Drunken Destiny (23)

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Lloyds Pov:
Der pfeifende Teekessel riss mich aus meinen Gedanken. Beinahe wäre ich wohl auf dem Küchentisch eingeschlafen. Ich erhob mich von meinem Stuhl und nahm die Teekanne vorsichtig mit einem alten Topflappen vom Herd. Mit einem Mal unglaublich müde kramte ich noch zwei Tassen aus dem Regal über dem Herd und holte ein hölzernes Tablett aus einem weiteren Schrank. Das Aroma des Tees vernebelte wortwörtlich zusätzlich meine Sinne und ich konnte mir nur mühsam ein Gähnen unterdrücken, als ich die Tassen und die Teekanne auf das Tablett stellte. Es ist an der Zeit nach Morro zu schauen. Vorsichtig ergriff ich das Hölzerne Tablett und balanciert, den darauf befindlichen Tee, während ich die Küche des Teeladens verließ. Onkel Wu hatte Morro in einem älteren Zimmer im gegenüberliegenden kleinen Gebäude untergebracht. Ich begab mich schnell über den großen Innenhof des Teeladens. Das kleine Gebäude, in dem Morro nun war, war selbst uralt und noch größtenteils original erhalten. Als kleines Kind bin ich gerne dort gewesen und habe mir immer vorgestellt, dass ich in der Vergangenheit wäre. Meine Mutter war oft mit mir hier bei Onkel Wu, als ich noch klein war. Onkel Wu hatte immer alles mit mir zusammen gemacht. Er hatte alles mit mir gemacht, was mein Vater eigentlich mit mir hätte machen müssen. Er hat mir gezeigt, wie man Drachen steigen lässt, wie man einen Ball wirft, wie man zeichnet, er hat mir Gutenachtgeschichten vorgelesen und vorallen Dingen hatte er mir gezeigt wie wichtig es war das Gute in allem zu sehen, auch wenn es mir nicht bei allem leicht fiehl. Onkel Wu wäre wohl das, was ich am ehesten als eine Art Vater bezeichnen könnte. Seitdem meine Mum sich von meinem Vater geschieden hatte, hatte sie sich immer um mich gekümmert... Ich glaube sie hatt irgendwie versucht Vater und Mutter für mich zugleich zu sein... Es war nie leicht für sie, dass wusste ich. Sie war immer so stark, doch manchmal schien selbst sie zusammenzubrechen. Nur einmal hatte ich sie je weinen gesehen. Viele machten ihr wegen meinem sogenannten Vater Vorwürfe, doch all diese Leute verstanden einfach garnichts! Sie verstanden nicht, wie sehr meine Mum darunter litt! Ich hasste meinen Vater, dafür, dass er Mum das antat. Das er uns beiden das antat! Konnte er nicht einfach aufhören Lord Garmadon zu sein?! Warum kann er nich einfach für immer verschwinden?!!!! Ich wünschte einfach er wäre nicht mein Vater. Wenn er nicht mein Vater wäre, müsste ich mich nicht mehr dafür schämen wer ich bin. Ich müsste mich nicht mehr jedes Mal verstecken und die wütenden Blicke der anderen Leute ertragen... Ich könnte ein ganz normales Leben leben und zeigen, wer ich wirklich bin... Ich könnte sein, wer ich wirklich bin. Bis jetzt konnte ich das nur bei meinen Freunden... und bei Morro. Ich atmete nocheinmal tief durch bevor ich das kleine alte Gebäude betrat. Ich muss diese Wut los lassen... Das innere des kleinen Gebäudes war genauso alt und wikte dennoch unglaublich gemütlich. In diesem Gebäude befanden sich auch noch traditionelle Karakamie. Das waren Schiebewände, die den Vorraum vermutlich von Morros Zimmer abtrennten. "Morro? Kann ich reinkommen?", fragte ich und musste sofort daran denken, wie ich damals (als ich meine Jungfräulichkeit verloren hatte) genauso vor Morros Appartementtür gestanden hatte. Warum fiehl es mir nur so schwer das ganze zu vergessen?, dachte ich müde. Die Karakamie-Wand wurde zur Seite geschoben und Morro lehnte lässig im Türspalt und lächelte mich an. "Du machst dir also wirklich Sorgen um mich. Habe ich dir so einen Schrecken eingejagt Lloyd?" Das Holztablett balanzierend betrat ich Morros Zimmer und sagte: "Natürlich hast du das. Mit einer Leiche und dem Schock ist nicht zu Spaßen."sagte ich ernst. Es herrschte kurz Stille, während ich das Holztablett abstellte und den Tee in die Tassen goss. Das Zimmer war natürlich genauso alt wie der Rest des kleinen Gebäudes. Ich fand es schön. Morro hatte sich wohl recht schnell hier eingerichtet. Leise seufzte ich... Irgendwie hätte ich ihn lieber wieder bei mir...
Mein Blick glitt zu einem ebenfalls traditionellem Bett, dass glaube ich Futon genannt wurde. Daruf lagen ein paar Kissen und Kleidungsstücke. Morro folgte meinem Blick. "Oh, tut mir leid ich habe noch nicht aufgeräumt. Ich hoffe es störrt dich nicht allzusehr. " "Nein alles gut Morro... Es ist sehr schön hier." Morro entspannte sich wieder etwas und setzte sich mir gegenüber und nahm die Teetasse, die ich ihm anbot dankbar an. Es herrschte nocheinmal kurz Stille, die niemand von uns beiden so gern zu unterbrechen schien, denn es war eine angenehme Stille. "...Wie geht es dir Morro?", fragte ich letzendlich doch die Frage, die mir die ganze Zeit schon unangenehm auf der Zunge brannte. Morro sah von seiner Teetasse auf. Seine Haltung hatte sich kaum merklich angespannt. "...Mir geht es gut Lloyd... wirklich." Es wirkte wie als müsste Morro kurz überlegen, ob dies wirklich der Fall war. Es sah nicht so aus, wie als wöllte Morro darüber reden. Ich seufzte. Ich kann ihn ja auch nicht dazu zwingen, doch es wird nie besser, wenn man alles verschweigt und versucht allein mit dem ganzen fertig zu werden. "Gut. Ich möchte nur, dass du weist das ich für dich da bin, falls du jemanden brauchst, mit dem du reden kannst... Du bist nicht allein Morro." Unsere Blicke trafen sich. In Morros sturmgrauen Augen lag Dankbarkeit, Freude, aber auch eine Art Schmerz, die ich nicht ganz zu deuten vermochte. "I-ich... Danke Lloyd... Ich weis das wirklich sehr zu schätzen, aber... aber ich komme schon klar... gib mir etwas Zeit...", sagte Morro. Ich merkte, dass ihm das unangenehm war und es wikte beinahe, wie als würde er für einem Moment mit sich ringen. "Was hast du da an deinem Handgelenk gemacht Lloyd?", fragte Morro mit einem Mal schnell und verwundert. Behüsam nahm er mein Handgelenk in seine Hände und begutachtete es vorsichtig. Das hatte ich ja total vergessen! Den Abdruck hatte mir Morro ausversehen ,als wir noch in der Küche gesessen hatten verpasst. Genau das schien er auch gerade zu realisieren. "Das war ich oder?", fragte er schuldbewusst. "Alles gut. Das ist nicht schlimm.", sagte ich schnell. "Doch das ist es Lloyd. Es tut mir leid. Manchmal vergesse ich schnell, dass ich... Tut es weh?" Morro taste mein Handgelenk so vorsichtig an, wie als wäre es aus Glas. Unwollend zuckte ich zusammen. Ja es tat ein kleines bissen weh, aber was noch schlimmer war, war das sich Morro nun noch mehr Vorwürfe zu machen schien. "Warte, ich habe da etwas das die Schmerzen lindert." Morro sprang auf und holte eine Art Tube aus seinem Rucksack, der in der Nähe des Futon stand.
Damit setzte er sich wieder zu mir und schraubte die Tube auf. "Nicht erschrecken, die Salbe ist meistens immer etwas Kalt, aber sie kühlt gur und lindert Schmerzen im Handumdrehen.", murmelte Morro nervös, während er die Salbe sanft auf meinem Handgelenk verteilte. Die Salbe roch nach Waldkräutern. Schnell entspannte ich mich und langsam musste ich gegen die Müdigkeit ankämpfen. Es fiehl mir immer schwerer die Augen offen zu halten. Das schien auch Morro auf zufallen. "Ich glaube du bist hier derjenige von uns beiden, der sich ausruhen sollte. Wenn du willst kannst du dich gleich hier hinlegen.", sagte Morro halb belustigt, halb besorgt. Der Blick, mit dem er mich ansah duldete keine Wiederrede. Ich gab nach. Ich war viel zu müde um noch zu diskutieren. Beinahe im Halbschlaf lies ich mich auf das Futon fallen und merkte gerade noch, wie mich jemand sanft zudeckte. Dann war ich schon in das Land der Träume abgetriftet....
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So ich hatte mal wieder echt Motivation zu schreiben... 😄
Für alle, die es interessiert habe ich nochmal ein paar Bilder eingefügt...
Hier nocheinaml ein Bild von den Schiebetüren/Schiebewänden (auch kurz Karakami oder Fusuma genannt):

Hier nocheinaml ein Bild von den Schiebetüren/Schiebewänden (auch kurz Karakami oder Fusuma genannt):

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Und hier nochmal ein Bild von einem Futon:

Und hier nochmal ein Bild von einem Futon:

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