5. Kapitel "Ahnen"

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Thorin wusste nicht wie lange er schon weinte. Vielleicht eine, vielleicht auch schon drei  Stunden. Niemand hatte ihm geöffnet, zuerst hatte er vermutet seine Mutter hätte ihn nicht gehört aber als er selbst durch die Fenster kein Licht oder irgendeine Person sehen konnte wurde er stutzig. Er stellte sich tausende möglicher Szenarien vor was denn nun genau passiert sein würde. Wahrscheinlich war sie nur in der Kneipe....Nein seine Mutter ging nie in die Taverne das war ausgeschlossen, erst recht nicht wenn seine gebrechliche Großmutter dabei war. Vielleicht aßen sie bei Freunden zu Abend.....Nein, das konnte nicht sein....Freunde hatten sie hier in Falkenring auch keine.

Er hatte hin und her überlegt und sich irgendwann zum Langhaus von Siddgeir begeben um beim Vogt nachzufragen ob er wisse wo seine Mutter sei.

Doch......er wurde schon an der Türe von einer Wache angehalten, die sich im flackern einer Laterne aus der Dunkelheit schälte:" Thorin bist du das?" hörte man die zitternde Stimme eines Mannes.

"Ja, Halfdir, ich komme doch grade aus Flusswald zurück...." Thorin versuchte entschlossen und unbedrückt zu klingen. "Nur,  kannst du mir sagen....wo Mutter und Oma sind? Ich habe sie Zuhause nicht gefunden."

Halfdir schwieg

"Hey, was ist denn los?" Thorin wollte einfach keinen dunklen Gedanken in seinen Kopf lassen, doch da ihn Halfdir immer noch anschwieg und man sah, dass er mit sich selbst darum kämpfte etwas zu sagen , kam in Thorin ein Gefühl auf, dass er das letzte Mal beim Tod seines Vaters gehabt hatte.

"Deine Mutter!"
Halfdir schwieg

angsterfüllt ergänzte Thorin den Satz: "Meine Mutter ist?"

Halfdir sah in mitleidig an:" Sie ist tot."

Nun saß Thorin vor der Halle der Toten in welcher seine Mutter und Großmutter aufgebahrt waren. Von denen Letztere 2 Stunden nachdem sie zum Vogt beordert wurde und die Nachricht vom Tod ihrer Tochter  erfuhr einem Herzinfarkt erlegen war. Sie hatte den Schock einfach nicht verkraftet.
Woran seine Mutter schlussendlich gestorben war hatte ihm jedoch noch niemand gesagt. Was blieb ihm also übrig außer sitzen und weinen?

Spät in der Nacht verließ ein Priester die Halle der Toten. Er erklärte das seine Mutter vermutlich ermordet wurde, und hatte dabei einen grimmigen Blick der vom Hass und vom Zorn auf diese Mörder dominiert wurde. Thorin schien es vollkommen komisch, dass sich ein Fremder so um die Belange seiner Familie scherte, doch das war ihm momentan egal.  Der Priester von Arkay sprach auch den Namen der Mörder aus und umgriff mit beiden Händen Thores Schultern :" Junge, ich will ehrlich mit dir sein...es.....es waren die dreckigen Elfen.....diese Aldmerischen Hundesöhne! Seine Stimme zitterte.
"Wir fanden sie im Wasserlauf unterhalb von Haus Seeblick, mehr weiss ich leider nicht, doch ich schwöre dir, dass ich versuchen werde dir mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen, komm einfach in meinem Haus am Marktplatz vorbei. Er  sprach noch Arkays Segen und drückte ihm zum Abschied die Hand.

Als der Pater nun in der Dunkelheit verschwunden war, fühlte sich Thorin auf einmal alleine, so alleine wie er sich selbst noch nie gefühlt hatte. Es schien ihm als wäre jeder Mensch der ihm etwas bedeutete aus seinem Leben gerissen worden. Und Schuld daran waren die Schwarz-Dorns und die Thalmor gewesen. Er kochte vor Wut, vor unerbittlichem Zorn, vor Hass auf die Mörder seiner Mutter und Rache. Er wollte Rache, er wollte diese Hochelfen bluten und um ihr Leben bettelnd vor ihm im Staub kriechend  Winseln
sehen.

"Rache, lieber Thorin, ist kein guter Ratgeber."

Eine schon fast ätherische Stimme raunte durch die Nacht.
Sie kam aus Arkays Gruft, der Halle der Toten.

Thorin schreckte auf. WAS um Talos Willen war das gewesen?

"Du darfst dich nicht von deinem Hass leiten lassen,  sonst verzehrt er dich!"

~Sons of Skyrim~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt