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Zwei Tage waren mittlerweile schon wieder vergangen, seitdem ich die Bücher von Christian erhalten hatte. Trotzdem war ich über die Vixill nicht schlauer geworden. Das erste Buch mit dem Schwarz, Lila farbigem Einband war nichts weiter außer ein Fantasybuch, geschrieben von Menschen, als die Geistesträger das erste mal auftauchten. Es stellte die Vixill wie Götter dar, eine viel zu extreme Darstellung. Das zweite Buch hingegen schien dagegen wirklich eine realistische Darstellung zu sein. Jedoch waren viele Wörter mir und Chris fremd, weswegen ich von dem Buch auch nicht wirklich was lernen konnte. Meine Enttäuschung war relativ schwach deswegen, ich hatte nicht wirklich viel erwartet. Immerhin hatten die Menschen nach dem Verschwinden der Vixill viele Bücher die der Realität entsprachen verbrannt oder im Kern von Nilphis versteckt. Jedenfalls alle außer eines.
Mein Blick glitt hinüber zum Regal in welchem das bräunliche Büchlein einsortiert war. So unscheinbar es aussah, so war es doch ein sehr wertvoller Schatz, wenn auch mit einer unbekannten Sprache bedeckt. In dem Moment kam Christian durch die Tür zum Badezimmer. Komplett eingekleidet und seine Haare in einem Dutt gebunden. Einige Menschen würden wegen diesem Anblick wahrscheinlich wild werden, den wenig Anstand vergessen den sie besaßen. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln, konnte jedoch nicht leugnen, dass Chris ein attraktiver Mann war. Trotz seiner vielen Narben sah sein Gesicht gepflegt aus. Seine Haare waren immer sauber. Durch die Arbeit und Jagd die er verrichtete war auch sein restlicher Körper gut gebaut. Mein Blick glitt einmal über seinen gesamten Körper, bevor ich letztendlich wieder bei seinem Gesicht landete. Erst jetzt bemerkte ich die hochgezogen Augenbraue im Gesicht meines menschlichen Freundes. 

Schnell räusperte ich mich, bevor ich aufstand und Richtung Tür lief. Auf dem Weg dorthin konnte ich einen Blick in den Spiegel erhaschen welcher an der Flurwand hing. Mein Spiegelbild musterte mich. 

<<Mein Spiegelbild musterte mich... Tzz Wahrscheinlich>>

Amüsiert über mich selbst beobachtete ich meine Spiegelung.

Eine junge Frau, mit violetten Augen und weiß welligen Haaren. Ein blasses Gesicht, welches nur durch die Sommersprossen ein wenig farbig erschien. Ein Outfit welches typisch für die außerhalb von Nilphis war. Weite Kleidung mit vielen Taschen, so auch meines. Das Geschenk von dem Magielosen hatte ich mittlerweile als Schulterschutz an meine linke Schulter gehängt, sehr zur Faszination von diesem. Ein kleines Messer hing außerdem in einer seperaten Tasche an meinem Oberschenkel, man wüsste nie, wann man eines braucht. Schließlich befanden wir uns an einem Ort wo viele verschiedene Gefahren lauerten. Abschließend blickte ich auf meine Schuhe. Schwarze Stiefel, welche mir beinahe bis zu meinen Knien gingen. Diese hatten mir jedoch oft geholfen, weswegen ich mich eher weniger beschweren konnte. Mein Blick glitt ein letztes mal über mein Spiegelbild, bevor ich mich umdrehte und zur Tür hinausging. Eisige Kälte und eine winterliche Dunkelheit empfingen mich, weswegen ich meine Jacke zuzog und meine Irrlichter beschwor. Diese gaben mir nicht nur genug Licht, sondern auch ein wenig Wärme, optimal für jetzt. Ich atmete einmal tief ein, während ich mich mit Chris in Richtung zu dem inneren Teil von Verunix begaben. In der Hoffnung dort die Veti wiederzusehen. Mein Herz machte Sprünge bei dem Gedanken meine Familie wiederzusehen. Auch wenn ich zugeben musste, dass mir mein Menschlicher Freund in den letzten paar Tagen echt ans Herz gewachsen ist. Einen kurzen Blick warf ich auf diesen, welchen er erwiderte, bevor er seine Beine in die Hand nahm und seinen Schritt ums vielfache beschleunigte. Perplex tat ich ihm das gleich, bevor ich bemerkte, weswegen er das tat. Viele Gerüche sprangen mir dabei ihn die Nase, die extremsten davon sprachen Bände.

Irgendwo hier war ein Schattenflügel am Kämpfen mit einem Veti. Schwere Verletzungen an beiden, wie ich dem Geruch von Blut entnehmen konnte.  Die Haare an meinen Ohren und an meinem Schweif stellten sich bei dem flüchtigen Gedanken an Ion und den Schattenflügel auf, während ich unterbewusst anfing zu rennen. Meine Irrlichter hatte ich mittlerweile nach vorne geschickt um mir und Chris den Weg zu erleuchten, obwohl seine Taschenlampe den Job auch tat.

Ruins of the OutlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt