Es war schon fast Mitternacht, als ich erschöpft die Wohnungstür aufschloss, die mir Dad für den Auftrag organisiert hatte. Trotz der Kopfschmerzen war ich gezwungen, als Routine eine verschlüsselte Nachricht an die Mafia zu senden. Dann erst tupfte ich die dicke Schicht an Make Up ab und ließ mich auf die harte Matratze fallen. Mehrmals ging ich die vergangenen Stunden in meinem Kopf durch, um zu realisieren, was die Fakten waren. Kurz bevor ich schließlich einnickte, brannten sich ein paar Wörter in meinem Kopf ein.
Ich. Muss. Ihn. Töten.
Daran dachte ich auch, als ich am nächsten Morgen erwachte. Ich steckte mir ein paar von den giftigen Concealern ein, bevor ich mich gründlich fertig machte, mir meine Tasche um die Schulter schwang und loslief.
Für die Stylistinnen gab es leider keinen Limousinen Service wie in der Mafia oder für BTS. Ich blickte zuerst auf mein handy, dann um mich herum und mein Blick fiel auf den überfüllten U-Bahnhof. Eine Treppe führte hinunter. Stöhnend und leise vor mich hinfluchend lief ich in zielstrebigen Schritten über die Straße zur steinernden Treppe. Sofort stach mir der Geruch von Pisse in die Nase. Geekelt zuckte ich zusammen, lief ein paar Schritte rückwärts und drehte meinen Kopf weg. Meine Handyuhr zeigte 07:32 Uhr an. Fünf Minuten hatte ich, bevor die Bahn losfuhr. Ansonsten würde ich eine halbe Stunde auf die Nächste warten müssen und an meinem ersten richtigen Arbeitstag zu spät kommen. Und das wiederrum würde sich nicht gut für meinen Eindruck UND für den Auftrag machen.
»Hey!«, rief mir plötzlich jemand zu. Meinte diese Stimme mich? Ich drehte mich nach links und rechts, bis ich ein Hupen hörte. »Hier bin ich.« Ich drehte mich elegant um meinen eigenen Absatz um und blickte in Jungkooks vertraute Züge. »Willst du mitfahren?« Er saß in einem schwarzen Kia und zeigte auf den freien Beifahrersitz neben ihm. »Nein .. danke«, stammelte ich unsicher. »Aber eben wolltest du doch nicht einmal nach unten«, bemerkte Jungkook. Verdammt!, ich blickte auf den Boden und scharrte mit meinen Absätzen auf dem Boden, als würde ich dort die passende Ausrede suchen.
»Worauf wartest du?«, leise lachend streckte er seinen Kopf weiter aus dem kleinen Fenster und deutete Richtung Tür. »Jetzt oder nie, würde ich sagen, wenn du nicht zwischen nach Schweiß stinkenden Leuten gequetscht stehen und selber nach Schweiß stinkend ankommen willst.« Ich will aber auch nicht von meinem Zielobjekt und Middle School-Freund gefahren werden, rief ich stumm. Ich hörte auf, mir meine Absätze am Beton kaputt zu machen und schreitete auf die Autotür zu. Ich spiele nur meine Rolle, beruhigte ich mich, die Vergangenheit oder Realität tut nichts zur Sache. Doch als ich die Autotür mit einem Rumms zuknallte und mich Jungkook vorwurfsvoll anschaute, wusste ich, dass die zwanzig Minuten Fahrt lange werden würden.
Die ersten Minuten schwiegen wir. Vielleicht auch Sekunden. Ich hatte keine Ahnung. »Deine Drehung sah ganz gut aus«, sagte er plötzlich, »warum bist du keine Tänzerin?«
»Ich habe eben viele ungeahnte Talente«, erwiderte ich mit einer kleinen Spur Arroganz.»Du kommst aus Amerika, richtig. Wie ist es so, da zu leben?«, fragte er weiter.
»Cool. Anders als hier.«
»Wie war so eien Ausbildung?«
»Anstrengend. Zeitraubend.«
»Du redest nicht so viel, was?«
»Nein.«
»Warum hast du gestern geweint?« Mein Atem stockte für einen kurzen Moment. Er hatte es gesehen. Ich überlegte, fest zu sagen, dass ich sicher nicht geweint hatte, aber ich wusste, dass ein Junge wie Jungkook sowas nicht abkaufte. »Geht dich nichts an«, antwortete ich deshalb kurz angebunden. Er stellte die restliche Fahrt lang keine Fragen mehr, aber ich wusste, dass er mich vom Spiegel aus mit seinen Blicken durchbohrte. Verdammt.
Seine Augen hatten sich kein Stück verändert.
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Seven//BTS FF
FanficAngestrengt kniff ich die Augen zusammen. Ich hatte Angst davor, was er als nächstes sagen würde. Und es war wirklich Angst. Richtige Angst. Nur Angst? -------------------- Seven-so wird Yuna in der Zentrale der größten Mafia Asiens genannt. Sie...