Kapitel 14 -Die 'nackte' Wahrheit

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Als ich aufwache ist es draußen noch hell. Das lässt mich erstmal wieder beruhigt zurück ins Kissen sinken. Dann merke ich, dass ich hier nicht allein liege. Eng an mich gekuschelt liegt ein immer noch schlafender Sam, der zufrieden im Schlaf vor sich hin murmelt. Ein Arm hat er um mich geschlungen und sein Kopf liegt dicht neben meinem auf dem Kissen. Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. Seine regelmäßig senkend und hebende Brust ist gleichzeitig beruhigend und aufwühlend. Ich kann mich nicht daran erinnern so mit ihm eingeschlafen zu sein.

Wenigsten bin ich noch angezogen, fährt es mir durch den Kopf. Bin ich das überhaupt?!

Erschrocken hebe ich die Decke an und stelle fest, dass ich noch Jeans und T-Shirt von gestern und heute Morgen an habe und atme erleichtert auf.

"Was zur Hölle-" Bei der quietschenden Stimme zucke ich zusammen und richte mich im Bett auf. Dabei rutscht Sams Arm von mir und sofort spüre ich die Kälte in meine Glieder ziehen. Am liebsten würde ich mich zurück legen und mich wieder eng an ihn kuscheln.

Was ist denn mit dir passiert?! Schreit eine Stimme in meinem Kopf und ich kann ihr nur zustimmen.

Aber auch die Tatsache, dass Holly in meinem Türrahmen steht und mit weit aufgerissenen Augen den verdammt süß schlafenden Sam neben mir.

Alter Liv, halt die Klappe! Ich verspüre den Drang mir für diesen Gedanken eine zu klatschen.

"Du- du hast doch nicht-" Holly stottert vor sich hin, während ihre Augen langsam zu mir wandern. "Das- das ist-" Wenn ich nicht so geschockt wäre, hätte ich jetzt wahrscheinlich gelacht. "Liv?" Sie erwartet eindeutig eine Erklärung. In meinem Kopf setzten sich tausend Ausgereden zusammen, aber ich komme nicht mal dazu eine einzige auszusprechen.

"Du bist wahrscheinlich Holly, richtig?" Die Stimme lässt mich zusammenzucken. Sie ist rauer, als ich sie kenne und hat irgendwas Heißes in sich.

Liv, halt den Rand!

Ich fahr zu Sam herum, der sich hinter mir nur halb aufgerichtet hat. Im Gegensatz zu mir hat er so wie es scheint sein Shirt ausgezogen und bei dem Anblick seiner nackten Brust habe ich das Bedürfnis drüber zu fahren und das Kribbeln, dass sich durch meinen Körper schlängelt, zu intensivieren.

"J-ja" Ich bewundere Holly, das sie überhaupt einen Ton herausbekommt, bei seinem Anblick. Gut das ich nichts sagen muss.

"Sam" Er hält ihr höflich die Hand hin und zögernd kommt sie näher und schüttelt sie. Ich sehe wie sie erschaudert, bei seiner Berührung.

"I- ich weiß", stottert sie und starrt ihn weiter hin an- das kann ich ihr auch echt nicht übel nehmen, weil ich selbst nicht die Augen von ihr neben kann.

"Nett dich kenne zu lernen. Liv hat mich schon vor dir gewarnt." Er wirft mir ein schiefes Lächeln zu und Schauer jagen meinen Rücken herunter. Betäubt nicke ich nur. Verdammt was ist nur mit mir los?! Anstatt weiter auf uns einzugehen schiebt er sich aus meinem Bett- mit Hose, dass heißt auch er war nicht (komplett) nackt- und zieht sein Handy hervor. "Ich sollte jetzt los. Ju wollte heute noch ein Video drehen." Er sieht mich entschuldigend an. Am liebsten würde ich ihn anschreien, er soll endlich sein t- Shirt wieder anziehen, damit ich mich wieder konzentrieren kann, aber vergiss es, es kommt eh kein Laut über meine Lippen.

"Hmm... Huh?", mache ich ganz intelligent und könnte mich dafür selbst schlagen. Zum Glück meines Gehirns schnappt er sich jetzt sein T-Shirt und streift es sich über- dabei kann ich aber nicht den Blick von seinem Rücken nehmen, der zu mir gedreht ist und auf dem sich die Muskeln bei jeder Bewegung anspannen.

Two confused heartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt