Chapter 44 | Stimmenbruch

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[PoV Midoriya]

»Er hat m..mir klar und d..eutlich vermittelt, dass er mich nicht zurück liebt!«, flennte ich an Eijirous Seite. Dabei hatte ich eine raue Stimme, die oft auch einfach abbrach.
»Er war nicht beg-eistert davon, mi-ich anzutre-ffen!«
Immer wieder fand ich Ausreden dafür, dass die Aktion gestern, kein großer Erfolg war.

Eijirou versuchte mich vom Gegenteil zu beweisen und nachdem wir uns nachts von der Kälte, bei ihm Zuhause erholt hatten... Mehr oder weniger... Packte er mich wieder ins Auto.

»Ich kann ihm n..nicht mehr in die Augen sehen!« schluchzte ich.
Eijirou beließ alles kommentarlos.
Draußen war inzwischen alles weiß geworden, weil der Schnee nachts einfach nicht aufhören wollte.

An einem Kiosk hielt der Rothaarige an und stieg aus. Ich blieb im Wagen, starrte auf meine Füße. Vielleicht sollte ich einfach wieder wegziehen?

Als mein bester Freund wieder einstieg, wollte ich ihn gerade darauf ansprechen, mich doch einfach an einer Brücke rauszulassen, als er mir plötzlich ein Strauß Blumen auf den Schoß legte.

»Was-«
Er fuhr ohne was zu sagen weiter.
»Eijirou-«
Doch er antwortete mir nicht.

Vor der Wohnung von Kacchan blieb er stehen.
»Nein! Ich kann das n-«
»Doch, Izuku.«, ernst sah er mich an.
»Du hast mir erzählt, was vorgefallen ist. Erstens, wenn du ihm egal gewesen wärst, wäre er gestern Abend nicht gekommen! Zweitens sagtest du selber, dass er gesagt hätte ›Er wolle deine Entschuldigung nicht ›hier‹ hören‹ was für mich klingt, dass dort beim Schneesturm, sowieso eine scheiß Situation wäre. Und drittens, in deinem Zustand werden Mina und ich uns nicht um dich kümmern und alleine bleibst du auch nicht!«

Ich schluckte: »Was, wenn er n..nicht da i..st?« Beim reden sackte meine Stimme etwas in sich ein, was klang, als wäre ich ein 16 jähriger in der Pubertät, mitten im Stimmenbruch.
»Jirou hat mir geschrieben, dass er nicht zu ihr zurückgekehrt ist. Wenn er nicht hier ist, müssen wir ihn wieder suchen«

Zitternd, obwohl mir nicht kalt war, blieb ich sitzen. Ich rührte mich absichtlich nicht.
»Jetzt steig aus! Je länger du wartest, desto schwieriger wird es für dich! Außerdem erfährst du dann nicht, ob er dich genauso liebt, wie du ihm. Beweis ihm einfach, wie sehr wichtig er dir ist!«

Mit diesen Worten, beugte er sich über mich, sodass er an den Griff von der Autotür kam und diese aufstoß. Dann schubste er mich raus.
»Du bist nicht männlich, wenn du nicht mit ihm redest!« provozierte er mich dann absichtlich und fuhr los, sodass auch gleichzeitig die Tür wieder zufiel.

Ich sah ihm schluckend nach. Dabei ignorierte ich, dass ich schmerzhafte Halsschmerzen hatte und stampfte dann durch den Schnee zur Eingangstür vom Mehrfamilienhaus, wo Kacchan im höchsten Stock wohnte.

Natürlich musste auch die Tür unten zu sein, weshalb ich bei seinem Namen klingelte und hoffte, dass er da war.

Zitternd fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit an, dort zu stehen, bis tatsächlich ein Brummen mir signalisierte, dass ich die Tür öffnen konnte. Noch draußen, klopfte ich mir die Schuhe frei vom Schnee und ging dann rein. Dann lief ich die Treppen hinauf.

Natürlich hätte ich auch den Fahrstuhl nehmen können, doch beließ ich es dabei. Je näher ich seiner Wohnung kam, desto nervöser wurde ich. Gleichzeitig spürte ich auch, wie mich die Energie im Stich lässt und dass, obwohl ich sonst immer recht ohne Probleme die Treppen hinaufkam, musste ich doch öfters als Gedacht Pausen einlegen.

Oben angekommen, stand ich erstmal außer Atem vor einer leicht angelehnten Wohnungstür, traute mich nicht einzutreten, zitterte auch teilweise, obwohl mir hätte warm sein sollen.

Von Innen hörte ich genervte Geräusche und fragte mich, ob es nicht doch besser wäre, wenn ich gehen würde. Es wäre das Beste für alle. Genau in dem Moment öffnete sich die Tür und das Gesicht eines verheulten, seit Tagen kaum geschlafenes Kacchans sah mich an.

Sofort hielt ich ihm die Blumen entgegen.

Freudschaft Plus (Ultra) | DekuBakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt