Kapitel 3

349 12 0
                                    

Eine runde Billard? Hatte João das gesagt? Denn dabei blieb es nicht. Wir spielten mindestens zehn Runden. Irgendwann habe ich meine Siege und Niederlagen nicht mehr gezählt. Mein Handy war leer gegangen und ich hatte es in meinem Zimmer angeschlossen. Dann haben João und ich uns in eines der vielen Zimmer gesetzt. Es war nicht besonders groß aber das brauchte es auch nicht zu sein. Ein Fernseher, eine Couch und ein paar Schränke reichten aus um ein gemütliches Zimmer zu schaffen. An der Decke befanden sich LEDs. João machte sie an. Ich überließ ihm die Sache den es war mir ziemlich egal welche Farbe. João stellte die LEDs auf blau und setzte sich zu mir auf die Couch. Wie spät war es überhaupt? Ich sah auf meine Uhr- 20:17 Uhr. Mich erstaunte es mal wieder wie schnell die Zeit verflog wenn man nicht wollte das die Zeit umging. João hatte mir Sachen von ihm gegeben damit ich nicht die ganze zeit in meinen dreckigen Sachen rumlaufen musste. Ich hab nicht widersprochen als er mir das angeboten hatte. Jetzt hatte ich einen Hoodie und eine Jogginghose von ihm an. Ich schloss die Augen und genoss es einfach nur hier zu sein. Das war jedoch ein Fehler da ich auf einmal Tod müde wurde. Ich versuchte mich noch gegen die Müdigkeit zu wehren aber da war ich auch schon eingeschlafen. Ich spürte nur noch das mein Kopf zur Seite kippte.

Das erste was ich realisierte als ich aufwachte war die Tatsache das ich immer noch auf der Couch lag. Im nächsten Moment lief ich puterrot an. Ich hatte die ganze Nacht an Joãos Schulter angelehnt geschlafen. Mein Herz begann zu rasen und ich wollte weg aber ich konnte nicht da João seinen Kopf auf meinen gelegt hatte und schlief. Diese Tatsache ließ mich noch mehr erröten. Ich dachte meine Wangen mussten gleich explodieren so wie sie brannten. Oder die Feuerwehr musste kommen und den Brand löschen. Ich glaube, ich versinke gleich im Boden vor Verlegenheit. Aber was nun? Ich konnte nicht einfach aufstehen dann würde ich João wecken. Angestrengt dachte ich nach. Aber dabei kam nichts hilfreiches heraus. Denn beim Nachdenken sah ich mich um ohne den Kopf zu bewegen und sah das João mich zugedeckt hatte was meine Wangen noch mehr brennen ließ. Er hatte anscheinend zwei Decken den er lag auch unter einer. Ich blieb erst einmal total steif liegen. Ich wollte keine falsche Bewegung machen und ihn damit aufwecken. Ich dreh gleich durch. Nein Ruhig. Einatmen Ausatmen.. Ich musste die Situation jetzt so hinnehmen wie sie war. Ich versuchte mich zu entspannen. Ich sah mich im Raum um. Der Fernseher war aus genauso wie die LEDs. Warum war der Fernseher aus? Den ich konnte uns in der Spiegelung des Bildschirms sehen. Ohne es zu wollen musterte ich João. Er sah s.. Nein Jina das darfst du nicht einmal denken. Ich sah schnell woanders hin. Aber der Gedanke blieb als würde er sich in mein Gehirn einbrennen ohne das ich es wollte: Es sah wirklich süß aus wie er schlief. Ich schloss die Augen wieder. Ich spürte wie João sich regte und seinen Kopf hob. Ich versuchte so ruhig zu Atmen wie wenn ich schlief. Ich könnte jetzt aufstehen aber dann wüsste er das.. was wusste er dann? Egal ich tat einfach so als würde ich schlafen dann kommen wir nicht in eine unangenehme Situation. Doch mein herz schlug so laut und schnell das ich angst hatte er könnte es hören. Ich spürte das er vorsichtig meinen Kopf nahm und meine Kopf auf ein Kissen oder so legte. Schlauer Fuchs. Das hätte ich nicht machen können. Ich spürte wie er sich vorsichtig erhob und hörte wie die Tür auf und wieder zu ging. Ich öffnete meine Augen ein kleines bisschen um zu sehen ob er wirklich weg war. Als ich den leeren Raum sah öffnete ich die Augen ganz. Ja und was nun? Ich wartete eine weile und blieb genauso liegen. Ich dachte über alles nach was passiert war und was noch passieren könnte. Dann fiel mir etwas ein. Scheiße. Ich hatte meine Mitbewohner nicht informiert das ich noch länger blieb. Ich stand hektisch auf und rannte in das Zimmer, in dem mein Handy angeschlossen war, welches zum glück nicht weit entfernt war. Ich zog erst einmal das Ladekabel raus. Mein Handy ging an. 24 verpasste anrufe und 34 Nachrichten. Ein paar von Adrian, ein paar von Lisa und die meisten von Fabi. Ich las mir ein paar Nachrichten von Lisa durch: „Jina alles gut?" „Du wolltest doch heute wieder da sein" „Wo bist du?" „Ist was passiert?" „Jina bitte melde dich". Dann ein paar von Adrian: „Lisa hat gesagt du meldest dich nicht. Ist alles gut?" „Ich weiß du hast dich mit Fabi gestritten. Hat es was damit zu tun?" „Bitte Jina alle machen sich sorgen" „Bitte meld dich" „Ich glaub Fabi kriegt gleich eine Nervenzusammenbruch". Ich zögerte doch dann sah ich mir auch Fabis Nachrichten an: „Es tut mir so Leid Jina. Ich hätte mich nicht einmischen sollen" „Bitte wo bist du?" „Ist dir was passiert?" „Es tut mir wirklich leid Jina bitte meld dich" „Du hast doch geschrieben du bist heute wieder Zuhause. Wo bist du?" „Brauchst du Hilfe?" „Wo bist du?". Adrian hätte mir nicht schreiben müssen das Fabi kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Ich sah es an seinen Nachrichten. Ich sah auf die Uhrzeiten- 20:43 Uhr, 22:27 Uhr, 23:30 Uhr, 0:56 Uhr, 4:39 Uhr und die letzte war um kurz nach 8 heute morgen. Jetzt hatte ich ein schlechtes gewissen. Während ich Billard gespielt hatte, hatten die anderen sich furchtbare sorgen um mich gemacht. Ich schrieb Lisa eine Nachricht: „Hey. Tut mir leid ich hab gestern nicht auf die Uhr gesehen und bin einfach auf der Couch eingeschlafen. Tut mir wirklich leid ich komme so schnell wie möglich nach Hause. Macht euch keine Sorgen". Abgeschickt. Ich hatte gezögert zu schreiben so schnell es ging nach Hause zu kommen. Eigentlich wollte ich nicht.. Ich nahm einen Zettel und schrieb meine Nummer drauf. Dann ging ich nach unten in die Küche. João saß am Esstisch und starrte vor sich hin. Ich zögerte.

Nossa história está escritaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt