Chapter 55 | Schwarz

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[PoV Bakugou]

Es ging alles ziemlich schnell. Kaum brach Deku die Tür ein, griff meine Mutter ihn mit dem Messer an.

»Du kommst sicherlich nicht meinem Sohn zu nahe!« fauchte sie aggressiv.
»Er ist nicht schwul!«
Ihre Stimme klang abwertend und weil es ziemlich schnell ging, schaffte er es nicht, nach etwas zu greifen, um sich selbst zu schützen.

»MAMA! LASS IHN IN RUHE!«

Sie verletzte ihn an der Hand und er stolperte zurück hinaus aus der Wohnung.
»DAS KANNST DU DOCH NICHT MACHEN!« ich packte ihren Arm und wollte nicht, dass noch weitere schlimme Dinge passieren.
Daraufhin holte sie aus und klatschte mir eine.
»Das ist deine Schuld!«

Ich stolperte und lag auf dem Boden. Ich hielt mir meine Hand an die Wange und sah unter Tränen zu der Frau, die ich Mutter nannte.
»Hör auf zu flennen. Ich gebe dir sonst noch einen Grund zum heulen!«

Noch im selben Moment hörte man Schwere Schritte durch den Gang rennen draußen. Es klang nicht nach nur einer Person, aber gleich darauf standen zu meinem Glück mehrere Polizisten vor meiner Wohnung.
»Messer weglegen!« ertönte direkt eine männliche Stimme und Mama ließ das Messer aus der Hand auf den Boden fallen.

Von einem der draußen stehenden Beamten hörte man, wie er durch ein Funkgerät »Die entlaufene Patientin wurde gefunden« sagte.

Die Männer wollte sie mitnehmen.

Jedenfalls... War es schwieriger als gedacht. Denn sie wehrte sich, schrie immer wieder, was für eine gute Mutter die sei und jeder dran Schuld wäre, dass SIE in die Klinik muss. Irgendwann entriss sie sich und kam auf mich zu. Sie packte mich an den Schultern und sah mich unter Tränen an: »DAS STIMMT DOCH, KATSUKI! ICH BIN EINE GUTE MUTTER! STIMMT DOCH ODER?!«

Deku welcher vorübergehend, bis ein Krankenwagen eintraf, von einem der Beamten verarztet wurde, kam schnell angerannt und stellte sich zwischen mir und meiner Mutter.
Dann ging so ziemlich alles schnell und die Polizei führten meine Mutter ab.

Vor Panik konnte ich mich nicht rühren und spürte nur noch, wie meine Beine in sich zusammemsackten.

Alles was ich noch mitbekam, war ein laut starkes klirren, gefolgt von einem »Kacchan?!«.
Dann war alles schwarz.

[...]

»Du bist Schuld« flüsterte eine Stimme.

Halts Maul. Halt einfach die Klappe.

»Sieh es doch ein. So ein Abschaum wie du, ist immer schuldig«

Ich versuchte mir die Ohren zuzuhalten.
Gar nicht erst hinzuhören. Trotzdem war mir zu weinen zumute.

Es fühlte sich so an, als würde jemand auf mich zu kommen - als wollte mich die Person packen und festhalten.
Sofort wollte ich mich wehren, doch ich konnte mich nicht rühren. Und... Da kam auch nichts. Keine Berührungen, nichts.

Langsam öffnete ich die Augen. Nichts als Dunkelheit.
»Du bist Schuld! Immer warst du Schuld!«

Ich hab nie was getan! Nie!

»Deine Anwesenheit ist schon eine Genugtuung!«
Das traf mich wie ein Pfeil in mein Herz.
Es fühlte sich an, als würde mir der Boden unter den Füßen gerissen werden.
Es fühlte sich an, als würde ich fallen.

»Stirb doch einfach! Denn du bist an allen Schuld!«,
Die Stimme wurde von Mal zu Mal immer lauter und wenn ich versuchte nicht hinzuhören, schrie sie mich förmlich an, sodass ich sie hören musste. Die Stimme kam mir unbekannt, bekannt vor. Ich konnte es nicht beschreiben. Sie klang nach meiner Mutter, aber gleichzeitig auch nicht.

»Du bist Schuld, dass dein Vater sterben musste! Du bist Schuld, dass du versagt hast! Du bist Schuld, dass [...]«

Die Stimme zählte etliche Dinge auf, die mich bedrückten, die mich fertig machten.
Ein schluchzen entwich meiner Kehle. Ich wollte hier raus! Doch überall wo ich hinsah, alles war schwarz.

Alles sah aussichtslos aus.
Die Stimme zählte weitere Aspekte auf, sie schien immer lauter zu werden. Ich hatte schon das Gefühl, dass mein Ohrenfell platzen würde, als genau in dem Moment eine andere Stimme aus der Ferne erklang.

Erst klang es ganz leise und wurde von der anderen Stimme übertönt. Doch als ich genauer hinhöre, erkannte ich, wie jemand »Kacchan!« rief.

Izuku!
Mit einem Mal konnte ich einen kleinen weißen Punkt in der Dunkelheit erkennen und ohne zu zögern rannte ich drauf zu.

Die andere Stimme jedoch versuchte mich scheinbar festzuhalten. Es fühlte sich an, als würde sie an mir zerren. Als würde sie mich zurückhalten wollen.
Doch ich wehrte mich dagegen und lief so schnell ich konnte auf das Licht zu.

»Kacchan!« nun wurde seine Stimme immer lauter und gleichzeitig kam das Licht immer näher.

Irgendwas sagte mir, dass ich das richtige tat.

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:)

Freudschaft Plus (Ultra) | DekuBakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt