Das Zimmer war nicht sonderlich groß und bot außer einem Bett, einer Kommode und einem kleinen Beistelltisch mit Hocker nicht viel mehr, jedoch war es völlig ausreichend um eine kurze Pause einzulegen und sich von der Arbeit zu erholen. Die Decke war etwas klamm, was daran liegen mochte dass dieser Raum so gut wie nie genutzt wurde. Er war nur deswegen vorhanden falls mal wirklich einer der Gäste zu sehr über den Durst trank und es nicht mehr alleine in einen der oberen Räume oder nach Hause schaffte. Mondstädter waren jedoch gute Trinker und vertrugen viel. Selbst wenn sie so betrunken waren wie ein vollgeladener Kahn, kämen sie noch irgendwie zu ihren Frauen nach Hause um dort ihren Rausch aus zu schlafen, sich am Morgen eine Predigt anzuhören, nur um am Abend den selben Fehler zu wiederholen. Außer diesem Zweck diente es nur als Lagerraum und Schlafplatz für die Mitarbeiter, sollte die Nacht doch länger gehen. Was jedoch am wichtigsten in diesem Raum war, war eben jenes Bett in dem ich mich hin und her wälzte und versuchte meinen bebenden Leib dazu zu bringen sich zu beruhigen. Obwohl ich nicht mehr wusste wo ich war und warum das alles überhaupt geschah, wollte ich dem auch nicht nachgeben. Mein Körper jedoch verlangte nach einem Alpha. Ein Alpha der mir half mich von diesen Qualen zu befreien. 'Ich dreh hier noch durch. Bitte...'. Meine Sicht war verschwommen aber ich konnte eine Silhouette erkennen die vor der Tür stand, was am weitesten von mir entfernt war. Ich wusste überhaupt nicht mehr wie ich in dieses Zimmer, geschweige denn dieses Bett kam. Es roch unglaublich gut. So gut dass ich mein Gesicht in die kalte Decke vergrub und mich mit ihr einwickelte. „So heiß...", flüsterte ich und versuchte dennoch jeden Zentimeter meines Körpers mit diesem Stück Stoff zu bedecken. „Warum deckst du dich zu wenn dir doch so unglaublich heiß ist?" In dem Moment wurde mir wieder bewusst was ich hier gerade tat und wo ich war. Vor allem mit WEM ich hier war. Mein Verstand kehrte langsam zurück jedoch hielt die Hitze und das Verlangen weiter an. Bei dem Versuch mich wieder aus der Decke zu wickeln entwischten mir unterdrückte Seufzer der Frustration, die ich nicht für mich behalten konnte. Mein Körper sehnte sich nach diesem Geruch aber mein Verstand sagte das es gefährlich sei. Nicht hier, nicht jetzt und schon gar nicht vor ihm, würde ich mir noch einmal solch eine Blöße geben. Als ich es endlich schaffte mich zu befreien und zur Tür stolperte blieb ich abrupt stehen da mir die Wurzel allen Übels keinen Platz machen wollte. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Würde ich dies tun würde ich schwach werden, das wusste ich nur zu genau. Gerade in diesem Moment konnte ich nur daran festhalten nicht noch mehr zu verlieren. „Warum, Kaeya?" Ich wusste nicht was es war dass mich dazu bewegte ihn in diesem Moment gegen jede Vernunft anzublicken. War es der Ton seiner Stimme der all das, was er bis dahin dachte und glaubte infrage stellte? War es das leichte Zittern was durch seinen gesamten Körper ging ebenso wie bei meinem eigenen? Oder war es die Tatsache dass sein Duft mich so sehr einnahm, das mir alles weitere unwichtig erschien? Vielleicht waren es all diese Dinge. Vielleicht aber auch einfach die Neugier die sich wie ein Gift in mir ausbreitete. Neugier war tödlich. Nie wurden mir diese Worte so schmerzlich bewusst wie in jener Nacht als ich in seinem Gesicht die Emotionen von Wut, Ekel, Unglaube, Verwirrung und Hass erkennen konnte. Hass der so lodernd war wie sein Phönix Angriff der außer eine Schneise der Verwüstung nichts am leben ließ. Sein Blick war das Ebenbild jener Nacht in der er schon einmal meine schlimmsten Geheimnisse erfahren hatte und in der wir alles verloren hatten was uns lieb war. Auch uns selbst.
Er wusste es. Wie konnte er es in diesem Moment auch nicht wissen? Sein ganzes Leben lang wurde er belogen von der Person die ihm einst so wichtig war. Vielleicht sogar am wichtigsten. Auch wenn unsere Fehde einen anderen Ursprung hatte und schon einige Jahre zurück lag, so war die Zeit in denen wir ein Herz und eine Seele waren doch um ein vielfaches länger. Erst in diesem Augenblick wurde mir bewusst dass seine Antipathie mir gegenüber nie so groß war, als dass man es als 'Hass' hätte bezeichnen können. Die Tatsache ein Omega zu sein und ihn wieder hintergangen zu haben änderte jedoch alles.
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[Genshin Impact] Bond to be with you (Diluc x Kaeya)
Fanfic[Luckae] [Diluc x Kaeya] [ABOverse] [BoyxBoy] 'Wenn man schon sein gesamtes Leben eine Lüge lebt, macht eine weitere auch keinen Unterschied mehr.' Kaeya wusste wie man seine Gefühle hinter einer Maske versteckte und ein Schauspiel lebte. Er war int...