Schokolade und Gefühlschaos

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|Sirius|
„Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!", schimpfte ich Remus einen Tag nach dem nächsten Vollmond. „Seit 4 Monaten willst du Oreo-Schokolade und heute, wo ich dir die XXL-Packung gekauft hab, willst du dunkle Schoki?!" Verhaltenes Gekicher ertönte aus einer anderen Ecke, wo Evans mit ihren Freundinnen saß. „Das tut doch jetzt nichts zur Sache!", erwiderte Moony trotzig. „Dunkle Schokolade schmeckt einfach besser." Remus stapfte beleidigt in den Schlafsaal, weshalb ich beschloss, mich in die Küche davonzuschleichen, um dunkle Schokolade zu besorgen.

Zehn Minuten später saß ich mich auf Moony's Bett, zog an der Bettdecke und reichte ihm wortlos eine Packung. Ein gegrummeltes Danke war seine Reaktion. Obwohl ich wusste, dass er nach dem Vollmond immer übermäßig anhänglich war, war ich dennoch überrascht, als er sich auf die andere Seite rollte und mich von hinten umarmte. Zum Glück konnte er mein Gesicht nicht sehen, man konnte mir bestimmt ansehen, wie überrascht ich war. Dieses komische Gefühl, dass ich immer bekam, wenn er mir so nah war, war zurück. Aber aus dem harmlosen Kribbeln war bereits ein aufdringliches Flattern geworden. Was zur Hölle war das?!

|Remus|
Ich war selbst verwundert, wie selbstverständlich Tatze die Berührung aufnahm, aber ich genoss die körperliche Nähe und ich war mir fast sicher, dass es ihm genauso ging. Schließlich hatte er solche in seiner Kindheit fast nie erfahren. Auf einmal aber ging die Tür auf und James kam ins Zimmer. „Was geht denn jetzt ab?! Was hab ich verpasst?", fragte der Schwarzhaarige interessiert. „Vollmond?", versuchte Tatze die Situation zu retten. „Ich lass euch dann mal allein.", meinte Krone leicht verstört, aber als er die Tür hinter sich schloss hörte ich ihn die Treppe runter rennend rufen: „Evans, Marlene, Dorca I got some Tea to spill!!!"

Ein paar Minuten später hörte ich Sirius aufstehen und zum Bett nebenan gehen, wo sich die Schublade seines Nachttisches öffnete. „Du willst jetzt aber nicht rauchen, oder? Das ist nicht gut für deine Lungen", erklärte ich ihm schläfrig. „Den Krieg überleb ich eh nicht so lange, dass ich an Lungenkrebs sterben kann.", antwortete mir Sirius beleidigt und verzog übertrieben schmollend das Gesicht. Er war zwar eine Drama-Queen, aber er war meine Drama-Queen. Moment mal, was laber ich da?! Egal. „Boah, du stinkst, Tatze", nörgelte ich weiter und öffnete das Fenster, das sich praktischerweise direkt neben meinem Bett befand.

|Sirius|
Ich will eigentlich nicht, dass Moony findet ich stinke, aber manchmal will ich halt auch in Ruhe eine rauchen. Da kam mir eine Idee: Um Mitternacht schlich ich mich aus dem Schlafsaal.

Am nächsten Morgen verschwand ich als erster im Bad. Nach dem Duschen rieb ich mir die Haare und den Oberkörper mit der schimmernden Flüssigkeit ein, zog mich an und stolzierte zu Moony. „Aufwachen", schrie ich ihm ins Ohr, sodass er senkrecht in die Höhe fuhr. „Stinke ich immer noch, Remi?", fragte ich ihn herausfordernd. „Du riechst immer noch nach Zigaretten und nassem Hund. Und nach dieser dummen Lederkluft!", motzte er beleidigt. Verdattert blieb ich stehen, während Remi im Bad verschwand.

Kurz darauf hörte ich ihn aufschreien. „SIRIUS ORION BLACK!!!" Oh Shit, das klang ernst. Betreten stieß ich die Tür auf. „Ja?"-„Warum zum Fick liegt da eine leere Flasche Amortentia in deinem Waschbecken?!", wollte Remi wissen. „Ich wollte nach was riechen was du magst", antwortete ich zerknirscht. Mein bester Freund liebte meinen Geruch, wegen dem er immer so meckerte? Das kann nicht sein! Aber hatte die Viole nicht nach Schokolade, Zimt und Moony's Parfüm gerochen? Das Ziehen in meinem Bauch war wieder da. „Leute, Unterricht", erinnerte uns Peter, der das Spektakel offensichtlich verpasst hatte. James dagegen saß gespielt verstört in der Ecke. Man merkte ihm an, dass er etwas wusste, was wir nicht wussten. Den restlichen Tag redeten ich und Moons kaum ein Wort miteinander.

The real reason the shrieking shack got its nameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt