Wir laufen immer näher und vor der Tür steht James. Als er uns sieht steht er sofort auf. Er hat eine weiße Rose in der Hand. Ich schaue Isabelle verwirrt an. James reicht mir die Rose und ich nehm sie. "Es tut mir leid dass ich vorhin so laut geworden bin," sagt er mir leiser Stimme. Ich hole meinen Schlüssel raus und öffne die Tür. Isabelle, James und ich gehen rein. Alles ist so leer. Alle Möbel sind schon weg nur noch 2 Koffer, 2 Handtaschen und mein Glückskissen sind zu sehen.
Okay er ist zwar immer scheisse zu mir gewesen aber ich kann nicht so böse sein. Wer weiß wie lange er da gewartet hat. Seine ganzen Sachen sind schon durchnässt.
Wir setzten uns auf den Boden. Das haus so leer zu sehen macht mich traurig. Ich fang langsam an zu weinen. So viele Erinnerungen stecken hier. Die ganzen Geburtstage von Jason und mir. Alle Weihnachten. All die Jahre. Einfach so weg. Ich spüre zwei kleine Arme um meine Schulter und einen kleinen Kopf an meine Schulter. Ich nehme Isabelle in den Arm und wir weinen leise vor uns hin. Alles ist Still. Man hört nicht einmal eine Uhr ticken. Isabelle geht ins Bad und wäscht sich ihre Tränen weg. James setzt sich gegenüber von mir und hält mich in den Arm. "Weißt du," flüstert er, "ich fand dich immer interessant. Ich wollte immer mit dir befreundet sein. Aber mein ruf..." Ich befreie mich aus seinen Armen. "Hör bitte auf," sage h und schau auf meinen Schoß. "Es ist wahr," sagt er. "Ich habe auch oft versucht dich anzusprechen. Aber du hast immer weg geguckt und so getan als ob du mich nicht hörst." "Ich dachte immer du wolltest auch eine blöde Bemerkung machen. Weil du immer mit Jacky warst." "Ich war nicht mit ihr. Sie war mit mir. Ich hab immer versucht nett zu dir zu sein und irgendwann dachte ich mir dass es sowieso nichts bringt. Und dann hat Jacky gesagt dass sie mich mag und dann hab ich mir gedacht wieso nicht. Weißt du sie ist nicht so böse wie sie immer macht. Sie kann auch so herzlich sein." "Zeigt sie aber nie," sage ich und schaue ihn an. Seine Augen sind rot und wässrig. eine Träne läuft über seine Wange. Ich wische sie weg. Er lächelt mich an. "Das auf dem Zettel war ernst gemeint." "Du bist aber wie du gesagt hast mit Jacky zusammen." "Nein." ich schaue ihn verwirrt an. "Ich hab heute mit ihr Schluss gemacht. Heute in der 1. Pause." Eine lange Pause entsteht. "Würdest du nur nicht umziehen," sagt er und nimmt eine Strähne von meinem Haar und macht sie hinter meinem Ohr. Er kommt immer näher. Ich spüre fast seine Lippen auf meinen.
Sarah was machst du da? Das meint er alles doch nicht ernst. Es ist bestimmt so ein dummer Streich von Jacky. Sarah hör auf. Er mag dich nicht. Oh Gott er küsst mich fast.
Die Haustür öffnet sich und meine Mutter steht im Zimmer. "Sarah. ich wusste nicht dass du Besuch hast." Ich Dreh mich um und sehe auch Isabelle an der Treppe stehen. "Ich denke du solltest gehen," sage ich zu James. Er steht auf und ich begleite ihn zur Tür. "Du hattest doch heute eine Party," sag ich. "Ja, aber das hier ist mir viel wichtiger." Ich weiß nicht was ich sagen soll. Er nimmt mich in den Arm. "Ich liebe dich Sarah Jones." flüstert er in mein Ohr und küsst meine Wange bevor er für immer aus der Tür verschwindet. Ich bleibe noch einige Minuten vor der geschlossenen Tür stehen.
Was hat er gerade gesagt? Warum macht er das? Er weiß ganz genau dass ich Gefühle für ihn hatte.. Herz hör auf. Du weißt genau, dass er es nicht ernst meinte. Mann warum auch heute? Warum musste er es gerade jetzt sagen?
"Sarah?" Isabelle steht hinter mir. "Ehm.. ja?" "Soll ich dich heute zum Flughafen begleiten?" Fragt sie mich. Ich Schlinge meine Arme um ihren Hals und fang an zu weinen. "bitte."
Wir gehen noch für die letzten Stunden in mein Zimmer. "Wie lange standest du eigentlich an der Treppe?" Frage ich sie. "Lange genug." Antwortet sie. Es ist 8 Uhr. In einer Stunde müssen wir am Flughafen sein. Und um 11 ist unser Flug. Isabelles Eltern sind gut mit meiner Mutter befreundet und fahren uns hin. "Sarah machst du dich fertig?" ruft sie von unten. Ich nehme meine Jogginghose und mein Shirt, dass ich vorher noch rausgepackt habe und gehe ins Bad. ich schließe die Tür und zieh mich um. Ich schaue ein letztes Mal in den Spiegel. Meine Augen sind rot von dem ganzen weinen. Und ich habe Augenringe von der letzten Nacht. Ich sehe meine frischen Narben auf dem Arm und fange an zu weinen.
Wieso? Wieso mache ich das immer? Wieso kann ich nicht einfach aufhören? Wieso kann ich nie gut genug sein. Wieso hasse ich mich so sehr? Wieso passiert das alles?
Es klopft an der Tür. "Sarah?" Sagt Isabelle. Ich wische meine Tränen weg und gehe raus. Isabelle bemerkt dass ich geweint habe und nimmt mich in den arm. Ich umarme sie und wir gehen ins Zimmer wo ich schnell eine Jacke anziehe, damit keiner meine Narben sieht. Isabelles Eltern sind schon da und wie bringen unsere Sachen ins Auto. Isabelles Eltern sorgten vorne und ich setzte eingequetscht neben Isabelle und meiner Mutter. Isabelle und ich erzählen von alten Zeiten und wir alle lachen im Auto. Doch die Stimmung kippt als wir am Flughafen angekommen. Wir steigen aus dem Auto und auf dem Weg zum Gate sagt keiner etwas. Isabelle schleppt die ganze Zeit ihren Teddybär mit, ohne den sie eigentlich nirgends schläft. "Hier Sarah." sie reicht ihn mir. "Ich kann ihn doch nicht nehmen." Sage ich mit Tränen in den Augen. "Ich will aber, dass du etwas von mir hast. Als Erinnerung." Ich nehme sie in den Arm. "Ich habe auch so schon genug Erinnerungen von dir." sage ich und wir fangen an zu weinen. "Nimm ihn jetzt." Flüstert sie in meinen Hals. "Okay aber nur wenn du mein Glückskissen nimmst." Sie nickt ihren Kopf und schon wird unser Flug aufgerufen. Ich umarme nochmal Isabelles Eltern. sie sagen mir dass ich immer willkommen bin und dass ich jederzeit kommen kann. Ich umarme Isabelle und wir können uns kaum los lassen und weinen die ganze Zeit. Ich kann nicht einmal etwas sehen so sehr weine ich. Meine Mutter nimmt meine Hand und führt uns zum Gate. Wir laufen raus in die Kälte, doch eigentlich spüre ich nur meine heißen Tränen auf meiner Wange. Als wir im Flieger sitzen beruhige ich mich ein bisschen. Doch die Tränen fließen weiter. Die Stewardess sagt uns allen dass wir uns anschnallen sollen und dann erzählt der Pilot noch etwas.
Ca 15 Stunden Flug und ein Stopp in Chicago. Na toll. Ich habe so Angst davor. Ich hasse es zu Fliegen. Ich hoffe ich überlege den Flug. Oder auch nicht? Wäre es nicht besser wenn etwas passiert? Nein. Mum braucht mich. Ich kann sie nicht einfach im Stich lassen. Immerhin hat sie das alles nur für mich gemacht. Ich höre jetzt einfach ein bisschen Musik. Um mich von allem abzulenken.
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Der Unfall der mein Leben veränderte
Teen FictionSarah ist das "graue Mäuschen" der Schule. Sie ist 14 Jahre alt und lebt in London. Sie ist sehr schüchtern und wird dazu auch noch von Jacky, dem beliebtesten Mädchen der Schule jeden Tag blöd angemacht. Keiner Hilft ihr wirklich abgesehen von ihre...