So schnell wie konnten wagten wir uns immer tiefer in den Wald, stets mit der Hoffnung, unbeschadet unseren Verfolgern zu entkommen. Zu unserem Pech hatten die Leute der Präsidentin uns aus der Ferne bereits gescannt und dann per Wärmebild aus der Luft und am Boden verfolgt, sodass wir niemals stehen bleiben durften. „Scheiße, ich kann nicht mehr", keuchte Scaramouche völlig überanstrengt. Durch das Laufen war die Wunde an seinem Bein weiter aufgerissen uns Blutete stärker denn je, was ihn immens viel Kraft kostete. Auch ich kam an meine Grenzen, da ich Kazuha auf den Armen trug und darauf achten musste, ihn nicht noch schwerer zu verletzen, als er eh schon war. Somit standen wir beide kurz vor dem Zusammenbruch und egal wie weit wir noch liefen, wir konnten unsere Feinde einfach nicht abschütteln. Doch was sollten wir tun? Aufgeben und uns töten lassen? Auf keinen Fall, so einfach gaben wir nicht auf.Jedoch hörte ich im nächsten Moment einen Schrei hinter mir und als ich mich umsah merkte ich, dass Scaramouche gestürzt war. Er lag mit schmerzverzogenem Gesicht am Boden und versuchte erfolglos wider aufzustehen. „Du schaffst das! Komm schon!", versuchte ich ihn zu motivieren, doch er schüttelte gequält den Kopf und keuchte: „Ich kann nicht mehr Heizou... Lauf ohne mich weiter, am besten ohne uns beide... Dann überlebst vielleicht wenigstens du... Ich bitte dich, flieh..." So vorsichtig wie möglich legte ich Kazuha neben ihn auf den Boden und er sah mich erleichtert an, doch dieser Gesichtsausdruck änderte sich in entsetzen, als er merkte, dass ich nicht wegrannte, sondern mich schützend vor ihnen aufbaute. „Warum?", krächzte der Blauhaarige kraftlos und ich spürte seinen stechenden Blick im Rücken. „Ist ganz einfach", meinte ich entschlossen, „Ich hab niemanden mehr, meine Familie ist tot und Freunde hab ich in meinem Leben auch nicht. Aber dann bin ich auf euch getroffen und ich habe nach Jahren wieder etwas in mir gespürt. Denn Willen zu beschützen. Euch zu beschützen."
„Ich flehe dich an...", bei diesen Worten packte er mich an der Wade und sah verzweifelt zu mir auf, „Lauf weg, sonst wird dein Tod doch sinnlos sein." „Nein, ich-", meine Worte wurden unterbrochen, denn unsere Verfolger hatten uns nun schlussendlich eingeholt. Eine Gruppe von sieben bewaffneten Personen baute sich einige Meter vor uns auf, richtete die Gewehre auf uns und wartete auf Befehle. „Das ist das FBI...", murmelte ich und sah missmutig meine nun ehemaligen Kollegen an. Einer meiner ehemaligen Vorgesetzten - der wohl bei dieser Operation das Kommando hatte - trat vor mich, grinste und säuselte: „Ich wusste doch schon immer, dass mit dir etwas nicht stimmt Shikanoin und jetzt hab ich die Beweise." „Schwachsinn! Einen Scheiß hast du! Das sind alles Lügen, bist du wirklich so blind, dass nicht zu sehen?", ich hatte keine Hoffnung, dass er mir glauben würde, immerhin stand ich hier wortwörtlich schützend vor zwei weiteren, des Verbrechens bezichtigten Männern. „Erbärmlich", fauchte mein ehemaliger Vorgesetzter und hob die Hand während er rückwärts ging, „Zielt!" Mein Inneres verkrampfte sich und ich ließ mich auf die Knie zu Scaramouche fallen, meine letzten Momente wollte ich wenn dann schon jemanden sehen, der mir was bedeutete. Ich nahm sowohl die Hand des Blauhaarigen, als auch die von Kazuha und wartete auf die lebensbeendenden Schüsse.
Ich schloss die Augen. Ein Knall hallte durch den Wald. Es folgte ein zweiter und daraufhin noch mehr. So viele, mit einer solch hohen Geschwindigkeit, dass ich nicht mehr mitzählen konnte. Und dennoch... Ich fühlte weder Schmerz noch Angst. Mein Kopf hatte sich wohl schon mit meinem Ableben abgefunden. „H...Heizou?", flüsterte Scaramouche. Langsam öffnete ich meine Augen und sah in das höchst erstaunte Gesicht von Scaramouche. Ich wandte meinen Blick zu den Leuten vom FBI, doch alle lagen blutüberströmt am Boden und mitten in dem Blutbad stand ein mir fremder Mann. Seine dunkle Haut gab einen starken Kontrast zu den schneeweißen Haaren. Er trug schlichte, schwarze Kleidung mit einem Umhang und aufgezogener Kapuze, worunter seine bernsteinfarbenen Augen interessiert hervorblitzten.
„Wir haben alle", sagte er entspannt, während er nach oben blickte. Von einem der höher gelegenen Ästen kletterte geschickt ein weiterer Fremder herunter und stellte sich neben den anderen. Als sie auf uns zukamen fragte Scaramouche misstrauisch, wer die beiden wären und der Weißhaarige entgegnete: „Ich bin Cyno und das ist Tighnari, Nahida schickt dich, weil sie herausgefunden hat, dass der Auftrag nur ein Hinterhalt ist. Tja, wie es scheint, sind wir gerade rechtzeitig gekommen." „Nahida?", fragte ich verwirrt, woraufhin Scaramouche erklärte, dass sie ihm seine Aufträge besorgte. Ich nickte und war erleichtert darüber, nicht von Blei durchlöchert worden zu sein. „Wir haben echt scheiß viel Glück gehabt. Könnt ihr uns zu Nahida bringen? Er hier braucht dringen Hilfe", Scaramouche zeigte dabei auf Kazuha, woraufhin unsere Retter nickten. Tighnari half Scaramouche auf die Beine, während Cyno sich bückte und Kazuha vorsichtig hochheben wollte. Doch ehe er das konnte ertönte wie aus dem Nichts eine weitere unbekannte Stimme und aus dem Schatten der Bäume trat ein weiterer Fremder hervor. Sein Aussehen konnte ich nicht bestimmen, er trug einen langen schwarzen Mantel mit Kapuze und trug zusätzliche noch eine Maske mit einer grässlichen Fratze. „Fass Kaedehara an und ich knall dich ab", fauchte der Maskierte, woraufhin Cyno vorsichtig von dem Verletzten wegtrat und die Hände hob.
„Wenn einer von euch ne Waffe zückt, ist er tot, ich bin nicht alleine, klar?", knurrte der Maskierte und ging langsam auf uns zu. Währenddessen sah ich hinter den Bäumen um uns herum im Schatten die Umrisse weiterer Personen erkennen. Vermutlich alle bewaffnet. „Was wollt ihr?", fragte ich gereizt. „Kaedehara. Ihr lasst ihn mich jetzt nehmen und rührt euch nicht vom Fleck. Ist das klar?" „Fuck was willst du von ihm?", fauchte Scaramouche daraufhin zurück. Die Antwort darauf war schockierend: „Na weil der Grund, weshalb die Präsidentin ihn sucht wahr ist. Nur dass er die geheimen Infos nicht ans Ausland verkauft, sondern an uns weiter gibt." „Was?!", stieß ich geschockt hervor. Wenn das stimmte, dann könnte ich doch auch nicht mehr darauf vertrauen, dass Scaramouche die Wahrheit sagte. Log hier gerade jeder? Wem konnte ich denn noch trauen? Waren Cyno und Toghnari wirklich von Nahida geschickt? Arbeiteten sie für oder gegen Scaramouche und ist dieser wiederum überhaupt auf meiner Seite? Wollte der Maskierte Kazuha helfen oder ihm schlechtes tun und wie stand dieser wiederum mir gegenüber? So viele Fragen... und so viel Misstrauen... Doch ich wollte das nicht fühlen, ich wollte Kazuha und Scaramouche vertrauen. Ich wünschte mir so sehr endlich wieder Menschen gefunden zu haben, denen ich mich anvertrauen konnte und die mir Zuneigung zeigten. Mein Inneres war so verzweifelt und das bereits seit Jahren, dass ich kaum mehr klar denken konnte. Das einzige was in meinem Kopf schwirrte, war, dass ich um jeden Preis bei den beiden bleiben musste. Meine Gefühle gewannen überhand und unterdrückten den Verstand. Ich sprang auf, nahm Tighnaris Pistole, die an seiner Seite im Halfter steckte und schoss auf den Maskierten.
Doch die Kugel konnte die stabile Gesichtsbedeckung nicht durchdringen und prallte einfach daran ab. Nun sprangen auch die anderen Gestalten aus dem Dunkeln hervor. Vier bewaffnete und maskierte zielten auf uns. „Das war ein Fehler", knurrte der vermutliche Anführer und gab das Signal zum Feuern. Vier Schüsse, vier Getroffene. Scaramouche, Cyno, Tighnari und ich fielen zur selben Zeit bewusstlos zu Boden. Tot waren wir nicht, es waren nur Betäubungskugeln, doch wir würden uns das womöglich noch wünschen...
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Random Frage...
Spielt jemand von euch auch Hogwarts Legacy?
Wenn ja, dann sagt mir bitte, dass ich nicht die Einzige bin die Ominis mit Sebastian shippt. c.c Jetzt wo ich die Quest durch hab wünschte ich, die wären zusammen ;-; xD
Schönen Tag / Abend euch noch xD
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Top secret // Genshin Impact FF
FanfictionShikanoin Heizou ist der beste Agent den das FBI hat, daher wird ihm von der Präsidentin persönlich ein äußerst wichtiger Fall anvertraut, der über den Frieden entscheidet. Ein Terrorist - der Balladeer - ist mit dem Flugzeug auf dem Weg ins Ausland...