08 | Familie Brown

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-ANNA-

Mit großen Augen, blickte ich auf das Haus vor mir, wobei Haus echt untertrieben ist. Vor mir stand eine riesige Villa. Wenn das hier die richtige Adresse ist, dann ist meine „Familie" reich. Ich bin sofort ein Tag nach dem ich den Brief gelesen habe zu der Adresse gegangen. Gestern brauchte ich einfach noch Zeit alles zu verarbeiten und habe Ethan alles erzählt, als er endlich nach Hause kam. Für heute hatte ich mir frei genommen, um dort hin zu fahren.

Ich stand vor dem goldenen Tor, die das letzte Hindernis für mich war, um an die Wahrheit zu kommen. Ich drückte auf die Klingel und ein paar Sekunden später, erschien ein Mann komplett in Schwarz gekleidet. „Wer sind sie?", fragte er mich ganz neutral. Sehr höflich.

„Anna. Ich wollte zu einer Frau. Sie gab mir diese Adresse hier.", sprach ich und überreichte ihm den Zettel. Wow, ich komme mir echt lächerlich vor. Ich weiß nicht einmal den Namen meiner echten Mutter. Ich weiß nichts über sie.

Der Mann sprach kurz in ein Mikrofon an seinem Ohr rein, während ich weiterhin das Grundstück betrachtet hatte. Ist das Haus nicht viel zu groß für zwei Leute? Was wollen sie mit so viel Platz? Ach Anna, seit wann interessiert es die reichen Leute denn ob sie den Platz brauchen oder nicht, sie können es sich doch so oder so leisten.

Das Tor öffnete sich, was mich wieder aus meinen Gedanken holte. „Folgen sie mir. Mrs. Brown erwartet sie.", sagte der Mann, während er vorrangig. Mrs. Brown. Wow, mein Nachname ist also Brown. Cindy Brown. Es klingt schon schöner als Anna Johnson, aber ich wäre über jeden Namen glücklicher, als den Nachnamen dieses Mannes weiterhin zu tragen.

Im Foyer der Villa, traf ich auch sofort auf meine „Mutter".

„Cin.", hauchte sie leise, während sie auf mich zukam und mich in ihre Arme schloss. „Ich wusste, dass du kommen würdest.", fügte sie hinzu. Wir lösten uns wieder und ich blickte mich sofort um. Es war alles so neu für mich. Es fühlte sich nicht wie Zuhause an. Was rede ich da eigentlich? Ich hatte nie ein wirkliches Zuhause, woher soll ich wissen wie es sich anfühlt?

„Komm, lass uns erst einmal reden. Bitte, fühl dich wie Zuhause.", sie führte mich ins Wohnzimmer und wir setzten uns zusammen auf die Couch. „Ich bin so froh, dass du gekommen bist. Mein hübsches Mädchen.", sagte sie mit tränenden Augen und strich mir dabei mit ihrer einen Hand über die Wange.

Ich bekam sofort ein warmes Gefühl in meiner Brust. Sie blickt mich mit so einer Liebe an, mit der mich noch nie zuvor jemand angeguckt hatte. Wie konnte ich je daran zweifeln, dass sie meine Mutter ist?

Ich nahm ihre Hand von meiner Wange und legte sie beide auf meinen Schoß. „Ich möchte alles wissen. Was ist mit mir passiert?", fragte ich sie schließlich. Sie blickte kurz auf unsere verschlossenen Hände, ehe sie anfing zu sprechen. „Ich weiß es nicht, mein Kind. Alles was ich weiß ist, dass ich mit dir zusammen shoppen war und kurz wegblickte von dir. Im nächsten Moment, warst du nicht mehr da und ich geriet total in Panik.", eine leise Träne lief ihr über das Gesicht und ich musste mich echt zurückhalten, sie ihr nicht sofort wegzustreichen, aber ich habe bereits oft genug gelernt, mich nicht zu schnell zu öffnen.

„Wieso hast du mich nicht gesucht?", fragte ich weiter, denn wenn es Zeit zu reden war, dann jetzt. „Natürlich habe ich dich gesucht. Mein ganzes Leben bestand daraus, dich zu suchen. Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, dass ich dich eines Tages finden werde und nun habe ich es endlich. Du bist wieder Zuhause, bei mir, da wo du hingehörst.", erwiderte sie sofort und sie sprach mit so einer Ehrlichkeit, dass ich es ihr sofort glaubte.

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