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Die Zeit bis zum Klassentreffen verging wie im Flug. Es war schon gegen Ende Oktober, es war nun endgültig Herbst geworden. Niemand verließ mehr ohne Jacke das Haus und die Blätter der Bäume lagen auf dem Boden. Die Tage wurden wieder kürzer, es wurde früher dunkel. Das wirkte sich auch deutlich auf die Stimmung in der Gesellschaft aus. Keiner unterhielt sich gerne lange draußen. Alle waren hektischer und gestresster, was vermutlich auch an den immer kürzer werdenden Tagen lag.
Auch Maya war gestresst. Zwar nicht von den kürzeren Tagen aber von genug anderen Dingen. Ihre To-Do Liste war noch nicht abgehakt uns in wenigen Stunden würden sie zum Klassentreffen losfahren. Sie musste noch ihre Katzen bei Jonah vorbeibringen, welcher sich spontan dazu bereit erklärt hatte, über das Wochenende auf diese aufzupassen, sie musste noch fertig packen und noch ein Video auf YouTube hochladen. Sie beschloss, zuerst das Video hochzuladen. Als das getan war blieb sie noch ein paar Minuten sitzen und sah sich das Feedback an. Danach warf sie einen Blick auf ihre Packliste, die zwar kurz aber nicht einmal zur Hälfte abgearbeitet war. Ihr Koffer lag offen im Schlafzimmer vor dem Kleiderschrank. Maya überlegte, wie viel Kleidung sie brauchte und packte die entsprechende Anzahl an Klamotten ein. Dann ging es ins Badezimmer. Haarbürste, Zahnbürste und so weiter wanderten in ihren Waschbeutel, sowie auch ihr Make-Up.
Kurz darauf war sie fertig und zufrieden, dass sie nun doch noch genug Zeit hatte. Sie packte Apollos und Artemis Sachen zusammen in einen Karton und stellte siesen zusammen mit genug Packungen Futter in ihren Kofferraum. Dann lockt sie mit ein paar Leckerlis die beiden in ihre Transportboxen, in welche sie zum Glück nur kurz mussten, obwohl das meistens eh kein Problem war. Nachdem sie die beiden auch ins Auto getan hatte stief sie ein und startete das Auto. Ganz wohl fühlte sie sich dabei nicht, wenn sie an Pia dachte, allerdings war sie ja nicht alkoholisiert und fuhr, jetzt erst recht, sicher. Trotzdem war sie froh, dass Sina sie später mitnahm. Jonah nahm die beiden Katzen fröhlich auf und die beiden machten es sich sofort auf dem Sofa gemütlich, nachdem Maya sich von ihnen verabschiedet hatte. Sie erklärte Jonah noch ein paar Sachen, die er beachten musste und gab ihm den Karton mit dem Futter und den Spielzeugen. Dann umarmte sie ihn noch kurz um sich zu bedanken und zu verabschieden und fuhr wieder nach Hause.
Dort packte sie nun alles in ihren Koffer und zog den Reißverschluss zu. Dann wartete sie.
Nicht viel später klingelte Sina an ihrer Haustür. Maya machte ihr auf und ging, nachdem die noch einmal nachgesehen hatte, ob sie alles eingepackt hatte runter zu ihr. Sie packte ihre Sachen in den Kofferraum. Sina hatte die Sitze im Kofferraum aufgeklappt, damit genug Leute Platz im Auto hatten. Elias saß schon auf dem Beifahrersitz und Dani in der mittleren Reihe auf dem Mittleren Sitz. Maya setzte sich links neben ihn. Als nächstes holten sie Leo ab, welcher in der Reihe hinter ihr in der Mitte Platz nahm. Als nächstes holte sie Bennet ab welcher sich rechts nebe Leo setzte.

Nachdem sie schon gefühlt einmal durch Aachen gefahren waren, um Julina abzuholen, welche nun links neben Leo und hinter Maya saß, fuhren sie noch in einen der kleineren Nebenorte, um Friederike abzuholen, welche dort wohnte. Während der Fahrt unterhielten sie sich sehr viel. Maya erfuhr, dass Friederike Lehramt studiert hatte und nun als Grundschullehrerin arbeitete, was wirklich gut zu ihr passte. Bennet arbeitete in einer Autowerkstatt als Mechaniker und Julina war Friseurin. Auch sie und Leo erzählten ein wenig und die anderen waren ziemlich begeistert. Dann erzählte Sina von ihrem Alltag als Webdesignerin.
Man hörte während sie redete aus ihrer Stimme heraus, wie begeistert sie davon war und wie viel Spaß sie dabei hatte.

Mit vielen Unterhaltungen ging die fünfstündige Fahrt doch relativ schnell vorbei. In Stuttgart angekommen, checkten sie in ihrem Hotel ein und bezogen ihre Zimmer. Es gab nur Einzelzimmer, bis auf ein Doppelzimmer, in welches Maya und Leo gesteckt wurden, da es für die beiden laut den anderen "am wenigsten weird" war. Bei diesem Satz, welchen Bennet gesprochen hatte, während sie in dem Flur ihrer Hotelzimmer standen, verdrehte Maya die Augen, seufzte und schnappte den Schlüssel aus Bennets Hand. Jeder andere, außer Leo natürlich, nahm sich irgendeinen Schlüssel. Maya nahm ihren Koffer, schloss die Tür auf und nickte Leo zu, er solle rein kommen. Er zog seinen Koffer zuerst hinter sich her, dann hob er ihn hoch auf seine Schulter und warf ihn dann auf eine Hälfte des Doppelbetts. Maya lachte. "Aggressionen oder was?", fragte sie spaßeshalber. Leo grinste. "Ne, aber ich hab von der Fahrt zu viel Energie übrig.", meinte er dann. Maya zuckte mit den Schultern und ging nun auch endgültig ins Zimmer, da sie bis gerade noch im Türrahmen gestanden hatte.

Sie sah sich den Raum genauer an. Die Wände waren alle in einem hellen Weißton gestrichen. Rechts neben der Tür stand ein großer Kleiderschrank. Das Bett stand mittig an der rechten Wand und über dem Bett hing ein Bild. Auf dem Bild war ein Strand mit Palmen und einem Sonnenuntergang abgebildet. Auch wenn dieses Bild an sich überhaupt nicht in ein Hotel mitten in einer Großstadt in Baden-Württemberg passte verlieh es dem Hotelzimmer doch ein gewisses Etwas. Auf der linken Seite befand sich eine Tür zu einem nicht wirklich großen, für Hotel Verhältnisse jedoch alles andere als kleinem Badezimmer mit dunklen Fliesen, einer Dusche und natürlich einer Toilette mit Waschbecken. Das Zimmer war allgemein relativ schlicht gehalten. Wenn man die grauen, schweren Vorhänge vor dem bodentiefen Fenster wegzog, konnte man eine viel befahrene Straße sehen.

Maya nahm ihren Koffer und fing schon einmal an, ihre Klamotten in den Schrank zu legen, während Leo schon wieder zum Opfer der Medien geworden war, da er TikToks schaute und neben seinem Koffer quer über das ganze Bett lag. Maya blickte kurz zu ihm und sagte dann, während sie sich wieder dem Schrank zuwandte :" Also wenn das heute Nacht auch so ist kannst du gerne mit Sina Zimmer tauschen." Leo verdrehte nur die Augen. "Denkst du ich hab mir das ausgesucht Schwesterherz? Ich finde wir hätten Sina und Elias in ein Zimmer stecken sollen, dann unterstützen wir die ja quasi in ihren Zielen. ", meinte er dann. "Ja, das wäre irgendwie besser gewesen.", antwortete Maya, während sie den Schrank wieder schloss und sich neben ihren Bruder auf das Bett fallen ließ. Wie starrte eine Weile die Decke an und hörte Leos TikToks zu. Dann wurde es ihr zu langweilig und sie beschloss, nachdem sie noch eine Instastory gemacht hatte, zu Sina zu gehen.

Die Einzelzimmer waren sehr ähnlich gestaltet, nur stand dort ein kleineres Bett und der Raum war generell etwas kleiner. Die beiden lagen ein wenig nebeneinander auf Sinas Bett und starrten die Decke an, während sie darüber diskutierten, ob Ananas auf Pizza gehört. Wobei man es nicht Diskussion nennen konnte, da sie beide der Meinung waren dass Ananas nicht auf Pizza gehöre. Sie wunderten sich eher darüber, wie es anderen Menschen schmecken konnte. Als ihr Handywecker klingelte ging Maya wieder in ihr Zimmer, um sich fertig zu machen, da sich alle jetzt in einem Restaurant treffen wollten. Maya schminkte sich und zog sich dann ihr Outfit an. Sie hatte eine Stoffhose mit einem weißen T-Shirt und einer Art Blazer darüber an. Dazu trug sie natürlich Schmuck. Als sie fertig war ging Leo ins Bad. Er brauchte fast noch länger als Maya, was sie erst verwunderte, aber dann erklärte Leo ihr, dass er auch noch geduscht hatte. Er hatte ein weißes Hemd mit einer schwarzen Jeans an und trug eine Kette am Hals. Seine dunkelbraunen Haare hatte er mit Haarspray gestylt, was wahrscheinlich eine Weile gedauert hatte, auch wenn Maya jetzt nichts wirklich besonderes daran sah.
Als alle fertig waren, trafen sich die Personen, die in diesem Hotel waren unten in der Hotellobby. Alle hatten sich einigermaßen schick gemacht. Maya erkannte mehrere Personen erst auf den zweiten oder dritten Blick wieder. Alle gemeinsam gingen nun zur nächsten S-Bahn Station, bei welcher sie einstiegen und bis in die Nähe des Restaurants fuhren.

let out your feelings II  Julien Bam FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt