Drunken Destiny (40)

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Jay's Pov:
Die Hauswände waren nun schon so nahe, dass wir nur noch einzeln und mit ausgestreckten Armen in der Gasse stehen konnten. Die Wände waren so nah. Ich wollte noch nicht sterben! Und schon garnicht so! Zerquetscht von alten Häusern. Ich bewunderte Nya, wie sie kämpfte. Sie kämpfte einfach weiter. Sie war ein tolles Mädchen... Ich mochte sie sehr. Jay, du Idiot daran hättest du denken sollen, bevor ihr fast alle zerquetscht werdet! Ich hätte ihr das schon viel eher sagen müssen, aber da wir eh fast alle draufgehen ist es nun doch eh viel zu spät dafür! Oder etwa doch nicht? Mit einem Mal schöpfte ich so viel Mut wie ich konnte. Wenn wir eh alle draufgehen, dann ist es doch eh egal, ob sie ja oder nein sagen wird. Ihr Bruder wird mich zwar dafür umbringen bevor mich die Häuser zerquetschen würden, aber das war mir mit einem Mal ganz gleich. "Nya, ich muss dir unbedingt nocht etwas sagen! Ich lie-" Mit einem Mal trat Zane vor. Eine seltsame Kälte umgab ihn und seine Augen strahlten blau?! Was war mit Zane los?! Zane streckte seine Hand aus und im nächsten Moment schoss ein Eisstrahl auf die Hauswände. Das Eis wuchs und wuchs. Momentmal hieß das, dass Zane so eben seine Elemtarkräfte entdeckt hatte?! Zane ließ das Eis mehr und mehr wachsen und bündelte seine ganze Kraft. Die Häuser hörten auf näher zu rücken! Zane drängte sie mit seinem Eis immer mehr zurück! "Los Zane du schaffst das!", rief ich. Wir würden nicht sterben! Zane hat uns gerettet! Als die Häuser wieder an ihrem ursprünglichen Platz befanden hörte Zane auf und sank zu Boden. "Zane?! Ist alles in Ordnung?!", sofort rannten wir alle zu Zane. "Alles gut Leute. Ich fühlte mich nur etwas erschöpft.", sagte Zane müde, aber lächelnd. Das Leuchten in seinen Augen war verschwunden. "Das war ja voll abgefahren Zane! Du hast uns echt das Leben gerettet Mann.", sagte Kai begeistert. "Da hat Kai recht. Ich danke dir Elemtarmeister des Eises.", sagte Wu lächelnd und froh. Wir begaben uns schnell wieder aus der Gasse. Mit einem Mal viel mir etwas auf. "Äh Leute... Wisst ihr wo Morro ist?" Alle schüttelten nur verwundert mit dem Kopf. Oh oh, dass hieß, dass er nun wohl allein hier unterwegs war und das wiederum hieß, dass er in verdammt großer Gefahr war. Was war, wenn ihn diese gestörte Geisterfrau schon sonst was angetan hatte?! "Schnell! Kommt Ninja, wir müssen Morro finden!", sagte Wu und wir folgten ihn so schnell es ging.

Morro's Pov:
"Warte! Ich weiß, was du willst! Du brauchst meine Hilfe, aber willst keinen Frieden finden, zumindest noch nicht! Du willst deine Rache. Dafür brauchst du meine Hilfe nicht wahr?!", rief ich verzweifelt. Das Beben im Boden stoppte. ~Fast richtig Menschlein, nur leider etwas zu spät! Deine Freunde sind nun zerquetscht wie kleine nervige Insekten... Jeder einzelne kleine Knochen in ihren Körpern ist nun zersplittert.~, lachte die Geisterfrau. Nein! Nicht Lloyd! Nicht Wu! Nicht die anderen! Mir rannen Tränen über die Wangen. Ich habe versagt! ~Nun bist du wirklich bereit mir zu helfen! Doch ich will viel mehr als nur meine Rache! Ich will-~ "Du willst dein Kind... Du willst wissen, ob dein Gelibeter je von deinem Tod erfahren hat... Du willst wissen, ob er von diesem schrecklichen Verbrechen erfahren hat... Du willst wissen, ob er deinen Tod gerecht hat und ob er gelitten hat, so wie du als du ihn in dieser Welt zurück lassen musstest. Das ist es was du wissen willst nicht war?", fragte ich. Meine Stimme war gebrochen und in mir spürte ich nur noch Kälte. Mir alles nur noch egal. Es war mir egal, was mit mir passieren würde! Es war mir egal, ob ich sterben würde! Ich hatte versagt. Lloyd war tot und das war meine Schuld! ~Du bist schlau Menschlein! Jetzt wo deine lächerlichen Freunde nicht mehr da sind hält dich nichts mehr zurück... Du kannst dich nun ganz deinem Schicksal widmen.~ Sie, sie war eine der Stimmen gewesen! Sie war dabei gewesen, als ich damals fast ertrunken wäre!
Doch wie konnten die Geister mit mir Kontakt aufnehmen, als ich mich unter Wasser befand? Wasser schien das einzige aus der Welt der Lebenden zu sein über das sie keinerlei Kontrolle hatten. Normalerweise konnten Geister über bestimmte Gegenstände oder Dinge mit einem kommunizieren... Sie brauchten ein Gefäß in der Welt der Lebenden, dass sie einnehmen konnten. Durch dieses Gefäß hatten sie symbolisch gesehen wieder eine Art Körper, der sie zumindest für kurze Zeit wieder an die Welt der Lebenden band... Doch selbst im Wasser waren keine Gegenstände zumindest nichts, dass das Wasser nicht komplett  durchströmen konnte. Nur ich hatte mich damals unter Wasser befunden. Mit einem Mal dämmerte es mir: Ich war das Gefäß! Durch meine Fähigkeit die Seelen der Toten zu sehen und zu verstehen war mein Geist ständig für sie geöffnet... und das schienen sie nun zu wissen. Fungierte ich etwa wie eine Art Verbindung zwischen der Welt der Lebenden und der Toten? War ich eine Art Brücke? Was war, wenn sie genau deswegen meine Hilfe brauchten? Niemand anderes scheint ihnen helfen zu können. Sie sind an diesem Ort, in dieser  anderen Welt gefangen! ~Du verstehst es also langsam!~, flüsterte die Geisterfrau aufgeregt. Nur noch Kälte erfüllte meinen Körper. Ich fühlte mich so schrecklich taub, so leer.... Ich fühlte nichts mehr. Stumm nickte ich. Das war alles, was mir noch geblieben war... Mein Schicksal war alles, das ich noch hatte. "Ja, ich verstehe nun alles und ich beuge mich meinem Schicksal. Ich werde zuerst dir helfen und dann all den anderen Seelen! Ich will dieses Leid ein für alle Mal beenden!", sagte ich entschlossen. "Doch um das zu tun bräuchte ich zuerst deinen Namen." ~Meinen Namen! Ich verstehe, doch ich will zuerst wissen wie du heißt.~ "Ich heiße Morro.", sagte ich vorsichtig. ~Ein alter Name... Man nannte mich Tamoe.~, sagte sie während ihre  schwarzen Augen nachdenklich auf mir lagen. Es war wie als versuchte sie sich an etwas zu erinnern. ~Du kommst mir bekannt vor Menschlein!~  Sie lief um mich herum uns musterte mich kritisch, bevor sie mit ihrer krächzenden Stimme sagte: ~Ich habe mal eine Frau getroffen, die sah dir sehr ähnlich. Eine gute Frau, nur Schade, dass sie nicht lang genug am Leben war um uns zu helfen!~ Ein leises Kichern entwich Tamoe als ich voller Verwunderung und Hoffnung zu ihr aufblickte.  "M-meine Mutter? Du, du hast meine Mutter getroffen?!", fragte ich zitternd und meine Stimme brach beim letzten Satz. Ich wusste immer, dass meine Mutter Tod war, aber ich hatte nie gewagt zu hoffen, dass noch eine Chance bestand, dass sie vielleicht als Geist weiterlebte. ~Ob es deine Mutter war weiß ich nicht! Die Frau hat mir damals nur etwas gegeben!~knurrte Tamoe und ihre Augen blickten mich aus dunklen Höhlen kalt an, bis sie wieder gefährlich funkelten und sich ein hintrhältiges Lächeln über ihre Lippen zog. Sie holte einen kleinen schwarzen Spiegel aus ihrem zerrissenen und blutverschmierten Kimono hervor und ließ ihn spielend durch ihre knochigen Finger gleiten. Unruhig folgte ich ihren Bewegungen. Sie würde diesen Spiegel doch nicht fallen lassen? Tamoe war unberechenbar und das machte sie gefährlich. Sie konnte freundlich sein oder zumindest so tun und im nächsten Moment schwankte das ganze in Hass um und sie versuchte einen zu töten. Man musste bei ihr vorsichtig sein. Extrem vorsichtig. ~Es liegt dir also doch etwas an diesem Ding, mmh?~, fragte sie zuckersüß, doch in ihren Augen lag etwas gefährliches. ~Ich traue dir nicht Menschlein... Ihr Menschen seid alle gleich: Ihr seid Bestien, die nur darauf warten einem rücklings an die Kehle zuspringen, sobald sich die erst beste Gelegenheit dazu bietet! Ihr seid nichts weiter als Tiere! UND WAS MACHT MAN MIT WILDEN TIEREN?! RICHTIG MAN KETTET SIE AN! Ich will eine Absicherung dafür, dass du mir nicht in den Rücken fällst! Dieses Ding hier wird deine Leine sein! Sobald ich meine Rache habe und du deinen Teil erfüllt hast bekommst du diesen Spiegel und wenn du es wagen solltest unloyal zu werden, dann zerstöre ich es und dich gleich mit!~ Gefährlich ließ sie den Spiegel aus ihren Händen gleiten und fing ihn erst im letzten Moment wieder auf. "Ich verstehe... Doch ich glaube, du verstehst mich falsch. Ich glaube, dass nicht alle Menschen Monster sind! Meine Freunde waren keine Monster und sie hätten ihr Leben für mich riskiert und ich bin mir sicher, dass sie auch versucht hätten dir zu helfen, wenn sie gesehen hätten, was ich gesehen hätte. Sie hätten dich verstanden! Du warst auch mal ein Mensch und davon ist immer noch etwas in dir! Ich werde dir niemals in den Rücken fallen egal ob mit oder ohne diesen Spiegel. Alles was ich möchte ist dir zu helfen, damit du Frieden finden kannst... Damit du endlich diesen Hass loslassen kannst. Du verdienst es endlich frei zu sein von all diesem Leid...", sagte ich und griff vorsichtig nach den Wasserbehältnissen und legte sie vorsichtig vor mir auf den Boden, sodass sie außer Reichweite waren. Zischend wich Tamoe zurück und machte sich bereit mich anzugreifen. "Siehst du: Du kannst mir vertrauen. Ich habe keine Angst vor dir, denn ich weiß, dass du auch mal ein Mensch warst. So wie ich und so wie meine Freunde auch. Du hattest ein Leben! Doch nun bist du in deinen Emotionen gefangen! So sehr, dass du vergessen hast, wer du einmal warst. Du hast vergessen wie es ist zu vertrauen... Bitte vertraue mir, ich werde dich nicht enttäuschen!", sagte ich ruhig aber entschlossen. Für einen Moment stand die Geisterfrau unschlüssig da und ihre schwarzen Augen schienen in meine Seele zu blicken, dann machte sie erst einen, dann zwei Schritte auf mich zu. Taumelnd kam sie vor mir zum Stehen und öffnete ihren Mund. Sie wollte etwas sagen, doch dann hallte eine Stimme über die Lichtung: "GEH WEG VON IHM DU DEMON!" Mit einem Mal kamen alle meine Freunde aus dem Dickicht des Waldes gerannt. Sie lebten! Mein Herz machte einen Hüpfer. Ich war so froh sie zu sehen, bis ich sah was einige von ihnen  in der Hand hielten... Nya hielt eine Wasserbehältnis in der Hand! "Nein nicht! Wartet!", krächzte ich, doch sie hörten einfach nicht. Mit einem lauten platsch traf das Behältnis Tamoe und sie schrie vor Schmerz während sie begann sich langsam aufzulösen. "Tamoe, nein!", schrie ich und versuchte irgendetwas zu unternehmen, doch ich konnte nichts tun. Tamoes schwarze Augen blickten ernst in meine. Bevor sie sich jedoch ganz auflöste, drückte sie mir den schwarzen Spiegel in die Hand und wisperte mir zu: ~Gut Menschlein, dann beweise mir, dass ihr Menschen nicht alle gleich seid! Ich schenke dir mein Vertrauen... Enttäusche mich nicht.~ Ein gequälter Ausdruck zierte ihr Gesicht bevor sie letztendlich ganz verschwand. Nein! Ich hätte ihr helfen können! Ich hätte den anderen alles erklären können und dann hätten sie es verstanden, ganz bestimmt! Ich war so nah drann gewesen Tamoe zu helfen, doch nun war sie wieder weg! Sie war wieder verbannt und gefangen! Alles um mich herum begann sich zu drehen und ich spürte wie ich langsam in Richtung Erdboden fiel. Verschwommen nahm ich noch wahr wie die anderen panisch auf mich zugerannt kamen und ich auf den Boden aufschlug und dann wurde alles schwarz...
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Ich habe mich nun beeilt dieses Kapitel heute noch fertig zu bekommen und ich hoffe, dass es euch gefällt. 😄

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