18. Kapitel - Brian

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Sie hatte mir alles erzählt. Alles. Ich wusste jetzt endlich warum sie von der Party so schnell abgehauen war, als Lynn ihren Vater erwähnt hatte und ich verstand ihr Verhalten generell viel besser. Ich wusste endlich was für ein Arsch ihr Vater war. Jetzt saß ich hier schon seit mindestens 20 Minuten in meinem Zimmer und raufte mir die Haare. Ich musste das alles erstmal verarbeiten. Ich hatte Holly direkt nachdem sie mir alles erzählt hatte unter die Dusche geschickt um sich den Dreck abzuwaschen, die Wunden zu säubern und sich vorallem aufzuwärmen. Sie hatte das Angebot dankbar angenommen und war jetzt schon seit genau 21 Minuten und 33 Sekunden unter der Dusche. Ich Psychopath hatte die ganze Zeit auf die Uhr geschaut während ich nachgedacht hatte. Doch jetzt konnte ich nicht mehr ruhig herumsitzen und warten, deshalb stand ich auf, ging zu meinem Schrank und holte eine Schlafhose von mir heraus. Dann ging ich zum Badezimmer und klopfte an die Tür. Das Wasser war inzwischen abgestellt. "Hey, ich hab dir was zum anziehen gebracht, deine Sachen waren ja total nass." "Oh danke." Sie klang überrascht. Dann hörte ich Schritte und im nächsten Moment öffnete sie die Tür einen Spalt breit. In ein Handtuch gehüllt stand sie da und sah mich erwartungsvoll an. Sie sah schon viel besser aus und zitterte nicht mehr. Ich lächelte ein wenig. "Hier", ich streckte ihr die Hose hin und sie nahm sie schüchtern lächelnd an. "Danke", sagte sie wieder. Doch dann stutze sie. "Oh, ähm hast du vielleicht auch ein Oberteil oder so? Ich hatte ja ein Kleid an also..." Oh verdammt, das hatte ich total vergessen. Kurzerhand zog ich mein Shirt aus und legte es auf die Hose. "Sorry, hab ich wohl vergessen." Ich sah sie entschuldigend an doch sie sah ganz woanders hin. Ihr Blick klebte auf meinem nackten Oberkörper und es schien so als würde sie sich zwingen mich nicht anzustarren, aber es gelang ihr nicht. Wissend lächelte ich. Ich lehnte mich mit einem Arm in den Türrahmen und setzte meinen besten Schlazimmerblick auf. "Na, gefällt dir was du siehst?" Das schien sie aus ihrer Schockstarre zu befreien und sie schnaubte. "Tja, in meiner Vorstellung  sahst du deutlich besser aus", erwiderte sie schnippisch. Ich beugte mich vor: "Du hast dir mich nackt vorgestellt? Vielleicht solltest du mir mehr über deine Fantasien erzählen." Ich grinste wieder und sie wurde knallrot. "Nein, danke." Dann schlug sie mir die Tür vor der Nase zu. Ich lachte und ging zurück ins Schlafzimmer. Glücklicherweise schien es ihr wieder besser zu gehen.

Nach ein paar Minuten hörte ich, wie die Tür sich öffnete und Holly kam heraus. Doch als ich sie sah fielen mir fast die Augen aus. Sie trug mein Shirt. Nur mein Shirt. Es reichte ihr knapp bis über den Hintern, allerdings nur ganz knapp, wenn sie sich nach vorne beugen würde... Die Hose hatte sie in der Hand. Wieso trug sie sie denn nicht? Als sie meinen Blick bemerkte erklärte sie: "Die Hose war viel zu groß, ich konnte nicht mal darin laufen." Das entlockte mir ein schmunzeln. Doch als sie aus dem Flur in das Licht des Zimmers trat, machte mein Herz einen Hüpfer. Sie in diesem, in meinem Shirt zu sehen stellte Dinge mit mir an. Zum ersten Mal konnte ich ihre wunderschönen, langen Beine sehen. Heilige Scheiße. Sie sah aus wie eine Göttin. Als ich bemerkte wie sehr ich sie angestarrt hatte räusperte ich mich schnell und richtete meinen Blick auf die Wand. "Du solltest jetzt schlafen. Komm her", forderte ich sie auf, doch sie zögerte. "In einem Bett?" "Mein Bett ist riesig und ich kann dir versichern, dass ich dich nicht im Schlaf begrapschen werde, ich bin ein Gentleman." Doch als ich ihren Blick sah, der gar nicht so abgeneigt wirkte, fügte ich hinzu, "außer du stehst auf sowas." Sie lief schon wieder rot an und beeilte sich ins Bett zu kommen. Sie legte sich so weit an den Rand, dass ich dachte sie würde gleich herausfallen, aber ich sagte nichts mehr. Ich wollte sie für heute in Ruhe lassen. Sie brauchte jetzt niemanden der sich an sie ranmachen wollte und auch wenn es mir sehr schwerfiel, diesen Körper, der perfekt in meine Hände passte nicht anzurühren, hielt ich mich zurück und schlief schon kurz darauf ein.

From fighters to loversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt