The new mission

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Von dem Tag an trainierte ich. Und Trainieren bedeutete nicht etwa so viel wie zwei Mal pro Woche jeweils einundhalb Stunden lang-es bedeutete zwei Stunden Schlaf und 22 Stunden Training am Tag. Kraft, Koordination, Schnelligkeit, Reflexe, Ausdauer, Schießen, Gifte mischen, Identiäten wechseln. Das volle Programm. 

Ich lernte ohne zu zögern auf Puppen zu schießen und nicht mit einer Miene zu zucken, wenn sich alles vor mir blutrot färbte. Ich lernte Schmerz zu ertragen und meine Emotionen zu verstecken. Und ich lernte zu vergessen. 

Es war ein Tag wie jeder Andere Tag vor einem neuen Auftrag auch, als ich mein ungewohntes Spiegelbild betrachtete. Ich hatte schon eine Menge an Augen-und Haarfarben gehabt, um meine Identität zu wechseln, aber aus welchem Grund auch immer hatte Dad für den neuen Auftrag, von den er mir später erzählen würde, beerenrote Haare, Riesenohrringe und eine gefühlte Tonne an teurem Make Up verlangt, um meinen Teint gesünder und meine Augen größer erscheinen zu lassen.

»Yu-Six, Dad will, dass du in sein Büro kommst. Er will dir etwas Wichtiges mitteilen«, Leeseo aka Three zog eine gezwungene Grimasse. Sie wusste, dass auch in meinem Zimmer Überwachungskameras waren. Meine kleine Schwester war die Einzige, die das Leben als Agentin hasste und nicht versuchte, es zu verstecken. Dad würde ihr sowieso nichts antun, weil sie seine Tochter war. Ich musste vorsichtiger sein. Es war schlimm genug, dass ich Mom ähnelte. »Danke«, ich blinzelte. »Wird vermutlich wegen dem neuen Auftrag sein. Sag mal, Three-wie sehe ich mit diesen Haaren aus?« Sie prustete los und kam näher, um mir durch die vollen Wellen zu fahren, die so aussahen, wie in den Schwarzkopf  Werbungen für Haarfärbemittel. »Wie eine absolute Diva-wirst du eine Diva in deiner siebten Identität?«

Ich rollte mit den Augen. »Hoffentlich nicht! Aber zumindest bin ich froh, dass ich jetzt den Namen Six los bin.« Three hob die Augenbrauen. »Warum? Weil Seven besser klingt?«

»Das auch«, ich seufte, »aber vorallem habe ich aufgehört zu zählen, wie viele Leute Six falsch lesen und es dann .. falsch verstehen?« Three kicherte. »Verstehe, Seven. Viel Glück bei Dad!«

»Seven«, Dad lächelte, als ich sein Büro betrat. »Hallo, Vater. Du hattest mich gerufen?« Das waren die förmlichen Worte, die mir jedes Mal aus dem Mund kamen, wenn ich mit ihm sprach. Er war mir schon längst fremd geworden. Während ich mit Three herum witzte, verhielt ich mich vor Dad wie vor den anderen Agenten auch. Höflich, förmlich und emotionslos. 

Er räusperte sich. »Nun ja, Seven .. du weißt, dass ich alt werde, aber die Mafia soll bestehen bleiben und deshalb werde ich mein Amt als Boss abgeben. Du, Seven, wärst meine erste Wahl.« Ich unterdrückte ein Husten, obwohl sich meine Kehle trocken anfühlte. »Danke«, keuchte ich und verfluchte mich daraufhin sofort wegen meiner unkontrollierten Antwort.

»Nun-um aber die endgültige Entscheidung zu treffen, möchte ich verschiedenen jungen Agenten einen sehr großen und schwierigen Auftrag erteilen. Für dich geht es zum Big Hit Entertaiment. Dort wirst du als neue Stylistin für die berühmte Boygroup BTS angestellt sein. Das Ziel ist es, die Boygroup auseinander zu bringen und damit Schritt für Schritt meinen alten Freund Bang Sihyuk pleite zu machen. Deine Aufgabe ist es, den Maknae, Main Vacalist, Lead Dancer, Sub Rapperf und Center Jungkook zu beseitigen. Das wird BTS definitiv zerstören. Ich werde dir heute noch passende Klamotten und restlichen Gepäck zukommen lassen. In den kommenden zwei Wochen wirst du vorallem die Arbeit als Stylistin erlernen, bevor es losgeht.«

Ich stutzte. »Gibt es ein Problem?«, Dad hob die Augenbrauen. Schnell schüttelte ich den Kopf. »Nein, verzeihung. Ich habe den Namen des Zielobjekts nur nicht verstanden. Tut mir leid.«

»Jungkook«, wiederholte Dad. »Jeon Jungkook.« Ich keuchte kaum hörbar auf. Das konnte nicht wahr sein, oder? »Alles klar«, ich nickte sicher und lief zielstrebig in meinen Zimmer, bevor ich die Tür zu knallte. 

Es gibt nicht nur einen Jeon Jeong-guk. Beruhige dich, Seven, ich hatte nie wieder etwas mit Musik oder K-Pop Gruppen zu tun gehabt, nachdem Dad die Sache mit der Mafia als Rachezug beschlossen hatte, denn alles, was mit Internet zu tun hatte, war strengstens verboten, weil sonst die Gefahr bestand, gehackt, geortet oder abgehört zu werden. Nur ein paar PCs hatten wir im Kontrollraum, aber diese funktionierten ohne Internet.

Jeong-guk war zu schüchtern, um vor Anderen zu singen, rief ich mir ins Gedächtnis, es ist ein Zufall. Dieser Jeon Jungkook ist ein berühmter und arroganter Typ, den ich nicht kenne.

Ich atmete tief durch. Heute schon würde das Spezialtraining für den wichtigsten Auftrag meines Lebens beginnen. Es hatte noch nie einen weiblichen Mafia Boss gegeben. Ich würde das ändern. Ich würde mit diesem Auftrag Geschichte schreiben.


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Seven//BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt