Schlussendlich betrat ich das Wohnzimmer und machte mit einem Räuspern auf mich aufmerksam, weshalb Scaramouche in meine Richtung blickte. „Können wir bitte reden?", fragte ich, woraufhin er aufstand und mir stumm zurück nach oben folgte. In unserem Zimmer angekommen, sammelte ich mich kurz und meinte ehrlich: „Tut mir leid, dass ich deine Gefühle verletzt hab, weil ich nicht klar gezeigt habe, dass ich nichts von dir will." Kaum waren die Worte ausgesprochen, merkte ich, dass ich sie nicht wirklich einfühlsam formuliert hatte. „Das macht es nicht besser", murmelte er verletzt, „Ich werde jetzt schlafen gehen, lass uns einfach nicht mehr darüber sprechen." Für ihn war das Gespräch somit beendet und er legte sich ins Bett.Als ich am nächsten Morgen wach wurde schlief Scaramouche noch tief und fest neben mir. So leise wie möglich, um ihn nicht zu wecken, verließ ich das Zimmer und begab mich nach unten in die Küche. „Ah Heizou! Gut dass du wach bist, ich wollte noch mit dir reden...", meinte Kazuha mit einem schüchternen Lächeln und wank mich zu sich. Wir waren wohl die ersten, die aus dem Bett gekrochen waren, denn sonst sah ich niemand anderes. „Also wegen dem was am Flughafen und im Flugzeug passiert ist... Ich will nur dass du weißt, dass es mir leid tut, dass ich auf dich geschossen habe. Was ich aber nicht bereue ist der Kuss... Ich hoffe du tust das auch nicht", in seinem Blick lag etwas hoffnungsvolles, etwas, dass mir zeigte, dass er das ernst meinte. „Ich bereue nichts", hauchte ich und ehe er sich versah, hatte ich ihn bereits in einen Kuss verwickelt.
„Nehmt euch 'n Zimmer", knurrte ein schlecht gelaunter Xiao, der gerade die Küche betrat und sich wohl einen Kaffee machen wollte. Keiner von uns beiden hatte ihn gehört und wir schreckten leicht auseinander. In Kazuhas Gesicht breitete sich ein unheilvolles Grinsen aus und er säuselte: „Ach? Das ist aber interessant. Wir dürfen uns hier nicht mal küssen aber Hauptsache du treibst es mit Albedo und Venti auf der Couch." Der Grünhaarige lief knall rot an und riss erschrocken die Augen auf: „D...du hast...?!" „Jap~ Ihr wart nicht zu überhören~" Ihm wurde das wohl zu viel, denn er verließ äußerst beschämt, fluchtartig die Küche, woraufhin Kazuha nur lachte, sich dann aber schmerzhaft den Bauch hielt. Seine Wunde hatte immerhin noch keine Zeit gehabt um zu verheilen.
Ich stützte ihn und half ihm, sich vorsichtig auf den Stuhl zu setzen. Die nächste Person, die den Raum betrat war Xingqiu. Kazuha wünschte ihm einen guten Morgen, woraufhin der Blauhaarige nur nickte. Dann blieb er allerdings ruckartig stehen uns drehte sich ganz langsam zu mir und hielt mir die Hand hin. „Ich bin Xingqiu." Ich blieb stumm und musterte ihn nur verstört, denn das mit meiner Hand hatte ich noch längst nicht vergessen. Mit meinem zögern schien ich ihn wütend gemacht zu haben, denn er wiederholte seine Worte mit einem unheilvollen Unterton, welcher mich dazu veranlasste, doch seine Hand zu ergreifen. Er schüttelte sie kurz und ließ sie anschließend wieder los. „SEI STILL!" Der Fakt, dass der jüngere mich plötzlich grundlos anschrie erschreckte mich ziemlich. „Was?", fragte ich irritiert, woraufhin er meinte: „Nicht du, er", dabei zeigte Xingqiu auf irgendeinen Punkt hinter mir, als ich mich aber umdrehte, stand dort niemand.
Von Kazuha kam ein leises Seufzen und die Frage: „Wann hast du zuletzt deine Tabletten genommen?" „Vor einer Woche...", gab er kleinlaut zu und starrte den Boden an. „Xingqiu... du weißt doch, dass du sie nehmen musst..." „Ja aber er hilft mir doch. Ohne ihn hätten wir dich nicht gefunden. Er hat mir von dem Flugzeugabsturz erzählt und von den Verfolgern!" Der Weißhaarige warf ihm einen mittleidigen Blick zu, stand mit viel Mühe auf und ging zu ihm um durch seine Haare zu wuscheln. „Er ist dein Feind", flüsterte Kazuha, „Er redet dir das nur ein. Ihr habt mich gefunden, weil Venti mich geortet hat. Ich bitte dich, nimm die Tabletten." „Okay...", mit gesenktem Kopf holte er aus einer der Schublanden eine Schachtel und nahm daraus zwei verschiedenfarbige Tabletten. Er schluckte sie und verließ anschließend die Küche.
Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte und es schien mir irgendwie unhöflich nachzufragen. Daher beschloss ich das Thema erstmal ruhen zu lassen, denn ich würde sicher noch erfahren, was es damit auf sich hatte. Die nächste viertel Stunde verbrachten wir zwei still am Tisch und tranken Kaffe, dann bekamen wir endlich Gesellschaft. Albedo, Venti und Xiao kamen zu uns, wobei letzterer unsere Blicke mied. Als die drei sich samt Frühstück zu uns setzten, erzählte Kazuha von der Situation mit Xingqiu. „Scheiße... Ich hab vergessen darauf zu achten, ob er die Tabletten nimmt", fluchte Venti, wütend über sich selbst und trank missmutig einen Schluck Kaffee. „Wir sind alle schuld, keiner hat darauf geachtet... Gut dass nichts schlimmeres passiert ist..." „Tut er dann sowas wie bei Scara und mir gestern?", fragte ich und zeigte den Schnitt in meiner Handfläche. Die vier schienen ziemlich geschockt davon und alle - außer Xiao - entschuldigten sich für sein Verhalten. „Schon okay... aber wenn das zeigt, dass er die Tabletten nicht genommen hat, warum tat dieser Chongyun dann nichts dagegen?"
Nun war es Albedo der sprach: „Yun ist der Meinung, dass diese Medikamente Xingqius wahres Ich unterdrücken und ihn kaputt machen." „Aber warum?" „Als die beiden noch kleine Kinder waren, wurden sie entführt und sind in die Hände von solch abartigen Kreaturen gelangt, dass man sie nicht einmal mehr Menschen nennen kann", erzählte Xiao, „Diese Wichser haben die beiden zu ihrem vergnügen jahrelang gefoltert, missbraucht und zutiefst traumatisiert. Vor allem Xingqiu... Dann, vor zwei Jahren haben diese Schweine einen fatalen Fehler begangen. Xingqiu hat ein Messer in die Hände bekommen und hat alle getötet. Jeden einzelnen. Auf die grausamsten Arten und Weisen. Ich hab's mir selbst angesehen, es war das reinste Blutbad." „Die zwei sind von dort geflohen und auf uns getroffen. Sie haben ziemlich viel aufsehen erregt, vor allem, weil Xingqiu voller Blut und beide sehr abgemagert und blass waren. Die Passanten hatten alle zu viel angst um zu helfen, also taten wir es. Wir boten an, die Polizei uns Notärzte zu rufen, doch sie weigerten sich. Somit schlugen wir vor, sie aufzunehmen und seither sind sie Teil unseres Teams", führte Albedo die Geschichte zu Ende.
Etwa eine Stunde später waren alle im Wohnzimmer versammelt. Scaramouche war mir gegenüber etwas distanzierter, was ich verstehen konnte, daher ließ ich ihn in Ruhe. Venti stand zusammen mit Albedo vor uns und erklärte eine Mission, die am morgigen Tag stattfinden würde. Es gab eine Kontaktperson, die einen USB-Stick mit geheimen Daten der CIA hatte. Diesen wollte sie im Austausch gegen Geld an uns verkaufen. Nun musste also jemand dort an den Übergabeort, um an die Informationen auf dem Stick zu gelangen. „Wir dachte wir schicken Heizou und Scaramouche los, damit wir sehen, ob sie sich auch zukünftig für solche Missionen eignen und für den Fall, dass es eine Falle sein sollte, kommen noch Xiao und Albedo mit um euch Rückendeckung zu geben", erzählte Venti von dem Vorhaben und wartete auf unsere Reaktion. Ich sah keinen Grund mich dagegen zu entscheiden, immerhin wollte ich Teil dieser Gruppe sein und somit stimmte ich zu. Auch der Kopfgeldjäger gab sein Einverständnis und somit war es fest. Morgen würde unsere erste Mission beginnen.
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Anfangs hatte ich geplant, dass es höchstens zehn Kapitel werden, aber ich habe gemerkt, dass das nichts wird. XD Ich habe einfach zu viele Ideen und ich hoffe mal es stört euch nicht, wenn hier auch die Hintergrundgeschichten der anderen Charaktere erzählt werden. Ich liebe das einfach.
Schönen Tag euch noch <3
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Top secret // Genshin Impact FF
FanfictionShikanoin Heizou ist der beste Agent den das FBI hat, daher wird ihm von der Präsidentin persönlich ein äußerst wichtiger Fall anvertraut, der über den Frieden entscheidet. Ein Terrorist - der Balladeer - ist mit dem Flugzeug auf dem Weg ins Ausland...