Geburtstagsparty und hübsche Männer

185 7 3
                                    

Ashton

Zach war nicht mein bester Freund, aber da er entfernt mit mir verwandt war, kam ich natürlich zu seinem Geburtstag. Zudem hatte ich Bock auf Party. Hoffentlich hatte er Alkohol. Da ich seit einer Woche 18 war, durfte ich immerhin etwas trinken. Und da Zach einen eigenen Partykeller gemietet hatte, wäre das bestimmt kein Problem. Ich würde es ausnutzen.

Ich begrüßte Zach, überreichte ihm sein Geschenk und führte ein kurzes Gespräch mit ihm, bis ich von weiteren Gästen abgelöst wurde. Sofort stürzte ich mich aufs Kuchenbuffet. Alkohol würde ich mir bis zum Abend aufheben, aber Süßgebäck ging immer. Und verdammt: Es war gut, auf einem Geburtstag eingeladen zu werden, wenn viele Gäste kamen, dann gab es auch viel Kuchen in vielen verschiedenen Sorten.

Später, es begann bereits, dunkel zu werden, legte ein DJ Musik auf und die meisten Leute begannen zu tanzen. Ich hatte mir ein Bier an der Bar geholt und sah mich gelangweilt im Raum um. Lange würde ich wohl nicht mehr hierbleiben. Nur so lange ich musste, vermutlich.

Plötzlich fiel mein Blick auf einen braunhaarigen Jungen, der alleine am Rand des Raumes saß und nicht gerade so aussah, als wollte er hier sein. Ich grinste. Also war ich nicht der Einzige, der lieber nach Hause wollte. Ich nahm noch einen Schluck von meinem Bier, dann drängte ich mich durch die vielen Menschen zu ihm hinüber. Wie hieß es so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Der Junge war klein und zierlich, aber vermutlich schon volljährig, wenn er Zach kannte. Der wurde heute immerhin 20.

„Hey, du", grinste ich, als ich mich ihm gegenüber auf die Bank fallen ließ. Er zuckte zusammen, ich hatte ihn aus tiefen Gedanken gerissen. „Oh, sorry, ich wollte dich nicht erschrecken", lachte ich. Er musste ebenfalls ein wenig lächeln. „Schon okay", sagte er leise. „Ein Glück", sagte ich gespielt erleichtert, „Ich bin Ashton Sander. Ein Großcousin - oder so - von Zach." Grinsend reichte ich ihm die Hand, die er annahm und vorsichtig schüttelte. „Elliot Wilson", stellte er sich vor, „Ein Freund von mir hat mich mitgeschleppt. Eigentlich kenne ich Zach gar nicht so gut." Wieder musste ich schmunzeln. „Du siehst auch nicht so aus, als hättest du hier den Spaß deines Lebens." Er schüttelte den Kopf und beichtete, dass er hier so gut wie niemanden kannte. Sein bester Freund, Brook White, den ich persönlich nicht kannte, hatte ihn wohl einfach so für Zach sitzen lassen. Ziemlich unfair, wenn man bedachte, dass Elliot nur wegen ihm hier war. „Das ist doch unfair, einen so hübschen Jungen einfach sitzen zu lassen", meinte ich, worauf er mich aus großen Augen heraus ansah. Ja, ich war schwul und ging damit nicht zimperlich um. Wenn mir jemand gefiel, sagte ich es geradeheraus. Die Reaktionen fielen natürlich immer ein wenig unterschiedlich aus. Homophobe Heteromänner waren angeekelt. Andere, tolerante bedankten sich für das Kompliment und hin und wieder stieß ich auch auf andere Schwule. Elliots Reaktion war einfach nur süß. Er lief rot an und senkte den Blick leicht. „Ich meine das ernst", beharrte ich auf meine Meinung, „Du bist echt niedlich, Ell." „Ell?", wiederholte er und sah mich überrascht an. Ich grinste. „Passt doch zu dir", meinte ich schulterzuckend. Er lächelte leicht. Ich mochte das. Es war schön.

„Lass uns raus gehen", sagte ich gut gelaunt, nachdem wir eine Weile geredet hatten. Erst sah er mich ein wenig unsicher an, dann ließ er sich aber von meiner Euphorie anstecken und nickte heftig. Also schnappte ich mir seine Hand und zog ihn hoch. Schnell machte ich mich auf den Weg nach draußen, ließ ihn jedoch nicht los. Er kicherte und holte mit ein paar Schritten richtig zu mir auf. „Lass mich nur schnell Brook eine Nachricht schreiben", lachte er und holte sein Handy aus der Jackentasche. Er schrieb seinem Kumpel, dass er kurz draußen war und er anrufen sollte, wenn etwas war, dann ging er neben mir her durch die beleuchteten Straßen der Stadt. „Also du wohnst nicht in London?", hakte ich noch einmal nach. Bisher hatten wir nur über die Party geredet, aber jetzt wollte ich ein wenig mehr über ihn herausfinden. „Nein, Brook und ich sind für heute extra hergekommen", erzählte er, „Im Moment wohnen wir in Manchester. Er und ich sind eine WG." Ich nickte interessiert. „Ich hab nie etwas anderes gesehen als London", gab ich zu, „Nur mit der Schule war ich einmal in Dublin." Ich grinste schief und sah ihn an. „Bist du eigentlich schon volljährig?", fragte ich dann, „Es tut mir leid, aber du schaust wirklich noch jung aus." Elliot kicherte niedlich, dann sah er mich frech an. „Du musst mir dann aber auch sagen, wie alt du bist, Ash", forderte er und ich nickte, damit er mir endlich antwortete: „21." Mein Mund klappte überrascht auf. „Was?! Du bist drei Jahre älter als ich!", rief ich, „Ich dachte du bist 18 wie ich. Maximal!"

Wir lachten noch viel, während wir bis zum London Eye spazierten. „Es ist so schön", staunte Ell. Ich grinste. „So wie du", flüsterte ich verschwörerisch und brachte ihn zum Lachen. „Du flirtest gerne, hm?", grinste er. „Das passiert automatisch bei hübschen Männern", witzelte ich. Elliot verdrehte grinsend die Augen und schlug mir spielerisch auf die Brust. „Seid ihr noch länger in London, Ell?", fragte ich. Gerne würde ich noch einmal etwas mit ihm unternehmen, aber er schüttelte den Kopf. „Wir fahren morgen Früh zurück nach Manchester", erzählte er. Ich seufzte enttäuscht. „Schade... Kann ich dich irgendwie erreichen? Ich würde dich gerne mal wiedersehen." Er nickte und gab mir seine Handynummer.

Als wir zu der Party zurückkamen, fing Elliots Kumpel uns ab. Er wollte gehen. Und das taten sie dann auch. Es sah nicht so aus, als würde Brook mich gut leiden können. Warum auch immer. Er kannte mich nicht, aber na gut. Wenn Ell und ich uns vielleicht irgendwann noch einmal treffen würden, könnten wir uns bestimmt anfreunden. Ich war zuversichtlich. „Vergiss nicht mich anzurufen", sagte Elliot lächelnd und wir umarmten uns bei der Verabschiedung. Ein leichtes Kribbeln breitete sich in mir aus, das ich so noch nie gespürt hatte...

Hey! Habe mich einmal an einer kleinen Story versucht. Ich bin für jedes Feedback offen, also immerher damit! Was sagt ihr zu Ash und Elliot?
xo

Er gehört mir (manxman)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt