Kapitel 6

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Ich blinzelte verwirrt. Wo genau war ich? Achja in London in meiner WG. Richtig. Gestern war ich echt spät ins Bett gekommen. Ich war ja mit João im Restaurant gewesen.. Warte. Ich setzte mich ruckartig auf. Ich war gestern mit João in einem Restaurant gewesen. Ich gab mir eine Backpfeife. Aber ich war wach. Ich träumte nicht. Und das gestern hatte ich auch nicht geträumt den ich hatte ein Foto von mir und João auf meinem Handy. Ich musste lächeln. Und ich bekam wieder dieses Kribbeln im Bauch. Ich wusste zwar immer noch nicht was mit mir los war aber jetzt musste ich erstmal Frühstücken. Ich dackelte also nach unten und machte mir zwei Toasts mit Käse.

„Guten Morgen!", sagte jemand hinter mir. Ich zuckte zusammen und fuhr herum. Fabi stand direkt hinter mir. Ich musste erstmal ein stück zurück weichen weil ich es nicht mochte wenn er mir so nahe war. Für ein kleinen Moment zog er die Augenbrauen runter und sah ich finster an aber schon im nächsten Moment sah er so fröhlich wie immer aus. Das war seltsam. Egal. 

„Ich hab eine Überraschung für dich!", trällerte er fröhlich. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn misstrauisch an.

„Achja?", fragte ich ihn. Er nickte heftig. 

„Und warum? Ich hab doch gar nicht Geburtstag. Und Weihnachten ist auch noch nicht", sagte ich, noch immer Misstrauisch. Er zuckte mit den Schultern.

„Darf ich dir keine Freude machen?", fragte er und gab mir ein kleines Päckchen. Man konnte den Deckel anheben. Ich war zwar immer noch Misstrauisch aber dennoch hob ich den Deckel vorsichtig hoch und spähte in das Päckchen. Im nächsten Moment fielen mir die Augen aus dem Kopf. In dem kleinen aber feinen Päckchen lag doch tatsächlich eine Karte für ein Chelsea-spiel. Ich war sprachlos. Dann schalte es durch meinen Kopf: Mein zweiter Stadion besuch ist in London bei Chelsea. Ich konnte es immer noch nicht glauben. 

„Wir gehen am 11.02 ins Stadion. Chelsea gegen West Ham. Es ist zwar nicht das Stadion an der Stamfort Bridge und Chelsea spielt im Moment nicht so gut aber ich dachte mir das du dich trotzdem freust", erzählte er mir. Ich umarmte ihn.

„Danke Fabi", sagte ich leise und löste mich wieder von ihm.

„Gerne", sagte er und lächelte. Er beugte sich zu mir. Was sollte das den jetzt werden?

„Ähm was wird das?", fragte ich verwirrt. Fabi wich zurück und schüttelte den Kopf. 

„Ach nichts. Tut mir Leid. Ich muss los", faselte er hastig und schon war er weg. Wollte er mich gerade Küssen? Wenn ja dann konnte er das vergessen. Garantiert nicht. Aber vielleicht war das auch wirklich nichts, wie er sagte. Ich schüttelte den Kopf und widmete mich dem Kochen und danach dem Haushalt. Zwischendurch schieb ich immer wieder mit João. Es war schön, jemanden zu haben mit dem man ab und zu schreiben konnte.

-Time Skip-

11.02.2023

Endlich gingen wir ins Stadion. Ich war so aufgeregt. Wir saßen zwar etwas weiter oben aber das machte bestimmt nichts. Fabi hatte mir eins von seinen Trikots gegeben. Es war das Auswärtstrikot. In Beige. Es gab auch noch ein anderes Auswerttrikot welches weiß mit hellblauen Streifen war. Das Trikot das Fabi mir gegeben hatte war ohne Nummer und Namen. Vielleicht auch besser so denn ich wusste noch gar nicht wer alles bei Chelsea spielte. Wir suchten, fanden und setzten uns auf unsere Plätze. 

„Was macht João eigentlich heute so?", fragte Fabi leise. Ich zuckte mit den Schultern.

„Woher soll ich das wissen? Ich stochere nicht in seinem Privatleben rum", sagte ich und sah weg. Warum interessiert das Fabi überhaupt?

„Dann erzählt er dir wohl doch nicht immer alles", sagte Fabi etwas leiser aber ich hatte es gehört. Ich biss mir auf die Unterlippe und spielte mit meinem Ring an meinem Zeigefinger. Den hatte meine Mutter mir Geschenk kurz bevor ich 14 geworden war. Er half mir wenn ich nervös oder verärgert war. Aber nun applaudierten um uns herum die anderen und ich sah aufs Spielfeld. Die Spieler von Chelsea kamen auf den Platz um sich warm zu machen. Ich stutzte und sah genauer hin. Der eine sah João ziemlich ähnlich. Aber vermutlich war das nur Zufall oder es sah von hier oben nur so aus. Aber ich wurde das Gefühl nicht los. Die Art wie er ging, wie er sich durch die Haare fuhr und seine Statur kamen mir total bekannt vor. 

Nossa história está escritaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt