchaus zu schätzen, denn es hatte nichts mit möglichem Misstrauen zu tun, als viel mehr Sorge.


Ich blieb kurz stehen und schaute nachdenklich zu Boden. Selten gab es Momente in denen ich meine Maske fallen lies und wirklich über die Dinge nachdachte, die ich all die Jahre erfolgreich verschlossen hielt. Wäre es nicht ein so hektisches Treiben wäre es vielleicht sogar jemandem aufgefallen.

[Genshin Impact] Bond to be with you (Diluc x Kaeya)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt