Kapitel 5

9 2 0
                                    

"Nozomi? Nozomi! Wo bist du?", schrie jemand in frischer Morgenfrühe durch die Gegend.
"Nozomi! Ich bin extra hergekommen um die Kisten zu packen."

Es war niemand anderes als ihre beste Freundin Ran, die langsam echt ungeduldig wurde.

Die Worte erreichten dann doch nach einiger Zeit die schlafende Frau unter dem Sakurabaum. Müde blitzelte sie ein paar mal, als sie endlich bemerkte wo sie lag.

Sie konnte es kaum fassen, ist sie wirklich auf den Wurzeln dieses Riesen eingeschlafen? Warum tat ihr dann der Kopf nicht weh? Warum war ihr nicht kalt?

"Na endlich, hab ich dich!", zufrieden grinste Ran vor sich hin, "hätte echt nicht gedacht das du hier einschläfst. Du magst diesen Baum ja echt sehr, aber das du ihn so sehr magst konnte ich ja nun wirklich nicht erahnen."

Etwas unbeholfen blickte Nozomi nach oben auf: "Hätte auch nicht gedacht das mir soetwas passieren könnte. Geplant war es auf jeden Fall nicht."

"Oh Gott du armes Ding. Komm, wir hohlen dir erst einmal ne Decke und einen warmen Jasmintee", erwiderte die Grünäugige gelassen und wollte sich gerade umdrehen, als sie abrupt zurückgehalten wurde: "Alles gut, mir ist nicht kalt."

Ungläubig blickte sie zurück in die entgegengesetzte Richtung: "Und das sollte ich dir glauben? Du lagst die ganze Nacht unter diesem Baum,ohne Decke, ohne Kissen ohne Schlafanzug. Und jetzt willst du mir ernsthaft weiss machen das es dir gut geht? Das dir weder kalt ist, noch Spannungen im Körper oder Kopfschmerzen hast?!"

Ihr Blick blieb skeptisch und liess nicht von ihrer besten Freundin ab.

Auch wenn es komplett banal klingt, etwas besseres als ein:" Ja, so ist es", fiel Nozomi beim besten Willen nicht ein.

"Aha", erwiderte Ran ungläubig, "Naja, mich muss es nicht interessieren. Solange du die Kisten in die neue Wohnung schlepost und dich nicht beklagst, hab ich kein Problem damit. Ich warte am Hauseingang auf dich." Und schon verschwand die Frau in Richtung Haus.

Doch Nozomi verweilte noch etwas länger unter der Kirschblüte. Ein leicher Wind ihr durch die Haare bliess, sie umhüllte, ihr ein angenehmes Gefühl von Wärme vermittelte.

Sie wollte dieses Gefühl nicht loslassen. Zu gerne würde sie noch länger unter dieser Blütenpracht liegen bleiben und die Morgensonne in ihrem Gesicht geniessen.

Doch noch weniger, wollte sie eine schlechte Freundin sein. Deshalb stand sie schnell auf und tapste langsam zum Eingang des Anwesens.

The last blossomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt