Ihr Gegenüber grinste wieder dieses atemberaubende, ansteckende Grinsen, bei dem selbst die Augen blitzten.
"Dachte ich seh' mir mal die Schule an. Wenn sie immerhin wie mein Dad heißt, sollte man ja mal nachsehen, was sie so kann. Und außerdem hoffe ich mir meine zukünftige Schule näher betrachten zu können"
Freude machte sich in ihr breit, die sich anfühlte, wie der Frühling aussah. Als würde plötzlich die Sonne hervorkommen und alles erblühen lassen.
"Heißt das, du kommst hier her? Als Schüler? "
Luke hoffte es, besonders jetzt, da er bereits jemanden kannte, hoffte er, endlich seine Mutter überreden zu können, also nickte er.
"Warum steht so ein hübsches Mädchen wie du eigentlich allein hier?", die Worte waren nicht mal in seinen Gedanken gewesen sondern direkt auf seinen Lippen und er errötete leicht über seine Unbedachtheit.
Aber sie sah tatsächlich mehr als gut aus, wenn er so darüber nachdachte.
Eine Mischung aus einem Mädchen, das er sofort mit auf ein Konzert oder Festival genommen hätte und einer Träumerin voller kreativer Ideen.
Sie starrte den Boden an, doch das Lächeln ließ nicht von ihren Lippen ab.
Er fand sie hübsch? Das hatte kein Junge jemals zu ihr gesagt.
Sie war von allen als das gruselige Mädchen abgestempelt worden, das zu gut mit Worten und den Aufgaben der Lehrer umgehen konnte.
Beschämt und ängstlich davor, dass er sie wie alle anderen zurückweisen würde murmelte sie: "Ich bin nicht wie sie... Ich weiß mehr und denke schneller, obwohl ich nichts lerne."Daher also, ein unverstandenes Genie, das sich deshalb von den anderen abgrenzte.
Doch bevor er großartige Gedanken machen konnte, unterbrach ein schrilles Klingeln die allgemeine Entspannung und die Massen strömten zum Eingang.
Um ihn nicht im Gedränge zu verlieren griff sie nach seinem Arm und hielt ihn fest.
Wieder konnte er das Kribbeln bemerken, das sich von der Stelle, auf der ihre Hand lag in seinem ganzen Körper breit machte.
"Wir haben Englisch", erklärte sie seufzend und musterte ihn scheu. "Wir schreiben gerade Essays und Gedichte."
Wahrscheinlich war sie ziemlich gut darin und hasste es deshalb. Wahrscheinlich war sie diejenige deren Arbeit nach jeder Stunde gelobt und vorgelesen wurde.
Wahrscheinlich machte das ihre Mitschüler wütend.