K11 - Uno

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Er war nicht sicher, ob diese Entscheidung richtig war oder nur durch seine Euphorie erzeugt war. Aber es gab kein Zurück mehr, nachdem er die Türschwelle zum Gemeinschaftsraum betreten hatte. Theoretisch schon. Doch wenn sich jemand wie Kiba-kun oder Naruto handelte, die einen über enthusiastisch in Empfang nahmen, dann viel Spaß bei der Flucht.

» Es ist so cool, dass du dich zur uns gesellst, dattebayo! «, freute sich Naruto.

» Ja, Mann! Das kam jetzt unerwartet «, rief Kiba-kun, was Gaara vorkam wie ein Bellen eines Hundes.

Mit einem Seufzen ließ er sich von den Beiden auf den Sitzplatz drücken, bevor sie sich auch auf die herumliegende Kissen setzten. Shino-kun und Neji-senpai waren auch da und beobachteten das Geschehen aufmerksam. Schade, dass die Betreuerin nicht mitkommen konnte, lamentierte der Rothaarige in seinen Gedanken.

Kurz nach der Umarmung musste sie gehen, mit der Begründung, sie hätte noch etwas Wichtiges zu erledigen. Als sie weg war, hatte Gaara das Gefühl, als hätten sich die Wände durch die entstandene Stille zusammengezogen. Das kleine Zimmer kam ihm auf einmal viel zu eng vor. Und er hatte das Bedürfnis bekommen, nicht allein zu sein, weswegen er auch hier war.

Früher wäre er auf die Jagd nach einem neuen Opfer gegangen, um diesen dann skrupellos zu ermorden. Jedoch diesmal kam ihm dieser Mordinstinkt gar nicht in den Sinn. Ob es an der Betreuerin lag, wusste er nicht genau. Doch er vermutete es.

» Lass uns UNO spielen «, entschied Kiba-kun und riss den Rothaarigen aus den Gedanken.

» Kenn' ich nicht «, gab Gaara wahrheitsgemäß von sich.

» Dann wirst du es jetzt lernen «, meinte Naruto vorfreudig und grinste von einem Ohr zum anderen.

Die beiden Plapper-Kisten versuchten dem Neuling die Spielregeln zu erklären. Mit jedem weiteren Wort sah Gaara immer mehr verwirrter aus und seine Stirn kräuselte sich. Kein Wunder, wenn sie sich nach jedem zweiten Satz unterbrachen, um etwas reinzurufen. Am Ende diskutierten sie lauthals, wie man die Karten am besten in der Hand sortieren sollte. Das half dem Rothaarigen auch nicht wirklich zu verstehen, wie das Spiel funktionierte.

» Mit eurem Gequassel versteht kein Mensch etwas «, unterbrach sie Neji-senpai.

» Stimmt überhaupt nicht, oder Gaara? «, protestierte der Blondhaarige lauthals.

» Neji-senpai hat recht «, gab er kurz von sich.

Naruto wollte schon wieder ansetzen von vorne zu erklären, doch der Lilaäugige kam ihn zuvor. Mithilfe von fünf Sätzen erklärte er ihm die Spielregeln von UNO. Es klang viel einfacher, als das, was der die Plapper-Kisten versucht hatten ihm beizubringen. Als der ältere Patient seinen Vortrag beendet hatte, nickte er zur Bestätigung alles verstanden zu haben.

» Gut. Dann lass uns beginnen «, sagte Kiba-kun, der immer noch unzufrieden die Schnute zog, und griff nach den Karten.

Sowie Neji-senpai es erklärt hatte, teilte der Braunhaarige jedem Spieler sieben Karten aus. Danach legte er den Stapel in der Mitte von den Sitzenden und drehte die oberste Karte neben dem Kartenhaufen um. Somit begann das Spiel.

» Sag' Gaara, warum bist du hier? «, fragte Kiba-kun neugierig, als er eine Karte vom Stapel zog,» Ich darf doch dieses '-kun' beiseitelegen, oder? Dann darfst du auch die Höflichkeitsform bei uns weglassen. «

» Geht klar für mich «, erwiderte der Angesprochene kurz, ohne auf die erste Frage einzugehen und legte eine seiner Karten auf die aufgedeckte Karte.

» Naruto hat Schweigepflicht «, erklärte Shino die Neugierde des Braunhaarigen und legte ebenfalls eine Karte ab.

» Ein Arzt muss die Privatsphäre des Patienten respektieren «, fügte der Blonde grinsend hinzu, während Neji eine Karte zog.

» Und? Warum landetet ein befürchteter Mörder in einer Psychiatrie von Mental verstörte? «, wiederholte der Hundeliebhaber ungeduldig die gestellte Frage.

» Hab' Tsunade nicht zugehört «, gab schließlich der Rothaarige von sich, mit der Hoffnung in Ruhe gelassen zu werden, als er wieder an der Reihe war zu spielen.

» Du hast was? «, lachte Kiba deutlich überrascht von seiner Antwort.

» Bist du Taub von deinem Gebrüll geworden? «, brummte der Brillenträger belustigt und fügte schnell hinzu ohne auf Kibas Reaktion abzuwarten,» plus zwei, Neji «

» Das kam jetzt unerwartet «, meinte der Lilaäugige zur Gaara und legte ebenfalls eine Plus-Zwei-Karte ab.

» Echt jetzt! «, grummelte Naruto unzufrieden und zog vier Karten vom Stapel.

» Ich werde in einem Monat freigelassen, da meine Wutanfälle nachgelassen hatten «, erzählte Kiba stolz,» der da, -er deutete auf Shino- sitzt hier wegen seiner Insektenobsession. Kannst du dir das vorstellen? «

» Es heißt Perversia «, gab der Angedeutete desinteressiert von sich.

» Und der da -jetzt deutete der Braunhaarige auf Neji- hat Schizophrenie «, plapperte er weiter, ohne auf die Bemerkung des Brillenträgers zu achten.

» UNO «, unterbrach ihn Shino und hatte jetzt nur noch eine Karte in der Hand.

» Gaara, warum hast du angefangen zu töten «, schaltete sich Naruto in das Gespräch ein.

» Plus vier, Shino «, ignorierte der Rothaarige die Frage.

Er hatte keine Lust, darüber zu reden. Vor allem nicht mit ihnen. Wenn überhaupt, dann mit der brünetten Betreuerin. Aber nicht jetzt. Es war zu kompliziert. Zu sehr mit Erinnerungen verbunden. Zu viel Schmerz hing an der Entscheidung.

Zur Gaaras Glück ließen die Jungs die Frage im Raum hängen. Auch wenn Kiba nur widerwillig unter den warnenden Augen seiner Freunde nachgab, was ihm anzusehen war.

» Na schön «, murrte der Braunhaarige und wurde bei der nächsten Frage wieder lebendiger,» Und wie sieht's aus mit den Mädels? Wenn ich jemanden töten würde, dann nur für ein hübsches Mädchen «

» Das war zu erwarten «, gab Shino trocken von sich.

» Shino, du solltest dich auch mal umsehen und nicht nur auf Insekten achten. Bestimmt würde dir auch eine ins Auge fallen oder auch einer, dattebayo! «, verteidigte der Blondschopf seinen Patienten.

» Wenn es so weit kommt, sagt mir Bescheid «, meldete sich Neji,» UNO «

Somit ging der Abend weiter, bis es Nachtruhe wurde. Gaara gab ungern zu, aber es hat ihm teilweise gefallen, auch wenn er sich eher unbeteiligt im Gespräch gewesen war. Nachdem der medizinische Bereich nicht mehr das Thema war, schaltete sich Naruto wieder ein. Es hatte den Rothaarigen überrascht, dass der junge Betreuer so lange stillsitzen konnte. Aber im Endeffekt redete er und Kiba sowieso am meisten.

Wenn er jetzt so im Bett da lag und in die Dunkelheit starrte, konnte er sich vorstellen, noch einmal zum Gemeinschaftsraum zu gehen. Als in seine Gedanken die smaragdäugige Betreuerin schlich, zuckten seine Mundwinkel wie verzaubert nach oben. Er verspürte das Bedürfnis, ihr von dem Spielabend erzählen. Vielleicht würde sie das nächste Mal mitkommen. Bei diesem Gedanken fingen Schmetterlinge in seinem Bauch an zu flattern. Und mit einem warmen Gefühl im Herz betrat er das Land der Träume.

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Fortsetzung folgt ...

Veröffentlicht: 01.03.2023

✓ Remember me 「Gaara x OC」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt