Erstes Date

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Elliot

Zwei Tage nachdem wir uns wieder getroffen hatten, stand ich grinsend vor dem Spiegel im Bad. Ich hatte gut darauf geachtet, seine Nummer nun wirklich in mein Handy einzuspeichern und ich ihm dann gleich noch an demselben Abend geschrieben. Bis spät in die Nacht hatten wir in noch gechattet und telefoniert und uns dabei auf ein Date verabredet. Ich hatte die Organisation übernommen und mir wirklich viele Gedanken gemacht, damit es Ash auch gefallen würde. Ich hoffte zumindest darauf.

Und jetzt hatte ich mich ein wenig schick gemacht und wartete aufgeregt darauf, dass es Zeit für mich wurde, loszugehen. „Du triffst dich mit diesem Typen?", fragte Brook, der zu mir ins Badezimmer kam. Ich verdrehte die Augen. „Nenn ihn nicht so!", beschwerte ich mich, musste aber bei dem Gedanken lächeln, „Er ist nicht irgendein Typ. Er heißt Ashton. Oh, fuck, er ist so süß und heiß! Brook, ich bin so nervös!" Ich kicherte leise und sah noch einmal auf die Uhr. Es war soweit: Ich musste los. „Ich halte das für keine gute Idee", meinte Brook skeptisch. „Ach was, Ash ist ein netter Typ", grinste ich, „Bis später! Warte mit dem Abendessen nicht auf mich, kann auch spät werden keine Ahnung. Tschüssi!" Und damit verließ ich unsere Wohnung.

Ich holte Ash vom Hotel ab und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Park. Er wusste noch nicht, was ich vorhatte, und das war irgendwie niedlich, weil er ziemlich neugierig wirkte. „Ell, was hast du vor?", fragte er bestimmt zum hundertsten Mal. In seiner Stimme schwang die Ungeduld mit, aber er versuchte, sie zu verstecken. Ich kicherte. „Das wirst du schon noch sehen", grinste ich und auch er begann zu lächeln. Ich mochte sein Lächeln. Seine blauen Augen begannen dann zu leuchten. Generell war er unglaublich hübsch, mit seinen wirr vom Kopf stehenden Haaren.

„Minigolf?!", rief Ash, als wir schließlich ankamen. Plötzlich wurde ich unsicher. Was, wenn er es nicht mochte? Hätte ich etwas anderes aussuchen sollen. „Magst du?", fragte ich leise. Ashton schlang grinsend die Arme um mich und drehte uns einmal im Kreis. „Woher wusstest du, dass ich begnadeter Golfer bin?", lachte er. Ich musste ebenfalls schmunzeln. „Wusste ich nicht", gab ich zu und zog ihn mit zum Eingang.

Im Laufe des Nachmittags fand ich heraus, dass Ash keineswegs ein begnadeter, sondern eher ein beschissener Golfer war. Am Ende gewann ich also haushoch und sein Ball war weg. Zum Glück hatte er niemanden getroffen, als er ihn verschossen hatte. Ashton versuchte über meinen Sieg zu schmollen, aber es gelang ihm nicht wirklich. Immer wieder mussten wir grundlos lachen. Wir waren ausgelassen, es war ein fantastischer Nachmittag. Zudem war das Wetter schön, nicht zu kalt und nicht zu warm. Einfach perfekt, um draußen zu sein.

„Wollen wir uns ein Eis holen?", fragte ich, als wir wieder durch den Park spazierten und einen Stand nicht weit entfernt entdeckten. Mittlerweile war die Sonne bereits dabei, unterzugehen. „Der Sieger vom Golf muss bezahlen!", rief er und rannte los. „Das ist unfair!", schrie ich und lief ihm hinterher. Schnell hatte ich ihn eingeholt und sprang auf seinen Rücken. Er quietschte erschrocken und strauchelte. Zum Glück konnte er sich auffangen, während er mit den Händen reflexartig unter meine Kniekehlen fasste, um mich festzuhalten. Kichernd schlang ich meine Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. „Natürlich bezahle ich, ich hab dich immerhin hierhin eingeladen", flüsterte ich ihm ins Ohr, „Such dir aus, was du willst." Ash begann zu grinsen. „Und wenn ich fünf Kugeln möchte?", fragte er und ließ mich vorsichtig von seinem Rücken rutschen. „Dann ist dir nachher schlecht", antwortete ich sachlich. Er zog überrascht die Augenbrauen nach oben. „Du würdest es mir spendieren?" „Klar", meinte ich schulterzuckend, „Hast du dir mal angesehen, wie billig eine Kugel ist? Das ist nichts im Vergleich zu den ganzen Restaurants." „Ach so ist das!", rief er empört, „Da lässt du mich dann wieder zahlen?" Ich grinste ihn bloß an und stellte mich an den Eisstand, um mir etwas auszusuchen. Er lachte und tat es mir gleich.

„Komm, ich zeig dir was", sagte ich und führte ihn eisessend einmal quer durch den Park bis zu einer großen Fläche. Mitten auf dem Rasen war eine Bühne aufgebaut, auf der gerade ein paar junge Männer und Frauen herumwerkelten. „Was machen wir hier?", fragte er verwirrt. „Das ist so eine Studentengruppe", erklärte ich und deutete zu den Leuten auf der Bühne, „Die haben letztes Jahr eine Art Abschlussfestival hier veranstaltet, einfach als einen Start in den Sommer. Sie haben Getränke und Snacks verkauft" - Ich deutete zu ein paar Tischen, ein wenig abseits der Bühne. - „Damit haben sie sich etwas dazu verdient. Und es kam so gut an, dass sie es dieses Jahr wieder machen wollten. Naja, wahrscheinlich mit noch mehr Trubel. Ich dachte mir, vielleicht willst du...?" Ich ließ die Frage offenstehen und sah ihn an. Er grinste breit. „Klar will ich!", rief er begeistert, „Wann geht das los?" Ich zuckte mit den Schultern. „Bald. Wenn die Sonne untergegangen ist und es ein wenig dunkler ist, schätze ich." „Gut, dann können wir noch unser Eis essen, bevor du mir zeigst, ob du tanzen kannst", meinte er und ließ sich auf eine Bank ganz in der Nähe fallen.

Tatsächlich hatten wir kaum aufgegessen, als die Band zu spielen begann. Sie hatten Lautsprecherboxen aufgestellt und die Musik klang über den halben Park. Teilweise musste man es auch auf den Straßen Manchesters hören. Lachend bewegten wir uns zur Musik. Bereits jetzt standen viele Menschen um die Bühne herum, aber ich wusste, dass es im Laufe des Abends noch mehr werden würden. Es war wirklich wie ein kleines Festival.

Die Menschenmasse begann zu singen. Ich ebenfalls. Mir entging nicht, dass Ash mich musterte und so sah ich ihn fragend an. „Was ist los?" Er schüttelte den Kopf. „Sing weiter", grinste er, „Es ist echt schön." Ich lief bis über beide Ohren rot an. Ein feines Kribbeln verbreitete sich in meinem Körper. Alleine ein Kompliment von ihm machte mich schon total verlegen. „Dann musst du aber auch singen", forderte ich. „Ich kann gar nicht singen", meinte Ash und zog eine Grimasse, „Wirklich, das klingt schrecklich." Ich lachte. „Das tut es doch bei vielen hier", sagte ich, „Bitte, ich will es hören!" Mit großen Augen sah ich ihn an. Augenverdrehend gab er nach.

Beim nächsten Lied sang er mit und er sang wirklich nicht besonders gut. Ich kicherte vor mich hin und brachte auch ihn zum Lachen. Mit den Zeigefingern pikste er mich in die Seite. „Mach dich nicht über mich lustig", beschwerte er sich. Ich schlang die Arme um ihn und sah ihn so lieb an, wie ich konnte. „Ich würde mich nie über dich lustig machen", kicherte ich und kniff spielerisch in seine Wange, „Du bist nur einfach so süß!"

Im nächsten Kapitel beginnt der spannende Teil ;) ich versprechs. Was haltet ihr von dem Date? Würdet ihr euch über sowas freuen?
xo

Er gehört mir (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt