11. Kapitel

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Als er wiederkam saß T.K. gedankenverloren auf dem Sofa, er hatte Angst das Carlos wieder geflüchtet war nachdem er wieder eingeschlafen war, sichtlich war die Erleichterung als er wieder vor ihm stand und ihn in den Arm genommen hatte. Panisch flüsterte T.K. ihm ins Ohr: „Ich dachte schon das du wieder gegangen bist!". Wenn es ihm nicht vorher schon klar war, war Carlos spätestens jetzt klar das er ein riesiges Trauma bei T.K. und seinen eh schon vorhandenen Verlustängsten hinterlassen hatte. Nochmals könnte er sich dafür Ohrfeigen und in den Hintern treten, das er so ein Arschloch war, schließlich wusste er doch von der Verlustangst seines Verlobten und hatte dennoch diese Entscheidung getroffen. Wie konnte T.K. ihm das nur jemals verzeihen? Er strich ihm über den Hinterkopf und sprach ruhig mit ihm: „Ganz Ruhig, ich lasse dich nie wieder alleine! Das verspreche ich dir, nie wieder!", danach frühstückten sie zusammen und machten auch schon Pläne über die bevorstehende Wiederaufnahmeprüfung von T.K., natürlich würde es noch einige Zeit dauern bis er diese absolvieren kann aber dennoch mussten sie sich darum kümmern und auch noch um die eigenen Probleme dazu.

Heute hatten auch der Rest von der 126ten erfahren das Carlos wieder aufgetaucht und zu Hause war, daher dauerte es auch nach dem Essen nicht mehr lange bis es an der Tür klingelte und Paul, Mateo, Marjan, Nancy, Owen, Judd und Tommy vor der Türe standen. Carlos lies sie rein und wurde von etlichen Umarmungen oder leichten Schlägen auf die Schulter begrüßt, dann durchlöcherte man ihn mit Fragen warum, wieso. Währenddessen saß T.K. fix und fertig auf dem Sofa, er gefiel Tommy und Nancy überhaupt nicht, weshalb sie anfing ihn etwas zu untersuchen und dabei wieder feststellte das er ins Krankenhaus für eine ausreichende Behandlung müsste, auch wenn er das nicht wollte. Verunsichert sah er zu Carlos der direkt neben ihm saß und seine Hand gehalten hatte, er strich ihm vorsichtig über die Wange und nickte, erst jetzt ließ er sich darauf ein ins Krankenhaus zu fahren. 

Dort stellte man fest was schon längst allen bewusst war, Dehydration, Unterernährung und Schlafmangel, sofort hatte man ihm eine Infusion mit Kochsalzlösung angehängt um auf dem schnellsten Wege Flüssigkeit in ihn zu bekommen, über eine Magensonde wurde ihm zusätzliche Nahrung zugeführt und mit passendem Beruhigungsmittel stellte man fest das er sich genug ausruhte. Als er wieder aufs Zimmer kam, wartete Carlos bereits auf ihn, der, zum Dank der Klinikleitung, ebenfalls im Krankenhaus übernachten und bleiben durfte, außerdem konnte man so feststellen das auch er seine Übungen zur Genesung weiterhin richtig ausführte. 

Es dauerte knapp eine Woche bis die Beiden wieder Entlassen wurde und T.K. mit dem Training für seine Prüfung beginnen durfte. Er sah zwar schon lange nicht mehr so schlapp und ausgehungert aus wie noch vor einigen Tagen und doch hatte Carlos große Sorge das er sich zu früh mit dem Training beschäftigen würde. Aber jegliche Sorge umsonst, mit Erfolg absolvierte er jene Prüfung etwa zwei weitere Wochen später. Morgen stand nun der erste Tag von ihm auf der 126ten wieder an und auch Carlos durfte nun wieder zurück in den Polizeidienst, dabei hatten beide große Bedenken darüber wieder anzufangen. 

Während Carlos mit einer neuen Kollegin Streife fuhr, fuhren sie auch an jener Adresse vorbei, an der Carlos nach der Demonstration gefunden wurde. Seine neue Kollegin hatte ihm nichts gesagt, da ihr das vom Chef so gesagt wurde ihn möglichst nicht daran zu erinnern, aber als Carlos genau hier anhielt sagte sie doch etwas: „Carlos, Officer Reyes...sie sind vor einigen Wochen hier bei der Demo gewesen und danach hatten sie sich in diese Gasse dort geschleppt. Sie erinnern sich nicht mehr daran, aber dort hat eine junge Frau sie gefunden und...". „Moment woher wissen sie das?", fragte er verwundert und sah sie mit selbigem Blick an. Sie sah kurz auf ihre Hände und dann zu der kleinen Unterführung: „Ich bin die junge Frau, Officer Maria Iceball.", erklärte sie ihm. Auch Carlos sah in die Unterführung und versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern was vor gut sieben Wochen passiert war. Aber nichts, rein gar nichts kam ihm wieder ins Gedächtnis, dennoch umarmte er Maria und bedankte sich bei ihr: „Danke, ich wüsste nicht was ohne Sie passiert wäre!", danach zuckte er unsicher zurück und entschuldigte sich für sein überschwängliches verhalten. Sie lächelte ihn an und sagte: „Ist schon in Ordnung. Haben Sie irgendwelche Fragen?". Kurz überlegte er, doch es fiel ihm nichts ein, somit fuhren sie weiter in eine sehr ruhige Schicht. 

Am Schluss sprach Carlos noch einmal mit ihr: „Möchten Sie vielleicht zum Spieleabend mitkommen, die Wache meines Verlobten und meine Wenigkeit spielen heute Abend Catan und haben einfach etwas Spaß. Dachte vielleicht wollen sie mitkommen?". „Sehr gerne!", lächelte sie und somit fuhr Carlos mit Maria zu sich nach Hause.

FF 9-1-1: Lone Star /verhängnisvolle DemonstrationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt