(Diluc POV)
Das Zwitschern der Vögel und die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht weckten mich aus meinem unruhigen Schlaf. Mein erster Gedanke war, dass ich ziemliche Kopfschmerzen hatte, was sonst nie der Fall war. Etwas orientierungslos blickte ich mich in dem kleinen Raum um, der mir zunächst nicht bekannt vor kam, bis es mir dämmerte. Der Lagerraum der Taverne! Was war passiert dass ich mich hier schlafen legte? Ein Blick auf meinen Arm verriet mir schmerzlich den Grund für all das.
„Kaeya...." Dieser verdammte-! Kochende Wut stieg in mir auf die gefährlich brodelte und alles zu verbrennen drohte. Wie konnte er nur? Wie konnte ein Mensch nur so verdammt rücksichtslos sein? Wütend hob ich meine Kleidung vom Boden und klopfte den Staub ab. Als ich mich anziehen wollte bemerkte ich dass mein Hemd nicht mehr tragbar war, da es fast schon zerrissen wurde von dem blauhaarigen. Zum Glück besaß ich mehrere Ersatzhemden in der Taverne. Nicht selten kam es vor das Unglücke geschahen, die von irgendwelchen Trunkenbolden ausgingen. Wieder ansehnlich angezogen und den Kopf voll rasender Gedanken, setzte ich mich wieder auf das kleine Bett wo mir erneut dieser süßliche Geruch entgegen kam. In meinem verworrenen Zustand hatte ich es zunächst nicht bemerkt, aber der gesamte Raum roch nach seinen Pheromonen die er schamlos verteilt hatte. „Verdammt!" Ich biss mir auf die Unterlippe und schlug neben mir auf das kleine weiße Daunenkissen ein. Dieser Verräter hatte die ganze Zeit gelogen! Hatte die ganze Zeit mit seinem großkotzigen Lächeln den perfekten Alpha gemimt und Jean damit Umstände bereitet! Er hat alle zum Narren gehalten. Mein Arm schmerzte, aber es war kein Vergleich zu dem Hass und der Wut die ich verspürte. Es wäre um so vieles einfacher wenn sich all diese negativen Emotionen ausschließlich gegen ihn richten würden. Jedoch schlugen all diese Gefühle auch auf mich ein wie ein Hagelsturm. Warum bin ich weiter in dem Raum geblieben? Ich hätte ihn so lange hier einsperren müssen bis er sich beruhigt hatte. Stattdessen hätte ich ihn fast gebissen! Er ist bei weitem nicht der erste Omega der sich an mich ran zu machen versuchte, jedoch ließ es mich immer außerordentlich kalt. Ich empfand sogar einen gewissen Ekel bei dem Gedanken mich wie ein Tier zu benehmen und nur auf meine Instinkte zu hören. Es ist nicht so das ich Omegas verachtete. Ich war jedem Geschlecht gegenüber neutral eingestellt, denn in erster Hinsicht waren wir doch alle Menschen. Wenn man mich gefragt hätte was ich lieber wäre, dann wäre meine Antwort wohl Beta. Ich kam nicht umhin den Großteil der Menschheit zu beneiden, die ohne Geschlechtsvorurteile einfach leben und lieben konnten, ganz ohne Zwang und Triebe. Es gab nur wenige die sich über diese Klischees hinaus begaben und zum Beispiel, als Alpha mit einem anderen Alpha, eine Beziehung hatten. Noch seltener waren gleichgeschlechtliche Paare die auch beide das gleiche zweite Geschlecht besaßen. Ich musste unweigerlich an Jean denken und beschloss ihr später einen Besuch ab zu statten.
Bevor ich die Taverne jedoch verließ, verband ich meinen Arm und polierte noch einige Gläser um wieder etwas runter zu kommen, jedoch erinnerte mich der stechende Schmerz ständig an die vergangene Nacht und als ich einen kurzen Moment unaufmerksam war, glitt mir eines der Kristallgläser aus der Hand und kam klirrend auf dem Boden auf, wo es in abertausend Teile zersprang. „So ein Mist!" Ausgerechnet eines der guten Gläser musste es natürlich sein. Seufzend nahm ich den Besen zur Hand als ich hörte wie die Tür zur Taverne auf ging. „Kae-...!"„Master Diluc? Ich hatte nicht erwartet Euch schon so früh anzutreffen nachdem was gestern Abend geschehen war... Ist alles in Ordnung?" Charles sah mich besorgt an, aber ich hatte keine Zeit um darauf einzugehen. Was wollte ich da gerade sagen? Für einen kurzen Augenblick dachte ich es wäre Kaeya der durch die Tür schreiten würde und mit einem aufgesetzten Lächeln zum Tresen käme und sich in einem Nebensatz für das entschuldigte was geschehen war und dann einfach so tat als wäre nie etwas gewesen. Nein... Nicht einmal jemandem wie ihm traute ich solch eine Unverfrorenheit zu. Dennoch war es Fakt dass er sein gesamtes Leben über gelogen hat. Im Grunde wusste ich rein gar nichts über ihn, zu keinem einzigen Zeitpunkt. Etwas daran störte mich innerlich gewaltig. Ich konnte es nicht in Worte fassen, aber es schmerzte mich sehr. Mein Ego war gekränkt und das mehr als einmal. Letzte Nacht war eine Tragödie der anderen Art. Schon wieder musste ich etwas über Kaeya erfahren, was er wohl bis ins Grab hätte nehmen wollen und wieder einmal hatte er mich betrogen. Ich biss die Zähne zusammen und ballte meine Hände zu Fäusten. Wenn es noch eine Chance gegeben hätte, die ganze Sache von vor fünf Jahren noch einmal zu überdenken und von neu anzufangen, so hatte er sie in der letzten Nacht definitiv verspielt.
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[Genshin Impact] Bond to be with you (Diluc x Kaeya)
Fanfic[Luckae] [Diluc x Kaeya] [ABOverse] [BoyxBoy] 'Wenn man schon sein gesamtes Leben eine Lüge lebt, macht eine weitere auch keinen Unterschied mehr.' Kaeya wusste wie man seine Gefühle hinter einer Maske versteckte und ein Schauspiel lebte. Er war int...