Bis zum Ende der ersten Woche, behandelte mich Nicoláz anders. Er war nett und ließ mir alles bringen was ich brauchte, war aber dann die ganzen Nachmittage bis spät Abends. Er sagte nicht viel zu meiner Zustimmung ihn zu heiraten, doch ich konnte seine innere Zufriedenheit spüren. Und das machte mich wütend, sehr wütend.
Dieser Bastard hatte mich gezwungen ihn zu heiraten. Ich hatte keine andere Wahl gehabt. Ich musste die Laureni-Familie schützen.
Meine Brust schnürte sich bei dem Gedanken zu und unwillkürlich stiegen schuld Gefühle in mir hoch. Das war alles meine Schuld, ich hätte niemals auf Nicoláz reinfallen sollen. Wegen mir sah ich überall nur noch Schwierigkeiten.Ich kann das nicht! Ich will hier nicht sein, bei diesem Bastard. Ich will IHN nicht heiraten und in den ganzen Mafia-Kram reingezogen werden. Ich möchte nicht, dass die Laureni-Familie meinetwegen bedroht und umgebracht wird. Sie werden sich Sorgen machen. Meine Freundinnen werden sich sorgen und meine Eltern.
Ich fuhr mit meinen Fingern durch meine Haare und verspürte das Dingende Bedürfnis, sie einfach rauszureißen. Dieses verdammte Terrain. Dieser Ort machte mich wahnsinnig, ich wollte Sizilien verlassen. Fliehen.
Meine Schultern bebten und ich war in Versuchung erneut in Tränen auszubrechen, doch das hatte ich in den letzten Tagen auch schon. Ich hatte mich tief in den Schlaf geweint und deshalb war ich jeden Morgen erschöpft und Müde. Zudem würde ich nicht in Nicoláz Anwesenheit meinen Schmerz zeigen. Vor ihm würde ich nie wieder was zeigen, auch wenn es hieß, meine Gefühle tief im inneren zu verschließen. Anders würde ich das alles nicht überleben.
Ich zog mir meinen unsichtbaren Schleier über das Gesicht und verschloss all meine Gefühle und Emotionen tief in meinem inneren. Ich würde kämpfen. Um mich. Um meine Familie. Auch wenn es bedeutete mich aufzugeben. Und ich musste Nicoláz überzeugen mir zu Vertrauen, damit ich vielleicht sogar die Möglichkeit hatte zu fliehen.
Ich atmete tief durch, bevor ich auf den Gang trat und das Bad verließ. Ich befand mich im Erdgeschoss des Hauses und hatte ich den letzten beiden Tagen jede freie Minute damit verbracht, dass Haus zu erkundigen. Natürlich nicht ohne Begleitung eines Bodyguards, was mir schon jetzt auf die Nerven ging. Auf Schritt und Tritt folgte mir jemand, beobachtete mich und meine Umgebung und behielt mich steht's im Auge. Das einzig positive daran war, dass der Bodyguard mich gut behandelte. Er nahm Rücksicht auf mich in vielerlei Hinsicht und hatte Nicoláz davon überzeug meine Wunde versorgen zu dürfen. Dank des Bodyguards, waren meine Schmerzen um einiges weniger geworden und auch meine Hände konnte ich ohne Schmerzen weitreichend bewegen. Die Verbänder um meine Handgelenke stützen diese und verhindert ebenfalls dass weiteres Dreck in die Wunde kam.
Ich drehte mich zu meinem Bodyguard um.
,,Wie heißen sie eigentlich?", fragte ich ihn und musterte ihn eingehend. Er war etwas Ende zwanzig, das bedeutete er war garnicht so viele Jahre älter als ich, und besaß markante Gesichtszüge und braune Haare. Natürlich war er das reinste Muskelpacket und sah mit seinem schwarzen Anzug und der Sonnenbrille, relativ furchteinflößend aus.
Bevor der Bodyguard antwortete, zog er seine Sonnenbrille runter und seine Augen kamen zum Vorschein.
Strahlende Blaue Augen, die stark im Kontrast mit seiner Haarfarbe standen.,,Woah, du bist sicher ein Frauenheld!", rutschte es ohne Vorwahrnung aus mir heraus und ich schlug mir vor Entsetzen die Hand auf den Mund. Was habe ich da bitte grade gesagt?!
Ich wusste garnicht wie ich jetzt reagieren sollte und starrte meinen Bodyguard aus weit aufgerissenen Augen an. Ich sollte mich dringend entschuldigen. Ich öffnete den Mund als ich ein Lachen hörte. Ein angenehmes, geradezu verlockendes Lachen. Mein Bodyguard lachte tatsächlich.
Was bei allen...
Ich stand einfach nur da und sah ihn völlig Fassungslos an. Mein Blick sprach Bände und sendete sicherlich alle meine Gefühlslagen aus, wie ein offenes Buch.
,,Ja, ich bin ein Frauenmagnet, und mein Name ist Elijah", erklärte er mir und Lachfältchen hatten sich um seine Mundwinkel gebildet.Ich war immernoch zu perplex um richtige Worte zusammenzubekommen.
,,Oh... j..ja", stotterte ich und lief Rot an. Elijah grinste bei meiner Reaktion und lachte leise.,,Keine Sorge, du bist nicht die einzige die eine Maske vor Nicoláz trägt. Und vor mir brauchst du dich auch nicht zu schämen für solche Gedanken. Ich war schon immer ein Frauenmagnet, aber das stört mich nicht groß", meinte er und schmunzelte.
Ich war überrascht, dass er einfach so meine „Maske" ansprach, aber es störte mich nicht, schließlich trug er auch eine. Und er war mir sympathisch.
,,Ja, dann ist es mir ein Vergnügen jemanden kennenzulernen, der mir sehr ähnlich scheint", antwortet ich, weil ich nicht wusste was ich sagen sollte.Elijah setzte wieder seine Sonnenbrille auf und wirkte wie ausgewechselt. Ernst und gefährlich. Ich wollte ihn grade fragen, woher er kam doch da hörte ich Schritte hinter mir. Jemand packte mich am Handgelenk und zog mich zu sich. An eine harte Brust. Gleichzeitig stieg mir der Geruch nach Minze in die Nase. Nicoláz.
,, Wie geht es dir, mia principessa?", fragte er und ich hörte Belustigung in seiner Stimme. Ich zog unweigerlich meinen Schleier über und sperrte meine Gefühle in die hinterste Ecke meines Herzens ein.
,,Mir ging es nie besser!", sagte ich und bemühte mich die Ironie in meiner Stimme zu unterdrücken.Sicherlich ging es mir gut! Friede, Freude, Eierkuchen, oder was?!
Ich fragte mich unwillkürlich, ob Nicoláz Spaß hatte Menschen zu provozieren und fertig zu machen. Wahrscheinlich schon!,,Das ist schön zu hören, mia principessa. Wir gehen heute Abend zusammen in eine Bar. Ein paar Freunde treffen."
Ich unterdrückte mit aller Kraft das ungläubige Lachen, dass in mir hochstieg. Freunde. So hatte er sie damals auch genannt. Seine Konkurrenten. Die anderen Mafia-Klans. Ich schluckte bei dem Gedanken einen Klos hinunter und lächelte ihn an.
,,Deine Freunde? Das wird sicherlich spannend werden!", sagte ich mit gefaktem Interesse. Verdammtes Pack!Nicoláz' Augen blitzen auf und für eine kurze Sekunde konnte ich ein Schadenfrohes Lächekn sehen. Mein Magen drehte sich um und das Lächeln verschwamm so schnell wieder, wie es gekommen war.
Ich war überrascht als sich Elijah zu Wort meldete.
,,Werde ich sie Begkeiten, Boss?", fragte er treu untergeben. Nicoláz musterte ihn von oben bis unten.
,, Puoi accompagnarli", entgegnete Nicoláz und nickte ihm zu.,,Du darfst sie begleiten"
Eine Erleichterung nahm von mir Besitzt und ich hatte Mühe, diese nicht zu zeigen. Wenigstens würde ich nicht alleine sein.
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The One And Only
RomanceMein Leben ist absolut in Ordnung, jetzt da ich mein Abi und Studium gemacht hatte, werde ich endlich die Beine hochlegen und entspannte Ferien auf Sizilien genießen können. Doch wie so oft macht mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung, de...