-ANNA-„Ach komm schon, Babe. Bitte. Es ist doch nur für einen Abend.", flehte Ethan mich erneut an. Es ging mal wieder um eine Spendengala, wo er gezwungen war hinzugehen, um an Stelle seines Vaters die Firma zu vertreten. Sein Vater meint immer, dass es besser ist wenn Ethan zu solchen Events geht, da er ja später auch die Firma leiten soll und es so besser für ihn ist mal Kontakte zu knüpfen.
Aber Ethan ist nicht Ethan, wenn er solche Events nicht über alles hasste. Und ich verstehe ihn, das tue ich wirklich, weil er mich schonmal zu so einer Gala mitnahm und es war das Größte Schnarchfest, das ich je gesehen habe. Ich verstehe nicht, wie die Leute es dort aushalten. Okay, es ist für einen guten Zweck, aber die 2/3 Stunden, die man dort verbringt, sind die reinste Zeitverschwendung.
„NEIN Ethan. Nie wieder gehe ich auf so ein Event. Das letzte mal war der Horror. Geh gefälligst alleine!", erwiderte ich aufgebracht, da er mich seit Tagen damit nervte. Er brauchte nicht mal eine Begleitung, er wollte bloß das ich mitgehe, damit er nicht vor Langeweile dort stirbt, aber genau aus diesem Grund wollte ich doch nur noch weniger dahin.
Ich hasse es dort. Umgeben von reichen Leuten, die denken sie wären was besseres. Die Leute dort sind echt schlimm, selbst das ist noch untertrieben. Sie sind so abgehoben und denken sie haben einen höheren Wert, als Leute die mal kein 5 Stelligen betrag auf ihrem Konto haben, dabei haben diese reichen Schnösel noch nie in ihrem Leben so richtig gearbeitet und gesehen wie manche Menschen sich den Arsch ab arbeiten, um genug zusammenzukriegen, damit es wenigstens für ihre Familie reicht.
Alles hässliche Millionärs- und Milliadärskinder. Boah, wie ich diese Leute hasse. Den geht es doch garnicht um die ganzen Spenden für das Kinderkrankenhaus, alles wofür sie überhaupt dort hin gehen ist, um mit ihrem ganzen Geld zu prahlen und zu vergleichen, wer mehr Geld in den Arsch geschoben bekommt, dabei sollten sie mal anfangen ihre Schwänze zur vergleichen, wenn es um HARTE Arbeit geht. Sorry für meine Ausdrucksweise, aber so bin ich nun mal und abgesehen davon war das alles einfach ein Fakt. Ein Glück, dass ich nicht so bin wie die.
Ethan hingegen war nicht so. Er hat die Menschen nie unterschieden. Ich denke, dass es vor allem daran liegt das er selbst in „normalen" Standards aufgewachsen ist. Ethan wusste nie wer sein Vater war, da seine Mutter das nie wollte. Den Grund dafür hatte sie aber nie gesagt. Sie hatten nur eine Nacht gehabt, wo dann Ethan entstanden ist. Zum Glück. Tja kommt davon wenn man nicht aufpasst.
Spaß bei Seite, es ging ihm immer sehr ans Herz, wenn er im Kindergarten all die Kinder mit ihren Vätern gesehen hat und auch an jedem Geburtstag, bei jeder ausgeblasenen Kerze wünschte er, dass sein Vater endlich kommt.
Als dann seine Mutter vor 2 Jahren im sterben lag, da brach für ihn eine Welt zusammen. Er wusste garnicht mehr wohin, schließlich war er auch erst 16 und er hatte niemanden außer seine Mutter. Er wusste ja nicht mal, ob sein Vater noch lebte. Er war total aufgeschmissen, doch als wir beide am Sterbebett seiner Mutter standen, damit er sich verabschieden konnte, sagte sie mit ihrem letzten Atemzug den Namen von Ethans Vater.
Ethan hat erst Tage, wenn nicht sogar Wochen gebraucht, um sich zu sammeln. In der Zeit blieb er mal bei mir mal bei anderen Freunden, bis er sich endlich aufrappelte und mithilfe des Namens, alles versuchte um den Mann ausfindig zu machen, der sein Vater war. Es war nicht besonders schwer herauszufinden, wieso seine Mutter gerade seinen Namen sagte, da Ethan die genaue Kopie seines Vaters ist. Seine grünen Augen und die dunkelbraunen Haare, aber auch seine Gesichtsform und der Rest, waren genau wie die von seinem Vater.
Zum Glück ist Ethans Dad ein so herzensguter Mensch, dass er sich so sehr freute, als er herausfand das Ethan sein Sohn war, dass er ihm sofort seinen Nachnamen gab und ihn zu sich holt. Ich freute mich sehr für ihn. Wenigstens hatte einer von uns einen guten Vater.
Soviel dazu, aber jetzt muss ich mich erstmal weiter um diese Nervensäge kümmern.
„Bitteeee, ich tue alles was du willst. Ein Abend. Ich- Ich gib auch den ganzen Abend alle Drinks aus, die du trinkst.", flehte er weiter. Und das lies mich sofort innehalten. „Sicher? Alle?", fragte ich ihn nochmal um sicherzugehen ob er das ernst meinte. Er wusste genau, dass ich bei kostenlosen Drinks nicht nein sagen kann. „Ja. Bloß übertreib es nicht wieder wie beim letzten mal.", mahnte er mich. Sofort schlich sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht.
Das letzte mal? Daran konnte ich mich nicht mal so richtig erinnern, so besoffen war ich. Alles, was ich noch weiß ist, dass der Abend damit geendet hatte, wie ich in die teure Dior Tasche von so einer Reichen Diva gekotzt habe. Als sie mich dann entsetzt ansah und anfing mich zu beleidigen, kann sie froh sein, dass mich Ethan über seine Schulter hob und wegbrachte, sonst hätte ich dieser Schlampe noch die Haare ausgerissen.
Natürlich blickte ich noch in ihr dummes Gesicht zurück, während mich Ethan rausbrachte, zeigte ihr den Mittelfinger und schrie noch hinterher das sie sich nicht so anstellen soll. Ich meine sie kann froh sein, dass jemand wie ich ihr ein Geschenk gab und sich lieber geehrt fühlen, dass ich ihre Tasche überhaupt als erste Möglichkeit sah und nicht ihre hässlichen hohen Chanel Schuhe. Hahaha. Das waren die besten Erinnerungen, an diese Events. Eine typisch betrunkene An halt.
„Na schön. Ich mach es, aber nur wenn du mir ein richtig schönes Kleid besorgst!", sagte ich nun, nachdem ich fertig mit meinen Erinnerungen war. Ethan sprang sofort auf und schmiss sich auf mich drauf. Ein Glück war ich auf der Couch.
„Steh auf du Fettsack, sonst schaffe ich es nicht mehr bis zu diesem Event zu überleben.", gab ich genervt von mir, während ich versuchte ihn von mir runter zu schubsen, aber natürlich war das nicht Möglich bei seinem Schwergewicht.
Endlich konnte ich wieder atmen, als er aufstand. Das war eben die Freundschaft zwischen mir und Ethan. Bei anderen, könnte ich niemals so sein, aber bei ihm fühlte ich mich inzwischen so wohl, dass es mir nichts ausmachte bei ihm zu lachen und ihn zu provozieren. So war es eben. Er und ich, wir wussten, dass wir alles sagen könnten und es nur als Spaß anzusehen war. Natürlich gab es auch ernste und traurige Momente bei uns, aber so gut es geht versuchten wir für einander da zu sein und das beste daraus zu machen.
Was denkt ihr über Annas Charakter so? Zu übertrieben?
Ideen&Verbesserungen?
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Wake me up
RomanceEin Mädchen. Ein einziger Wunsch. Der Wunsch aufzuwachen. Aufzuwachen aus diesem Albtraum, welcher sie ihr ganzes Leben lang verfolgt hat. Sie kann keinen Mann mehr in ihre Nähe lassen, selbst wenn sie es wollte, aber wie soll das gehen, wenn ER nic...