The One And Only

Kapitel Eins

,,Komm Riley, du bist dran!", rief Elaina über den Lärm hinweg und stürzte ein Glas Sekt hinunter. Mittlerweile wurde die Bar immer voller und auch die Musik wurde aufgedreht. Ich rutschte nach vorne, nahm einen weiteren Schluck aus meinem Sektglas, und drehte dann die Flasche.

Ich seufzte auf und fuhr mir mit den Fingern durch mein langes dunkelbraunes Haar. ,,Ich weiß immer noch nicht, wie ihr mich dazu gekriegt habt, dieses Spiel zu spielen. Mal ehrlich, das ist doch richtig klischeehaft!", beschwerte ich mich über den Lärm hinweg, als der Flaschenhals auf Pflicht zeigte.

Elaina strich ihre gesträhnten Haare glatt und grinste breit. ,,Das fragst du noch!? Wir werden dich ganze drei Woche nicht sehen, weil du nach Sizilien fliegst!", sagte sie empört, doch ich grinste nur.

Sizilien war mein Geburtsort und ich war dort auch, bis ich sechs war, aufgewachsen. Danach sind meine Eltern nach Denver gezogen und seit dem bin ich hier großgeworden. Zu meinem Glück hatte man mir weiterhin Italienisch beigebracht, sodass ich ohne weitere Schwierigkeiten nach Sizilien konnte.

Die vier Mädels tuschelten, grinsend und mit geröteten Wangen, während sie eine passende Pflichtaufgabe für mich heraussuchten. Da konnten ja noch tolle Aufgaben rauskommen!

Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen, als ich einen weiteren Schluck Sekt nahm. Allerdings wollte ich am nächsten Tag keinen Kater haben, also beschloss ich es dabei beruhen zu lassen. Mein Blick schweifte durch die Bar und suchte nach bekannten Gesichtern, als mir jemand seinen Ellbogen in die Seite stieß.

,,Au!", beschwerte ich mich und warf Cassie einen warnenden Blick zu. Aber diese zog mich zu den anderen Mädels, sodass ich halb auf dem Tisch lag. Cassie grinste mich verschwörerisch an und ich ahnte etwas. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, deutete Brooklyn, wir nannten sie wegen ihren schwarzen Haaren und der blassen Haut manchmal sogar Schneewittchen, mit dem Finger auf einen Mann der an der Bar saß und einen Drink bestellte.

,,Siehst du den?", ich nickte und folgte ihrem Zeigefinger, dabei fragte ich mich wie viel sie getrunken hatte, dass sie schon mit dem Finger auf andere zeigte. ,,Du hast fünf Minuten um mit ihm zu flirten, bis er mit dir tanzt!", Brooklyn kicherte und wackelte dann mit den Augenbrauen, nicht ohne ihr schwarzes Haar über die Schulter zu werfen.

Ich rollte mit den Augen, lachte dann aber mit. Ich stand auf und stakste zielsicher auf ihn zu. Elaina winkte mir grinsend zu ,,Fünf Minuten!", formten ihre Lippen stumm.

Ich kniff die Augen zusammen bevor ich erstarrte. Mein Herz hämmerte, bevor ich ihn genauer musterte, dann wurde mir zeitgleich heiß und kalt.

,,Oh mein Gott!", flüsterte ich entsetzt und blieb an Ort und Stelle stehen. Der Typ sah verdächtig ähnlich aus, wie der Chef der Firma bei der ich mich beworben hatte. Ich hatte zwar nur ein flüchtigen Blick auf die Bilder im Internet geworfen, aber jetzt wo er ein paar Meter entfernt von mir saß...

Ich machte auf dem Absatz kehrt und erblickte die angespannten, belustigten und enttäuschten Mienen meiner Freundinnen. Ohne einen weiteren Kommentar schnappte ich mir mein Sektglas und trank in einem Zug alles aus. ,,Euer Ernst?! Das kann ich nicht machen!",zischte ich entsetzt und warf einen Blick zu dem Firmenleiter. Cassie sah mich irritiert an und schmollte, während sie mit einem Strohhalm in ihrem Cocktail herumrührte. ,,Riley! Du bist eine Spielverderberin!", rief sie urteilend über mich aus.

,,Die Uhr tickt!", meinte Brook erwartungsvoll. Ich schnaubte ,,Leute, das ist mein zukünftiger Chef!"
Elaina und Cassie schnappten nach Luft, während Brook und Ayla nur grinsten, dann überlegten sie kurz. ,,Riley, das wird nicht eine Nacht zusammen, sondern nur ein Flirt und ein Tanz. Was soll da schon schlimmes passieren?", versuchte mich Cassie zu überreden.